Elversberg. Spiele im DFB-Pokal sorgen bei Manuel Riemann für besondere Momente. Beim Spiel des VfL Bochum in Elversberg wurde der VfL-Torwart ausgepfiffen.

Mit einem Eisbeutel im Nacken verließ Manuel Riemann die Ursapharm-Arena, die Spielstätte des Drittligisten SV Elversberg. Der Torwart des VfL Bochum kühlte die Folgen eines Fouls von Elversbergs Angreifer Luca Schnellbacher zehn Minuten vor dem Ende. Damit begann der „Austausch“ von Riemann mit den Elversberger Fans. Riemann hatte eine komplette Tribüne gegen sich und verhielt sich dann so, wie zuletzt Rafal Gikiewicz, der Torwart des FC Augsburg. Der hatte in zwei Spielen die Rufe und Beleidigungen der gegnerischen Fans nicht einfach hingekommen.

Als Anthony Losilla fünf Minuten vor dem Ende zum 1:0 traf, ging Riemann mit erhobenen Armen auf die Elversberger Fans auf der Tribüne hinter ihm zu. Habt ihr gesehen, schien das zu heißen. Wir führen, wir gewinnen. Mir doch egal, ob ihr mich auspfeift. Wir stehen im Achtelfinale, ihr seid raus. Nötig war die besondere Armarbeit des Bochumer Torwarts nicht.

Nötig waren indes auch die Provokationen der Elversberger Fans nicht. Riemann hatte im Zweikampf mit Schnellbacher den Ellenbogen des Elversberger Stürmers an den Kopf bekommen. Dass da nicht mehr passierte, war schon fast glücklich zu nennen. Riemann blieb zunächst wie ein ausgeknockter Boxer flach auf dem Rücken liegen, er ist aber eben auch hart im Nehmen.

Riemann will den Sieg für den VfL Bochum festhalten

Er ließ sich kurz behandeln, spielte dann weiter. An eine Auswechslung, das war relativ schnell nach dem Zusammenprall klar, dachte Riemann nicht. Er wollte das Spiel beenden, schließlich den Sieg festhalten.

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Viele Bälle halten musste er im gesamten Spielverlauf nicht. Bei den besten Chancen des Drittligisten wäre er ohne Chance gewesen. Kevin Koffi schoss nach einer Viertelstunde aus aussichtsreicher Position vorbei. Jannik Rochelt traf nach gut einer Stunde die Unterkante der Latte.

Hektisch wurde es dann in der Schlussphase nach der Bochumer Führung. Nach einer Elversberger Ecke rutschte Riemann der Ball durch die Beine, Ivan Ordets aber stand hinter ihm und klärte den Ball. So durfte Riemann schließlich mit der Mannschaft vor den eigenen Fans feiern und seiner Fußballer-Laufbahn eine weitere DFB-Pokalgeschichte beifügen.

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In der vergangenen Saison war er in der zweiten Runde gegen Augsburg extra zum Elfmeterschießen für Mivhael Esser eingewechselt worden. Riemann ist ein exzellenter Entschärfer von Strafstößen. Er hielt dann keinen der Augsburger Bälle, sorgte aber zumindest dafür, dass der fünfte Augsburger Schütze Arne Maier über das Tor schoss. Riemann trat dann selber zum fünften Elfmeter für Bochum an und traf.