Bochum. Der VfL Bochum hat sich in Mainz wie ein Absteiger präsentiert. Trotzdem kam er mit einem blauen Auge davon. Ein Kommentar zur Lage des VfL.
Es gab nichts schönzureden nach diesem 2:5-Debakel beim FSV Mainz 05. Einem finanziell und entsprechend individuell, das sollte man nicht vergessen, zwar deutlich stärker aufgestellten Gegner, der im Abstiegskampf aber zu Recht trotzdem als eine der machbaren Aufgaben ausgemacht worden war. Von den Spielern über den Trainer bis zum Sport-Geschäftsführer wollte auch niemand die Leistung besser machen, als sie war.
Sie war abstiegsreif. An diesem Samstag.
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Nur eine Woche zuvor aber strahlte das blau-weiße Glück noch wie frisch gewaschen. Das 3:1 gegen Hertha BSC beflügelte die Hoffnung auf den neuerlichen Klassenerhalt extrem. Wie überhaupt die Gefühle extrem und vor allem extrem schnell ausschlagen im Fußball in die eine oder in die andere Richtung.
Noch ist Bochum Tabellensechzehnter und hätte, wenn jetzt Saisonschluss wäre, über die Relegation die große Chance auf die Rettung.
Es geht nur mit Kompaktheit, Leidenschaft und Intensität für den VfL Bochum
Sportchef Patrick Fabian, der als Spieler mehr Tiefen als Höhen durchgemacht hat, fand nach dem Schlusspfiff schnell die richtigen Worte. Brutal enttäuschend sei der Auftritt gewesen und so nicht erwartbar, meinte er. Bochum hat eben nicht die individuelle Qualität vieler Gegner, die auch mit einem Schritt weniger mal ein Spiel gewinnen können.
Bochum kann nur mit Kompaktheit, Leidenschaft und Intensität in den Zweikämpfen, mit 90 Minuten Fokussierung bestehen. Egal gegen wen. All dies fehlte in Mainz. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison, wenn man etwa an das 0:4 in Wolfsburg denkt – aber hoffentlich zum letzten Mal.
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Noch neun Heimspiele - aber es kommen auch noch Hochkaräter
Und zwar auch auswärts. Die Heimstärke ist zwar bemerkenswert, und es ist natürlich gut für den VfL Bochum, dass noch neun Heimspiele anstehen und nur noch sieben Spiele auf fremdem Platz. Aber drei Punkte im Ruhrstadion sind kein Selbstläufer. Zwar kommen mit Hoffenheim, Schalke, Stuttgart und Augsburg noch vier Abstiegskonkurrenten nach Bochum, ein Vorteil für den VfL. Es geht daheim aber auch noch gegen Hochkaräter wie Freiburg, Dortmund, Leverkusen.
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Weil die Konkurrenz, vom erhofften Mitabstiegskonkurrenten Mainz selbst abgesehen, keinen Boden gutmachen konnte, weil auch Schalke nach dem 0:0 gegen Köln weiterhin deutlich zurückliegt, ist der VfL am Wochenende noch mit einem blauen Auge davongekommen. Der Druck, nun gegen die nur drei Punkte entfernt liegende TSG Hoffenheim wie bisher immer unter Trainer Thomas Letsch eine auch im Ergebnis sichtbare Reaktion zu zeigen, ist durch die Pleite in Mainz aber wieder gestiegen – zumal es danach zum FC Bayern geht.