Bochum. Christopher Antwi-Adjei spielte wieder für die Nationalmannschaft Ghanas. Der Angreifer des VfL Bochum hofft auf die WM und ein besonders Duell.

Besonders schöne oder spektakuläre Tore, die Spieler im Training erzielen, finden immer mal wieder den Weg in die sozialen Medien. Das erste Tor, das Christopher Antwi-Adjei am Montag im Training des VfL Bochum erzielte, hätte, wenn es denn aufgenommen worden wäre, zumindest das Potenzial dazu gehabt, im Internet etliche Likes zu bekommen.

Der Angreifer zog im Trainingsspiel mit einer schnellen Bewegung nach innen, zog aus knapp 20 Metern mit rechts ab und ließ mit dem platzierten, angeschnittenem Schuss in den Winkel Torwart Michael Esser mal so überhaupt keine Abwehrchance.

Antwi-Adjei präsentiert sich dieser Tage frisch und selbstbewusst. Die Zeit, die er nach Ende der Bundesliga-Saison bei der Nationalmannschaft verbrachte, scheint ihm gut getan zu haben. Er kann sich Hoffnungen machen, für sein Heimatland Ghana bei der WM in Katar im Winter dabei zu sein, weiß aber auch, dass er dafür mehr als schöne Tore im Training zeigen muss.

Das Nationalteam seines Heimatlandes Ghana trifft bei der WM in der Gruppe H auf Uruguay, Südkorea und Portugal. Dort spielt CR7, Christiano Ronaldo. Möglich wäre es also, dass Antwi-Adjei mit Ghana auf den Weltklasse-Stürmer trifft.

Freuen Sie sich auf Christiano Ronaldo?

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Ja, schon. Aber erst einmal muss ich bei der WM dabei sein, muss nominiert werden. Das ist noch ein bisschen weit weg. Ich versuche hier beim VfL Bochum Gas zu geben, damit ich möglichst viele Spielanteile habe, um mich für die Nationalmannschaft zu empfehlen.

Wie verläuft der Austausch mit Nationaltrainer Otto Addo, der auch zum Trainerteam von Borussia Dortmund gehört?

Wir Spieler sind nicht nur mit Otto Addo im Kontakt, sondern mit dem ganzen Trainerteam. Mal schreibt der eine, mal der andere. Für mich ist vorteilhaft, dass ich mit Otto Addo deutsch sprechen kann. Der Kontakt ist eigentlich immer mal wieder da. Die Spiele, die ich jetzt in Japan hatte, erstes Spiel mit 1:4 gegen Japan verloren, das zweite nach Elfmeterschießen gegen Chile gewonnen, das war eine wirklich gute Qualität. Wenn man mal raus aus Deutschland kommt, dann sieht man Spieler, die vielleicht in Japan spielen. Man merkt, dass die Jungs kicken können und einiges draufhaben. Das war auf jeden Fall eine coole Erfahrung.

Gibt es beim Nationalteam Ghana so etwas wie eine deutsche Whatsapp-Gruppe? Es sind ja einige Akteure dabei, die in Deutschland spielen. Daniel-Kofi Kyereh, der jetzt zum SC Freiburg gewechselt ist, oder Kwasi Wriedt von Holstein Kiel.

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Ja. Wenn wir alle drei da sind, machen wir viel miteinander. Das tut dann auch mal gut. Mit den anderen verstehe ich mich aber auch, da sprechen wir englisch. Das klappt eigentlich ganz gut. Aber es ist immer schön, wenn Spieler aus Deutschland dabei sind, da kann man zusammen fliegen, zusammen zurückfliegen, da ist es nicht so langweilig. Es ist halt doch eine lange Strecke. Wenn man nach Ghana fliegt, muss man halt immer umsteigen in Amsterdam, Paris oder London. Jetzt mit dem Flug nach Japan habe ich gemerkt, was mein Mitspieler Takuma Asano da immer durchmacht, wenn er zur japanischen Nationalmannschaft fliegt. Da ist schon Wahnsinn. Ich bin von Düsseldorf nach Dubai, sechseinhalb Stunden, von Dubai nach Tokio neun Stunden geflogen. Das ist dann schon anstrengend. Dazu kommt die Zeitverschiebung, das ist schon nicht einfach.

Was haben die Trainer, was hat Otto Addo gesagt, wie sind Ihre WM-Chancen?

Das ist schwer zu sagen. Das hängst in erster Linie von mir ab, wie ich in der Bundesliga performe, wie ich in die Saison rein starte. Und dann wird man sehen. Konkurrenz gibt es genug. Ich hoffe zunächst, dass ich gesund bleibe und meine Leistung abrufen kann.

Sie sind der Spieler, der von Trainer Thomas Reis in der vergangenen Saison am häufigsten eingewechselt wurde: 13 Mal. Wollen Sie jetzt den nächsten Schritt machen?

Na klar. Das ist auch mein Anspruch. Aber gerade auf den Außenbahnen sind wir gut besetzt. Das wird schwierig genug. Noch einmal: Das wichtigste für mich ist, gesund zu bleiben, keine Wehwehchen zu haben, weil man dadurch rauskommt.