Bochum. Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian wird dem VfL Bochum vorerst nicht helfen können. Der Manager des Bundesligisten ist schon länger krank.

Fußball-Bundesligist VfL Bochum muss vorerst auf seinen Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian verzichten. Der 35-Jährige werde dem Tabellenachtzehnten der Bundesliga „aus gesundheitlichen Gründen temporär nicht zur Verfügung stehen“, teilte der Klub am Mittwochvormittag mit.

VfL Bochum: Marc Lettau übernimmt für Patrick Fabian

Die Entscheidung sei mit dem Präsidium, dem Sprecher der Geschäftsführung Ilja Kaenzig sowie mit dem Technischen Direktor Marc Lettau und Cheftrainer Thomas Letsch abgestimmt. Im Sportbereich übernimmt Marc Lettau stellvertretend die Aufgaben von Patrick Fabian bis zu seiner Rückkehr und berichtet dabei an die Geschäftsführung, so der Klub.

Patrick Fabian, Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, fällt aus gesundheitlichen Gründen vorerst aus, teilte der Verein am Mittwoch mit.
Patrick Fabian, Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, fällt aus gesundheitlichen Gründen vorerst aus, teilte der Verein am Mittwoch mit. © dpa | David Inderlied

Ex-Profi Fabian, der in seiner Karriere beim VfL Bochum vier Kreuzbandrisse überwand, übernahm im September das Amt von Sebastian Schindzielorz, gleich zu Beginn musste er die erste große Krise meistern. Er erklärte die Trennung von Trainer Thomas Reis, verpflichtete Thomas Letsch.

Im Trainingslager im Januar ging der langjährige Bochumer noch voran, arbeitete am Kader der Gegenwart und Zukunft. Doch nach dem Saison-Restart in diesem Jahr fehlte er bereits im Februar mehrere Wochen, war krankgeschrieben. Fabian verpasste mehrere Bundesliga-Partien sowie das Pokalspiel gegen den BVB. Erst vor der Partie bei Werder Bremen kehrte er an seinen Arbeitsplatz zurück.

VfL-Chef Hans-Peter Villis: Werden Fabian in jeglicher Form unterstützen

Nach dem Bremen-Spiel Ende Februar zeigte er sich „brutal enttäuscht“ vom Auftritt der Mannschaft, schlug Abstiegs-Alarm. Vor der Partie gegen Schalke 04 appellierte er auf der Pressekonferenz an die Gemeinschaft, aber das wichtige Derby konnte er im Stadion selbst nicht verfolgen. Nun ging der VfL in die Offensive und erklärte Fabians Abwesenheit, ohne näher auf eine Krankheit einzugehen.

„Wir werden Patrick Fabian in jeglicher Form unterstützen“, sagte Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender des VfL Bochum, in der Vereinsmitteilung. „Er hat uns über seine Situation informiert. Wir bitten um Verständnis, dass wir mit Blick auf den Schutz seiner Privatsphäre keine weiteren Auskünfte erteilen werden.“

Marc Lettau (r.) übernimmmt vorerst die Aufgaben von Patrick Fabian (l.). Das Bild zeigt die Führungskräfte des VfL Bochum im Trainingslager in Jerez Anfang Januar dieses Jahres. 
Marc Lettau (r.) übernimmmt vorerst die Aufgaben von Patrick Fabian (l.). Das Bild zeigt die Führungskräfte des VfL Bochum im Trainingslager in Jerez Anfang Januar dieses Jahres.  © WAZ | Ralf Ritter

Marc Lettau rückt damit verstärkt ins Rampenlicht. Lettau ist erst seit Jahresbeginn neuer Technischer Sportdirektor beim VfL Bochum, eine für ihn neu geschaffene Position. Der 37-Jährige wechselte von Union Berlin zum VfL. Er arbeitet eng mit Fabian zusammen und ist auch für die Kaderplanung mit zuständig.

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Lettau hatte zuvor unter Geschäftsführer Oliver Ruhnert bei Union Berlin gearbeitet, also daran mitgewirkt, dass den Köpenickern der Aufstieg von der Zweiten Bundesliga bis in den Europapokal gelang. „Mir ging es insbesondere darum, dass ich hier in einer Position arbeiten kann, in der ich mich auf meine Stärken fokussieren und diese noch besser einbringen kann – das war bei Union Berlin anders“, erklärte Lettau gegenüber dieser Redaktion die Beweggründe für seinen Wechsel.

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Seine Kernaufgaben in Bochum seien, so Lettau im Januar, „in Zusammenarbeit mit Patrick den Kader zu planen, Spielerpotenziale und das Gesamtgefüge zu bewerten sowie die Schnittstelle zwischen Trainer, Staff, Scoutingabteilung und Geschäftsführung zu bilden.“ Jetzt übernimmt er vorerst die Chefrolle von Fabian mit – und hat mit Blick auf die Kaderplanung für die nächste Saison, ob in der Bundesliga oder 2. Liga, eine Menge zu tun.