Bochum. Andre Pawlak ist als Interimstrainer mit Köln aufgestiegen. Der ehemalige Trainer der SG09 weiß, wie Heiko Butscher sich beim VfL Bochum fühlt.

André Pawlak hat eine Bochumer Vergangenheit. Mit der SG Wattenscheid 09 schaffte er den Aufstieg in die Regionalliga. Seit 2017 ist er beim 1. FC Köln, den Gegner des VfL Bochum am Sonntag. Seit 2019 ist Pawlak Co-Trainer bei den Profis.

Hallo Herr Pawlak. Der VfL Bochum sucht einen Trainer. Wäre der Job was für Sie?

Wie heißt es bei solchen Themen immer: Kein Kommentar. Oder: Ich beteilige mich nicht an Spekulationen. Aber im Ernst. Der VfL Bochum wird nicht bei einem Co-Trainer eines anderen Bundesligisten anfragen. Zudem fühle ich mich in Köln sehr wohl und werde in Kürze meinen Vertrag verlängern.

Wie haben Sie die Freistellung von Thomas Reis wahrgenommen?

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Ich kann das nur aus der Entfernung sagen. Aber seine Freistellung hat wieder gezeigt, wie sehr man in diesem Geschäft von Ergebnissen abhängig ist. Viele der Spiele in dieser Saison waren knapp und auf der Kippe, da hätte Bochum auch punkten können. Thomas Reis hat beim VfL Bochum in den vergangenen Jahren Top-Arbeit geleistet. Nach der erfolgreichen Bundesliga-Saison hat Bochum viele gute Spieler verloren. Wenn wir so viele Leute von dem Kaliber hätten abgeben müssen, hätten wir auch Probleme.

Heiko Butscher hat beim VfL Bochum als Interimscoach übernommen. Sie kennen das, waren das auch mal beim 1. FC Köln, haben 2019 das Team in den drei letzten Saisonspielen zur Zweitligameisterschaft und zum Aufstieg geführt. Was ist das Besondere an dieser Situation?

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Man weiß, dass es eine Geschichte auf Zeit ist, dass man für ein Spiel die Verantwortung hat. Ich denke, auch Heiko Butscher wird das genießen. Druck wird er keinen verspüren, er weiß ja, dass er wieder in die zweite Reihe zurückgeht. Als Interimstrainer kann man etwas Positives aus der Situation ziehen. Es ist eine Chance sich zu zeigen und eine Mannschaft in die richtige Richtung zu bringen. Wenn man Cheftrainer ist, arbeitet man anders, denkt langfristiger und strategischer.

Sie waren Trainer der SG Wattenscheid 09. Wie verfolgen Sie Ihren Ex-Club?

Beim entscheidenden Spiel gegen Eintracht Rheine war ich im Stadion. Dass mehr als 6000 Zuschauer da waren, war beeindruckend. Als ich mit Wattenscheid aufgestiegen bin, waren beim entscheidenden Spiel knapp 2000 Zuschauer da. Auch habe ich nur den Blick aus der Entfernung. Aber es scheint eine gewisse Ruhe und Kontinuität Einzug gehalten zu haben. Sie haben jetzt schon den Vertrag mit Christian Britscho verlängert. Das hört sich alles sehr solide an, es geht wieder voran. Ich drücke fest die Daumen, dass die SG Wattenscheid 09 Schritt für Schritt wieder zu einem festen Bestandteil der Regionalliga wird.