Berlin. Trainer Reis lobte Ordets nach dem Pokalsieg in Berlin. Ganvoula spielte auch aus taktischen Gründen nicht. Stafylidis wohl vor der Rückkehr.
In der Offensive hat Trainer Thomas Reis anders als in der Defensive eine große Auswahl. Ein Grund, warum der von den rund 2000 mitgereisten Bochumer Fans wie immer nach dem Abpfiff besonderes gefeierte Silvere Ganvoula gar nicht zum Zug kam beim 3:0-Pokalsieg bei Viktoria Berlin.
Reis, der eine Doppelspitze gegen die Fünferkette der Berliner aus taktischen Gründen ausschloss, schöpfte sein Wechselkontingent aus. Jannes Horn und Takuma Asano musste er früh verletzungsbedingt/angeschlagen austauschen. Jordi Osei-Tutu sollte nach gut einer Stunde noch mal für frisches Tempo sorgen über rechtsaußen, Patrick Osterhage Spielpraxis erhalten und Erhan Masovic den Ukrainer Ivan Ordets ersetzen.
Trainer Reis lobt Verteidiger Ivan Ordets
Der Innenverteidiger hatte im Dezember 2021 sein letztes Pflichtspiel bestritten, war monatelang ohne Spielpraxis. Jetzt hielt er 71 Minuten durch, so lange wie seit rund sieben Monaten nicht. Trainer Thomas Reis war zufrieden: „Die Spielzeit tat ihm sehr gut“, sagte Reis.
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In ein, zwei Situationen hätte er besser klären müssen. Denn bei beiden, den einzigen Chancen der offensiv harmlosen Viktoria, sah Ordets nicht gut aus. Ansonsten aber, so Reis, „hat er sehr abgeklärt und ruhig gespielt. Man hat gesehen, dass er ein wichtiger Faktor für uns werden kann.“
Lampropoulos zeigt Schwächen – eine Chance für Masovic
Mit Ordets ist auch beim Bundesliga-Auftakt-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Ruhrstadion) zu rechnen. Wer neben ihm verteidigt, ist wieder offen. Denn Vasileios Lampropoulos, der in der Vorbereitung lange überzeugt hat, kam schwer ins Spiel. Auch beim Regionalligisten hatte er ein Tempo-Problem, sah früh die Gelbe Karte, ehe er sich stabilisierte. Bei der Generalprobe gegen Antalyaspor in der Woche zuvor verschuldete er das 0:1 mit einem Patzer.
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Masovic könnte in dieser Trainingswoche aufholen, nach einer schwachen Vorbereitung sich vielleicht wieder der Form annähern, die ihn in der Hinrunde der Vorsaison ausgezeichnet hatte.
Berlins Rick van Drongelen ist einer von mehreren Kandidaten
Dass in der Verteidigung noch Handlungs-Bedarf ist, ist bekannt. Einer von mehreren Kandidaten ist Rick van Drongelen, ein linker Innenverteidiger. Der 23-Jährige steht bei Union Berlin unter Vertrag. Beim Hamburger SV konnte er einst überzeugen, wechselte 2021 dann zu Union, wo er sich nicht durchsetzen konnte. Der Niederländer spielte in der Rückrunde zuletzt auf Leihbasis für den belgischen Erstligisten KV Mechelen (acht Einsätze). Bochum hat aber weitere Verteidiger im Visier.
Beim Liga-Start gegen Mainz am Samstag stehen sicherlich nur die drei genannten gelernten Innenverteidiger zur Verfügung. Defensiv hatte Bochum in Berlin phasenweise Probleme, auch bei der Struktur im Zentrum.
Horn fällt gegen Mainz wohl aus - Stafylidis könnte zurückkehren
Der Schuh drückt verletzungsbedingt aktuell aber vor allem auf der Position des linken Außenverteidigers. Danilo Soares fällt noch länger aus wegen seiner Hüft-Problematik. In Berlin verletzte sich Jannes Horn bei seinem anfangs hoffnungsvollen Debüt am Oberschenkel. Er könnte sich eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss zugezogen haben. Ein MRT am Montag soll Klarheit bringen. Gegen Mainz dürfte Horn ausfallen. In Berlin ersetzte ihn Rechtsverteidiger Saidy Janko.
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Gegen Mainz hofft Reis aber wieder auf einen Linksfuß auf der linken Bahn. Konstantinos Stafylidis, der wegen muskulärer Probleme seit Mittwoch fehlt, könnte am Dienstag oder Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Er arbeitet individuell und hat, so Reis, nicht viel verloren.