Bocholt. Der VfL Bochum hat das dritte Testspiel der Saisonvorbereitung mit 3:1 gewonnen. In Bocholt traf Stürmer Silvere Ganvoula doppelt.
Der VfL Bochum quält sich weiter durch die Vorbereitung, bleibt aber ungeschlagen. Das aber ist bei der Spielklasse der bisherigen Gegner allerdings auch ein Muss. Beim Regionalligisten 1. FC Bocholt hatte das Team von Trainer Thomas Reis zunächst erneut ein klares Chancenplus, ging dennoch mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. Am Ende hieß es 3:1, weil Stürmer Silvere Ganvoula erneut traf, diesmal sogar doppelt. Es war dennoch auch dieses Mal ein Testspiel, bei dem Trainer Reis oft Kopf schüttelnd am Rand stand. Wieder machten seine Spieler zu oft zu leichte Fehler. "Wir waren im ersten Abschnitt wieder zu fahrlässig beim Ausnützen unserer Chancen. Der Gegner nutzt dann eine seiner beiden zur Führung. Erneut war zu sehen, dass einige unserer Akteure noch nicht so lange wieder im Training sind", sagte Reis.
Wie angekündigt startete Reis mit Manuel Riemann im Tor. Es war der erste Einsatz in dieser Vorbereitung für den Bochumer Stammtorwart. Die Viererkette im ersten Abschnitt bildeten Saidy Janko, Mohammed Tolba, Vasileios Lampropoulos und Moritz Römling. Im defensiven Mittelfeld fingen Erhan Masovic und Patrick Osterhage an, offensiv davor Kevin Stöger. Die Außenbahnen besetzten zunächst Gerrit Holtmann und Simon Zoller, zentral in der Spitze startete Philipp Hofmann.
VfL Bochum: Asano und Förster fehlen noch im Aufgebot
Damit blieben die beiden Torhüter Paul Grave und Michael Esser sowie die Feldspieler Cristian Gamboa, Anthony Losilla, Tim Oermann, Jordi Osei-Tutu, Christopher Antwi-Adjei, Tarsis Bonga und Silvere Ganvoula zunächst auf der Bank.
Takuma Asano, der am Donnerstag aus dem Urlaub zurückgekehrt war, und Philipp Förster, der am Freitag als sechster neuer Spieler für die kommende Saison vorgestellt worden war, fehlten im Aufgebot. Sie werden voraussichtlich im nächsten Test am kommenden Mittwoch gegen Fortuna Sittard in den Niederlanden das erste Mal aktiv werden.
Sie kommen in ein Team, dass sich gegen Bocholt schon wesentlich besser präsentierte als zuletzt in Monheim. Früh im Spiel hatte Hofmann eine gute Chance, kam Holtmann zu einem Abschluss. Auf der Gegenseite musste dafür Riemann einmal klären, als Tolba im Strafraum einen Zweikampf verlor. Ein zweites Mal hatte er Glück, dass der Ball nicht ins Tor ging, als er bei einem Passversuch wenige Meter vor dem Tor den Fuß von Bocholts Mittelstürmer Malek Fakhro traf.
VfL Bochum: Stürmer scheitern am Bocholter Torwart
Vor allem über die Seite von Holtmann versuchten die Bochumer zu Möglichkeiten zu kommen. Stöger, der im Vergleich zum Monheim-Spiel deutlich leichtfüßiger wirkte, setzte ihn mehrmals mit seinem guten linken Fuß ein.
Wie schon gegen Monheim machten die Bochumer in der Folgezeit nichts aus ihren richtig guten Chancen und den gegnerischen Torwart vorübergehend Mann des Spiels. Für Jona Scholz war dieser 2. Juli 2022 der Tag, gegen einen Bundesligisten zu glänzen. Er ging zweimal als Sieger aus Eins-gegen-Eins-Duellen hervor, hielt gegen Hofmann und gegen Holtmann und so seinem Team den Rücken frei.
Er machte möglich, dass der Regionalligist mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit ging. Fakhro nutzte eine Minute vor dem Wechsel seine dritte Chance, behielt vor Riemann die Ruhe und traf.
VfL Bochum: Jordi Osei-Tutu feiert Torpremiere
Zum zweiten Abschnitt wechselte Reis sieben Mal. Nur Stöger, Römling und Tolba blieben. Der Spielverlauf blieb ähnlich. Die Bocholter standen tief und kamen selten in echte Bedrängnis. Sie blieben dazu über Konter gefährlich. Auch Grave sah sich Fakhro entgegen, hatte mehr Glück als Riemann und hielt.
Fast im Gegenzug feierte dann Jordi Osei-Tutu seine Torpremiere nach seiner Rückkehr zum VfL. Nach Pass von Stöger stand er frei vor Gian-Luca Reck, den Sohn des ehemaligen Bundesliga-Torwarts Oliver Reck. Bereits gegen Monheim hatte Osei-Tutu Chancen, konnte sie nicht nutzen. Diesmal behielt er die Ruhe und schob zum 1:1 ein (56.).
Danach zeigte er auch seine Qualitäten als Vorbereiter. Zweimal ging er ins Tempo, zweimal war er danach frei, bediente Ganvoula. Der traf zum 2:1 (73.) und 3:1 (75.). Damit erzielte auch im dritten Test mindestens ein Tor. Der Stürmer, der weiterhin ein Kandidat für einen Wechsel ist, ist derzeit beim VfL der Spieler der Vorbereitung. Er verpasste schließlich nur knapp einen Hattrick. "Bei Silvere Ganvoula habe ich immer gesagt, dass er Spieler des VfL Bochum ist und er seine Chance bekommt. Er hat sein viertes Tor im dritten Spiel gemacht und sorgt dafür, dass wir auch im Angriff eine gute Konkurrenzsituation haben. Er ist ein guter Junge, macht nicht nur die Tore, er arbeitet auch nach hinten mit und versucht seine Nebenleute einzusetzen", lobte Reis.
VfL Bochum: Riemann (ab 46. Grave) – Janko (ab 46. Gamboa), Lampropoulos, M. Tolba, Römling – Osterhage (ab. 46. Losilla), Masovic (ab. 46. Oermann), Stöger (ab 60. Bonga) – Zoller (ab. 46. Osei-Tutu), Holtmann (ab. 46. Antwi-Adjei) – Hofmann (ab 46. Ganvoula)
Tore: 1:0 Fakhro (44.), 1:1 Osei-Tutu (56.), 1:2 Ganvoula (73.), 1:3 Ganvoula (75.)