Bochum. Thomas Reis kennt das Fußballgeschäft. Der Trainer des VfL Bochum will verhindern, dass von Außen Unruhe in sein Team und den Verein kommt.
Die Sonne scheint, der Trainingsplatz des VfL Bochum ist gut gefüllt. Sebastian Schindzielorz, der ab dem 1. September kein Sportchef mehr beim VfL Bochum ist, hat gerade noch zum Abschiedsbesuch kurz vorbeigeschaut. Die Stimmung könnte daher und weil es in der Bundesliga noch keinen Punkt gab, etwas gedrückt sein. Ist sie aber nicht. Trainer Thomas Reis verbreitet jedenfalls Sonnenscheinlaune. Die Stimmung in der Mannschaft sei gut.
Zum Beweis stellt er Gerrit Holtmann die Frage nach der Laune, als der den Trainingsplatz verlässt. „Gerrit“, ruft Reis, „wie ist die Laune?“ Holtmann, der am Tor des Trainingsplatzes 1 schon anfängt Autogramme zu schreiben, dreht sich kurz um, scheint leicht irritiert, antwortet dann aber mit einem Lächeln: „Gut!“
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„Seht ihr“, sagt Reis wie zum Beweis zu den Journalisten, „die Stimmung ist gut.“ Sie scheint zumindest deutlich besser, als sie mit Blick von außen zu sein scheint oder sein müsste oder sein sollte. Nach vier Spielen hat der VfL Bochum noch keinen Punkt, ist Tabellenletzter der Bundesliga, hat dabei gegen die Bayern rekordträchtig mit 0:7 verloren. Da kann die Stimmung doch nicht richtig gut sein.
Reis sieht den VfL Bochum auf einem guten Weg
„Mir ist völlig egal, was über uns und unsere Stimmung berichtet wird“, sagt Reis nur dazu. „Ich kann es ja nicht ändern. Ich kann gewisse Dinge verstehen, weil es eine Phase ist, in der es bei uns nicht gut läuft. Negative Schlagzeilen lassen sich auch gut verkaufen. Aber ich lasse mir hier keine Unruhe reinbringen. Ich finde, dass wir auf einem guten Weg sind, dabei bleibe ich.“
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Die Leistungen vor und nach dem Bayern-Spiel, vor allem die Leistung am vierten Spieltag beim 0:1 gegen den SC Freiburg machen ihm Mut. Am Samstag gegen Werder Bremen werde er, werde das Team alles für ein positives Ergebnis tun. „Und wenn es dann mit einem Sieg klappt“, sagte Reis, „interessieren mich die negativen Schlagzeilen sowieso nicht. Es sind die typischen Mechanismen.“
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Reis kennt sie. Er war Spieler in der Bundesliga, jetzt ist er Trainer in der Bundesliga. Dass in Situationen, in denen eine Mannschaft nach vier Spieltagen noch keinen Sieg geholt hat oder in denen es eine Niederlagenserie gibt, auch in den Medien und Fanforen über den Trainer und seine Vertragssituation diskutiert wird, weiß Reis. Er will sich aber nicht an diesen Diskussionen beteiligen, versucht sie auszublenden und die Dinge erneut richtig einzuordnen.
VfL Bochum: Reis möchte nicht über die 2. Liga reden
„Wenn ich sage, dass mein Vertrag nach dieser Saison ausläuft, sage ich doch nur die Wahrheit. Wenn ich sagen würde, dass ich noch länger Vertrag hätte, dann würde ich lügen.“ Es sei einfach so, dass noch nichts entschieden sei. „Weder in die eine noch in die andere Richtung. Mehr nicht“, sagte Reis.
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Seine Aufgabe sei es, Punkte zu holen. „Die Verantwortlichen des VfL haben ja auch gesagt, dass sie mit mir in die zweite Liga gehen würden. Aber ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt der Saison nicht von der zweiten Liga reden. Warum soll ich mir da irgendwelche Sorgen machen. Vielleicht beflügelt es uns ja, dass von Außen versucht wird, Unruhe bei uns reinzubringen. Mich beflügelt es.“