Bochum. Saidy Janko ist gelernter Rechtsverteidiger. Gegen die TSG Hoffenheim könnte er sein Startelfdebüt für den VfL Bochum auf links geben.

Die hohen Temperaturen, die es derzeit in Deutschland gibt, machen Saidy Janko nicht so viel aus. Er kennt solche Bedingungen gut aus seiner Zeit in Spanien bei Real Valladolid. Gewöhnungsbedürftiger könnte dagegen die Position sein, auf der Janko für den VfL Bochum gegen die TSG Hoffenheim wahrscheinlich spielen wird. Der gelernte Rechtsverteidiger ist auf der linken Seite gefordert.

Mit den Temperaturen kommt Janko klar. „In Spanien war es jeden Tag fast so.“ Unangenehmer sei, dass der Platz schnell trocken werde. „Das macht es schwieriger. Ein trockener Platz geht bei allen auf die Gelenke und den Rücken.“

Gesundheitliche Probleme hat Janko nicht mehr. Zu Beginn seiner Zeit beim VfL Bochum hatte er Knieprobleme. Die scheinen beseitigt. „Das Knie ist gut“, sagt er. Der Verband, den er um das Knie trage, sei präventiv, also eine vorbeugende Maßnahme. „Das Knie hält, ich habe keine Schmerzen. Das Physio-Team hat einen guten Job gemacht.“

Soares, Horn und Stafylidis fallen beim VfL Bochum aus

Das war und ist wichtig. Das machen gerade die personellen Probleme auf der Linksverteidigerposition deutlich. Vier Spieler hat Thomas Reis im Kader, die dort spielen können. Drei fallen derzeit aus.

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Danilo Soares sogar auf unbestimmte Zeit. Der Brasilianer, der in der vergangenen Saison dafür sorgte, dass Trainer Thomas Reis hinter der Besetzung der Linksverteidiger-Position zumeist schnell einen Haken machen konnte, hat weiterhin Probleme mit Hüfte und Rücken.

Jannes Horn, der als Back-Up für Soares verpflichtet worden war, durfte im Pokalspiel bei Viktoria Berlin gleich beginnen, hielt aber nur 20 Minuten durch und fehlt seitdem im Mannschaftstraining. Konstantinos Stafylidis fing dann gegen den FSV Mainz 05 zum Start in die Bundesliga an. Er spielte durch, fehlt aber seitdem ebenso im Training.

Für die Besetzung der beiden Außenverteidigerpositionen hat Reis derzeit vier Spieler, eigentlich sind es nur drei. Jordi Osei-Tutu könnte als Rechtsverteidiger spielen, hat aber seine Stärken in der Offensive. Bleiben Cristian Gamboa, Saidy Janko und U19-Spieler Mohammed Tolba.

Janko hat gute Erinnerungen an die Spiele als Rechtsverteidiger

Tolba, das verriet Reis bei der Spieltags-Pressekonferenz, wird trotz der am Donnerstag verkündeten Verpflichtung von Dominique Heintz gegen Hoffenheim im Kader stehen. „Er ist variabel einsetzbar“, sagte Reis. „Er kann auch in der Innenverteidigung spielen.“ Viel spricht aber für Gamboa auf rechts und Janko auf links. Auch wenn Janko den Seitenwechsel noch nicht so oft machen musste.

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„Im Grunde“, sagte er, „ist es als Außenverteidiger aber nicht so schwierig, die Seite zu wechseln. Wenn man als Außenverteidiger offensiv wird, ist es anders, weil man dann mit links die Flanken schlägt.“ Aber wenn es so käme, müssten er und das Team das Beste daraus machen. „Es ist jetzt nicht so eine riesengroße Umstellung.“

Im Ligabetrieb hat er nach eigener Aussage „vielleicht fünf Mal“ als gelernter Linksverteidiger auf der rechten Seite spielen dürfen. Laut dem Statistikportal transfermarkt.de sind es sogar acht Spiele in fünf Wettbewerben und bei vier Vereinen. Das letzte mal als Linksverteidiger lief Janko am 5. Januar 2019 für Nottingham Forrest in der dritten Runde des FA-Cups in England gegen den FC Chelsea auf. Nottingham verlor mit 0:2.

Janko aber hat keine schlechten Erinnerungen an seine Einsätze als Rechtsverteidiger auf der Linksverteidigerposition. „Es lief eigentlich ganz gut. Von daher wäre ich bereit.“