Berlin. Der VfL Bochum erreicht mit einem 3:0-Sieg gegen Viktoria Berlin die zweite Runde im DFB-Pokal. Die Verletzung eines Neuzugangs bereitet Sorgen.

Anthony Losilla führte die VfL-Spieler-Reihe an, als alle Bochumer Profis nach dem Schlusspfiff im sonnigen Ludwig-Jahn-Sportpark die Fans im Bochumer Block abklatschten. Der Bundesligist hatte zuvor souverän mit 3:0 (2:0) beim Viertligisten FC Viktoria Berlin gewonnen und damit problemlos die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Ein guter Auftritt des VfL Bochum.

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Entsprechend zufrieden waren die Spieler und Trainer des VfL Bochum mit der ersten Pflichtaufgabe nach rund sechs Wochen Vorbereitung. „Wir haben 3:0 gewonnen. Das war okay. Nicht mehr und nicht weniger“, sagte Simon Zoller, der über Rechtsaußen angriff.

VfL Bochum: Bereits nach 22 Minuten standen die Zeichen auf Sieg

Im Sturmzentrum agierte Philipp Hofmann, als Zehner spielte der potenzielle Flügelstürmer Takuma Asano. Eine Variante, die sich Reis grundsätzlich auch in der Liga vorstellen kann. In Berlin ging die Positionierung jedenfalls auf: Hofmann und Zoller erzielten jeweils einen Treffer und bereiteten beide einen Treffer vor. Das 2:0 hatte Asano erzielt, nach 22 Minuten standen die Zeichen damit bereits klar auf Sieg.

„Es war natürlich wichtig, früh Tore zu schießen“, erklärte Kapitän Losilla. „Der Platz war trocken und hart, das war nicht einfach. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert und souverän gewonnen.“ Luft nach oben sieht der Kapitän aber natürlich auch. Zum einen im Abschluss. Der VfL ließ noch einige gute Gelegenheiten liegen. Zum anderen in der Defensivstruktur: „Wir haben noch ein, zwei Mal Chancen zugelassen durch Fehler, aber es ist letztlich nichts passiert“, meinte Losilla. Lampropoulos und Neuzugang Ivan Ordets, der gut 70 Minuten durchhielt, leisteten sich ein paar Patzer, die in der Liga bestraft werden könnten. Die Viktoria wehrte sich zwar tapfer, war läuferisch gut, aber offensiv zu harmlos.

Spieler des VfL Bochum nach dem Sieg über Viktoria Berlin auf den Weg zu den Fans.
Spieler des VfL Bochum nach dem Sieg über Viktoria Berlin auf den Weg zu den Fans. © dpa

Auch deshalb kam Bochum nie ernsthaft in Blamage-Gefahr. Zoller erklärte, dass man schon mit einem „etwas mulmigen Gefühl“ zu einem Pokalspiel bei einem Viertligisten fahre. „Alle Berliner hoffen auf die Überraschung, auf unsere Blamage. Aber wir haben es seriös gelöst“, sagte der Stürmer. Das Wichtigste: Nach seinem Kreuzbandriss hat er die Vorbereitung komplett absolviert, „ich bin wieder auf einem körperlichen Niveau, mit dem ich arbeiten kann. Das Knie ist top“, so Zoller.

Jannes Horn muss beim VfL Bochum ausgewechselt werden

Oberschenkel-Probleme dagegen plagten Jannes Horn. Der erst am Montag verpflichtete Linksverteidiger musste bei seinem ersten Einsatz für den VfL bereits nach 25 Minuten ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht. Trainer Reis rechnet damit, „dass es für das Mainz-Spiel eng werden“ könnte. Vielleicht, so die Hoffnung, kehrt aber vor dem Bundesliga-Spiel gegen Mainz in einer Woche (6. August, 15.30 Uhr) Konstantinos Stafylidis rechtzeitig ins Training zurück.

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Danilo Soares wird noch länger ausfallen, womit am Samstag alle drei Linksverteidiger ausfielen. In Berlin verteidigte für Horn dann Rechtsverteidiger Saidy Janko. Aufgrund der ungewohnten Positionierung war Reis zufrieden mit Jankos Leistung.

Auch Asano plagten leichte muskuläre Probleme im Spiel, daher nahm Reis den Japaner, der auch als Zehner eine gute Partie ablieferte, bereits zur Pause aus dem Spiel. „Taku hat eine Verhärtung gespürt, wir wollten kein Risiko eingehen“, so Reis. Philipp Förster ersetzte ihn, konnte aber nicht vollends überzeugen.

Reis: "Wir haben das seriös heruntergespielt"

Unterm Strich war der Coach mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. „Wir sind glücklich, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Wir waren der Favorit, ohne genau zu wissen, wo wir stehen. Da hat man bei den Jungs schon auch eine andere Anspannung gespürt als in den Testspielen“, erklärte der Trainer und bilanzierte: „Wir haben das seriös heruntergespielt.“

Defensiv sah er zu Beginn einige Schwächen, man habe auch nicht aktiv genug verteidigt in dieser Phase, in der Vasileios Lampropoulos früh die Gelbe Karte gesehen hatte. Letztlich aber lenkte Bochum die Partie mit dem Doppelschlag (19./22.) schnell in die richtige Richtung, kontrollierte die Partie fortan, ohne großen Glanz zu versprühen. „Im zweiten Abschnitt hätten wir es eher entscheiden können“, monierte Reis noch. „Aber die Leistung der Jungs war insgesamt schon in Ordnung.“

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Jetzt gelte es, „schnell zu regenerieren“, wie Philipp Hofmann meinte, der nicht nur als Torschütze, sondern vor allem als Vorbereiter und als ein Stürmer gefiel, der die Bälle festmacht, behauptet, auflegt. „Es passt immer besser zusammen, das Tor gibt auch mir weiteres Selbstvertrauen“, meinte der Neuzugang. „Wichtig war auch, dass wir zu Null gespielt haben. Vorne hätten wir den einen oder anderen Angriff konsequenter ausspielen können.“

In einer Woche geht es gegen Mainz. Ein anderes Kaliber als die Viktoria. „Dann“, sagt Hofmann, „wollen wir noch eine Schüppe drauflegen.“