Bochum. Der Sieg gegen Köln hat dem VfL Bochum gut getan. Trainer Letsch fordert gegen Leipzig von seinem Team die gleiche Intensität und Leidenschaft.

Thomas Letsch wird das Fußball-Geschäft nicht ändern. Der Trainer des VfL Bochum aber wird trotzdem nicht müde immer wieder darauf hinzuweisen, wie sehr ihn das stete Schwarz-Weiß-Gemale der Betrachter nervt. Auch bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig (Sa., 15.30 Uhr; Sky) und nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln machte er deutlich, dass es für ihn im Fußball noch andere Farben gibt.

VfL Bochum meldet sich nach Schalke-Pleite zurück

„Nach der Niederlage gegen Schalke sind wir schon in die 2. Bundesliga geschrieben worden“, sagte er. „Jetzt haben wir gegen Köln gewonnen, sind auf Platz 14 geklettert, und auf einmal so wieder alles in Ordnung und wir auf Kurs sein.“

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Der Knoten sei mit dem Sieg gegen Köln nicht geplatzt. „Wir haben ein Spiel gewonnen, mehr nicht“, sagte er. „Es ist immer alles schwarz-weiß im Fußball. Aber auch nach dem Sieg ist eben jetzt nicht alles rosarot. Ja, die Atmosphäre beim Training und in der Kabine ist eine andere, die Stimmung besser. Aber wir müssen genau so scharf bleiben. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass im Abstiegskampf der Bundesliga alles eng zusammenbleibt.“

Das heißt konkret: jedes Spiel, der noch verbleibenden zehn Spiele, bleibt, ist wichtig. Egal, ob es gegen einen Kontrahenten im Abstiegskampf oder wie nun mit RB Leipzig gegen ein Top-Team der Liga geht. Der VfL Bochum hat nach dem Sieg gegen Köln noch zehn weitere Endspiele. Letsch befasst sich daher auch nicht damit, ob Leipzig nach dem 0:7 bei Manchester City in der Champions League nun mit Wut oder Enttäuschung nach Bochum kommen wird.

VfL Bochum muss sich im Rückspiel gegen Leipzig anders präsentieren

„Das ist doch rein hypothetisch“, sagte er. „Fakt ist, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, die im Champions-League-Achtelfinale stand und da gegen ein Top-Team verloren hat. Leipzig ist trotz der Niederlage eine der besten Mannschaften Europas. Wir müssen uns auf uns konzentrieren.“

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Vor allem müsse sich sein Team anders präsentieren als beim Hinspiel. Das verlor der VfL Bochum beim Einstand von Letsch mit 0:4. „Das war kein gutes, das war ein katastrophales Spiel“, sagte Letsch. Er hat nun das erste Mal in dieser Saison die Chance zu zeigen, dass er aus dem ersten Vergleich gelernt hat.

Zu erwarten ist, dass er das Spiel mit den selben elf Akteuren angeht, die er gegen Köln in die Startelf berufen hatte. Möglich wäre es. Danilo Soares musste zwar gegen Köln zur Halbzeit raus, er hatte Magen-Darm-Probleme. „Aber er hat die meisten Einheiten in dieser Woche mitgemacht“, sagte Letsch.

VfL Bochum könnte mit den gleichen elf Spielern anfangen

Auch Christopher Antwi-Adjei stand am Donnerstag nicht auf der Liste der Spieler, die ausfallen. Er hatte gegen Köln einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen, verpasste eine Einheit zu Wochenbeginn. Die Ausfall-Liste war in den vergangenen Wochen schon kurz. Nun ist sie noch kürzer geworden. Nur Cristian Gamboa und Simon Zoller fallen weiterhin aus. Letsch hofft darauf, dass sie zum Spiel gegen Eintracht Frankfurt am 31. März wieder eine Option sein können.

Einen Spieler, der lange auf der Liste stand, nahm Letsch am Donnerstag eigenmächtig von der Liste herunter. „Auch auf die Gefahr hin, dass die medizinische Abteilung mich später dafür abstraft. Torwart Paul Grave können wir von der Liste entfernen. Er trainiert jetzt nach langer Verletzungspause schon einige Zeit mit der Mannschaft. Ich freue mich riesig für ihn. Er strahlt, wenn er auf den Platz kommt.“

Spielzeit in der Liga wird der junge Torwart in dieser Saison – voraussichtlich – nicht mehr bekommen. Manuel Riemann bleibt gesetzt, als Nummer zwei wechseln sich Michael Esser und Marko Johansson ab. Gegen Leipzig dürfte Esser nach überstandenen Magen-Darm-Problemen wieder auf der Bank sitzen. Grave ist daher nur Torwart Nummer vier. Möglich, dass er in der nächsten Woche beim avisierten Testspiel der Bochumer in den Niederlanden einige Minuten spielen wird.

Grave ist von der Ausfall-Liste des VfL Bochum herunter

Geht es nach dem Einsatzwillen im Training, würde Letsch Grave einen Platz im Spieltagskader geben – mehr als zwei Torhüter aber benötigt er nicht im Kader. Im Spiel gegen Köln ließ er einen Platz frei. Vor dem Leipzig-Spiel erneuerte er nun seinen Hinweis darauf, dass sich jeder Akteur seinen Platz im Kader immer wieder aufs Neue verdienen müsse.

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„Wenn ein Spieler nicht nominiert war“, sagte er, „muss und will ich in der Woche darauf eine Reaktion im Training sehen. Wir haben im Abstiegskampf nur eine Chance, wenn alle mitziehen.“ Dazu gehöre es auch, so wie gegen Köln, Spieler für Abwehraktionen abzufeiern. „Das brauchen wir auf dem Platz und auch von außen. Diese Intensität und den Zusammenhalt benötigen wir.“

Das ist und bleibt für Thomas Letsch der Schlüssel zum Erfolg und damit zum Klassenerhalt, von dem er überzeugt ist. „Wir werden in der Bundesliga bleiben, weil wir so eng beieinander sind.“