Bochum. Mit Soares, Stafylidis und Horn fallen beim VfL Bochum drei Linksverteidiger aus. Trainer Reis probierte im Training taktische Varianten.

Auch am Mittwoch fehlten Konstantinos Stafylidis, Danilo Soares und Jannes Horn beim Training des VfL Bochum. Damit fehlten erneut die drei Akteure, die links in der Viererkette verteidigen könnten. Am zweiten Spieltag der Bundesliga, wenn die Bochumer bei der TSG Hoffenheim spielen, wird Trainer Thomas Reis bei der Besetzung dieser Position in der etablierten Viererkette improvisieren müssen – oder eine andere taktische Variante wählen. Eine probierte er am Mittwoch im Training aus.

Es war ein durchaus ungewohntes Bild, das sich auf dem Trainingsplatz des VfL bot. Reis ließ an diesem Mittwoch lange Elf gegen Elf spielen. Über weite Strecken hatte Manuel Riemann im Team A eine Dreierkette vor sich. In der waren Ivan Ordets und Cristian Gamboa die Fixpunkte. Neben ihnen durften sich nacheinander Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos versuchen.

Später ließ Reis dann wieder in der gewohnten Viererkette verteidigen. Mit einer Dreierkette aber würde er sicher auch Andre Breitenreiter, den Trainer der TSG Hoffenheim, überraschen. In den nunmehr fast drei Jahren, in denen Reis Trainer der VfL-Profis ist, war und ist die Viererkette im 4-2-3-1 die bevorzugte Formation.

Viel spricht für Gamboa und Janko als Außenverteidiger beim VfL Bochum

Durch die Ausfälle von Soares, Horn und Stafylidis aber muss Reis über die Pläne B und C nachdenken. Mit Cristian Gamboa, Saidy Janko, Jordi Osei-Tutu und dem jungen Mohammed Tolba hat er die Wahl zwischen vier möglichen Außenverteidigern.

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Am wahrscheinlichsten scheint nach den Eindrücken dieser Woche, dass Gamboa rechts in der Viererkette, Janko links in der dann favorisierten Viererkette beginnt. Janko hat das bereits im Pokalspiel gegen Viktoria Berlin gemacht. In seiner bisherigen Laufbahn als Spieler hat er nach eigener Aussage auch schon „fünf Mal“ auf dieser Position gespielt.

„Unabhängig davon“, sagte Reis, „wollen wir uns natürlich weiterentwickeln. Wir wollen flexibel sein, wenn es der Spielverlauf verlangt.“ Er wird im Verlauf der Woche entscheiden, mit welcher Formation er gegen Hoffenheim starten wird. Im Vergleich zum Auftakt gegen Mainz wird es durch die Ausfälle der gelernten Linksverteidiger in jedem Fall mindestens eine personelle Änderung in der Startformation geben. Da Masovic nicht komplett überzeugte, könnte zudem Lampropoulos für ihn ins Team rutschen.

Osterhage, Stafylidis, Horn und Soares fehlen im Training des VfL Bochum

Ansonsten aber spricht viel dafür, dass Reis keine weiteren personellen Veränderungen vornehmen wird. Mit dem Spiel seiner Startformation war Reis durchaus zufrieden. Dazu kommt, dass Philipp Förster, Osei-Tutu und Silvere Ganvoula als Einwechselspieler kaum für Belebung sorgten. Außerdem werden Jacek Goralski und wohl auch Patrick Osterhage nicht oder noch nicht einsatzfähig sein.

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Für Goralski könnte nach seiner Augen-Operation auch das nächste Heimspiel, Spiel gegen Bayern München, noch zu früh kommen. „Bis dahin sind es ja noch einige Einheiten“, sagte Reis. „Stand jetzt aber ist Jacek Goralski noch nicht so weit.“ Bei Osterhage könnte es bis zum Samstag noch klappen. Er fehlte am Mittwoch aufgrund muskulärer Probleme im Training. Für ihn holte Reis den U19-Spiel Nico Böll dazu.

Für Reis ist das ein normaler Vorgang. Verletzte Spieler zu ersetzen, gehört im Saisonverlauf fast zwangsläufig dazu. Unruhig lässt ihn das nicht werden. Auch die Niederlage zum Auftakt sorgt nicht dafür, dass Reis jetzt alles direkt in Frage stellt. „Noch einmal: Das 1:2 gegen Mainz hat uns geärgert. Wir hätten gerne ein besseres Ergebnis gehabt. Aber wir haben gegen Mainz besseren Fußball gezeigt, als wir es im ersten Spiel der vergangenen Saison gegen Wolfsburg gemacht haben.“

VfL Bochums Trainer Reis erinnert an die vergangenen Saison

Er vergleiche ungern eine aktuelle mit einer absolvierten Saison und er wisse um die gestiegenen Erwartungen an sein Team. „Aber ich möchte dann doch daran erinnern, wie viele Punkte wir in der vergangenen Saison nach dem siebten Spieltag hatten. Da waren es vier. Also haben wir noch sechs Spiele Zeit, um auf diese vier Punkte zu kommen“ – und mit ihnen erneut den Grundstein zum Klassenerhalt zu legen.