Bochum. Nach dem mühsamen Pokalsieg in Elversberg kommt am Sonntag Union Berlin ins Ruhrstadion. So wollen die VfL-Profis den Spitzenreiter knacken.

Mit Union Berlin kommt der Bundesliga-Tabellenführer am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) ins Ruhrstadion. Union wird das Schlusslicht aus Bochum auch als Tabellenführer wieder verlassen – aber ohne weitere Punkte. Das ist jedenfalls die Hoffnung der VfL-Spieler, die Respekt zeigen und trotzdem siegen wollen. Drei Gründe machen ihnen Mut.

Zum einen ist da der jüngste Heimsieg gegen Frankfurt. „Wir wollen zuhause eine Macht werden“, sagt Mittelfeldmann Kevin Stöger. Schon in der Vorsaison war Bochum daheim deutlich stärker als auswärts, holte mit 28 Punkten im Ruhrstadion doppelt so viele Zähler als in fremden Arenen. In dieser Saison ist der Unterschied bisher noch krasser. Auswärts noch ohne Punkt und zuletzt in Stuttgart am Ende chancenlos (1:4), gab es daheim immerhin vier Punkte – und zwar in den letzten beiden Heimspielen gegen Köln (1:1), als der FC erst spät ausglich, und gegen Frankfurt (3:0).

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Bochums Kevin Stöger: Pokalsieg tat der Mannschaft „extrem gut“

Zweitens sorgte auch der Pokalsieg in Elversberg mindestens für Erleichterung, auch wenn er mühsam erkämpft und am Ende etwas glücklich war. „Das Weiterkommen tat uns als Mannschaft extrem gut, es war auch für den Verein und die Fans sehr wichtig“, sagt Stöger. Beim formstarken Drittliga-Spitzenreiter hätte sich, so der Österreicher, wohl jeder Erst- und Zweitligist schwer getan „und mancher auch verloren. Aber der Pokal ist jetzt abgehakt. Wir freuen uns auf Sonntag. Gegen Union zu spielen ist immer eine geile Sache.“

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Am Sonntag kommt auch eine formstarke Mannschaft auf Bochum zu, aber mit einer zigfach höheren Qualität als Elversberg. Eine andere Dimension. Union ist ein Defensiv- und Umschaltmonster, hat erst sechs Tore kassiert in zehn Ligapartien. Bochum: 27! Auch in dieser Statistik trifft das Schlusslicht auf den Spitzenreiter. „Union hat einen Lauf. Sie spielen einfachen Fußball. Jeder weiß, was er zu tun hat, das macht Union so stark“, meint Stürmer Philipp Hofmann, der gegen Frankfurt das erlösende 1:0 geköpft hatte nach einer Ecke von Philipp Förster.

Bochums Philipp Förster: Konterspiel von Union frühzeitig unterbinden

„Wir müssen geduldig sein und das Konterspiel von Union frühzeitig unterbinden“, gibt Mittelfeldmann Förster die Marschroute vor. Förster war der Mann des Tages gegen Frankfurt. Diese Form konnte er in Stuttgart und Elversberg aber nicht bestätigen. Patrick Osterhage hofft, für Förster oder auch wie gegen Frankfurt für den vor zwei Wochen erkrankt fehlenden Stöger in die Startelf zu rotieren.

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„Wichtig wird sein, dass wir unser Spiel durchziehen und hinten keine individuellen Fehler machen“, sagt Stöger. Und Stürmer Philipp Hofmann, auf den Schwerstarbeit zukommen wird, meint: „Es wird darauf ankommen, sauber zu verteidigen, defensiv nichts zuzulassen, präsent zu sein, aber auch mutig zu spielen. Dann können wir etwas holen, auch wenn Union Tabellenführer ist.“

Die Fans erzeugen „eine unfassbare Wucht“

Dies auch dank der Fans. Sie sind der dritte und vielleicht wichtigste Grund für zarten Optimismus. „Die Fans sind überragend, auch auswärts. Aber gerade zuhause ist die Wucht, die die Fans erzeugen, unfassbar. Das pusht uns und wird auch Sonntag extrem wichtig sein“, sagt Stöger.

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Und Förster meint: „Wir müssen Zeichen auf dem Platz setzen und die Fans so wieder mitnehmen. Wir müssen alles reinhauen.“ Hofmann sieht das genauso: „Wir wollen mit unserer Spielweise zeigen, dass wir da sind, dann werden uns die Fans auch wieder pushen. Auf sie ist immer Verlass.“