Bochum. Mit einem Sieg in Freiburg könnte der VfL Bochum am Wochenende den Klassenerhalt perfekt machen. Eine Team-Party am Sonntag ist nicht geplant.

Kaum einer zweifelt noch am Bundesliga-Klassenerhalt des Tabellenzwölften VfL Bochum, perfekt ist er allerdings noch nicht – was sich am Wochenende ändern könnte. Gewinnt der VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Freiburg und verlieren Hertha BSC in Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) sowie Bielefeld gegen Bayern (Sonntag, 15.30 Uhr), wäre der VfL von diesen beiden Klubs nicht mehr einzuholen. Schlusslicht Fürth ist aus VfL-Sicht bereits abgehängt.

Holt Bochum einen Punkt und verlieren Hertha und Bielefeld, wäre aufgrund des noch ausstehenden direkten Duells der beiden Kontrahenten zumindest der direkte Abstieg auch rechnerisch nicht mehr möglich, also Platz 16 sicher.

Bei einem Coup in Freiburg fließt wohl etwas mehr Bier als normal

Rechenspiele, auf die man sich beim VfL Bochum gar nicht erst einlassen will und muss. Der Fokus gilt naturgemäß zunächst dem eigenen Spiel, und ein ja durchaus überraschender Sieg in Freiburg wäre Voraussetzung für das Abhaken des ganz großen Ziels, wie es Thomas Reis sagt. „Es wird eine sehr, sehr schwere Aufgabe für uns, in Freiburg zu gewinnen“, sagt Reis. Unmöglich freilich ist das nicht, das haben ja das Hinspiel in der Liga (2:1) und der Pokal-Fight im Viertelfinale (1:2 nach Verlängerung) gezeigt.

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Eine Klassenerhalts-Feier aber ist nicht geplant: Sollte Bochum „ein Coup gelingen“ in Freiburg, erklärte Reis, dürfte auf der Busfahrt zurück das „eine oder andere Bier mehr“ getrunken werden. Am Ostersonntag und Ostermontag aber haben die Spieler frei. Dabei soll es auch dann bleiben, wenn der FC Bayern womöglich am Sonntag Bochums Klassenerhalt perfekt machen würde. „Wir werden am Sonntag und Montag nicht zusammenkommen“, so Reis auf die entsprechende Frage.

Bochum hat nicht einen einzigen Ausfall zu beklagen

Der Trainer mag an dieses Best-Case-Szenario auch „noch nicht glauben“. Zudem verwies der ehrgeizige Coach darauf, dass auch im Fall des Klassenerhalts noch vier weitere Spiele anstehen, die sein Team bestmöglich bestreiten soll. Zunächst daheim gegen Augsburg am Sonntag, 24. April (15.30 Uhr).

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Aber zurück zur Aufgabe in Freiburg, beim spielstarken Tabellenfünften mit Champions-League-Chancen, der bis auf Kevin Schade auch keine Ausfälle zu verzeichnen hat. Bochum meldet erstmals in dieser Saison zwei Tage vor einem Spiel sogar nicht einen einzigen Ausfall. Möglich aber, dass Reis trotzdem auf den gleichen Kader und die gleiche Startelf setzt wie beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen.

Öffentlich festlegen wollte er sich noch in keiner Richtung, betonte aber die defensive Stabilität, die es zuletzt auch dank des Mittelfeld-Zentrums mit Anthony Losilla, Konstantinos Stafylidis und Elvis Rexhbecaj gab. „Sie haben es im Mittelfeld gut gemacht“, sagte Reis.

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VfL Bochum will auch in Freiburg mutig pressen

In diesem Zuge brachte er auch Milos Pantovic als Außenstürmer, er sei „defensivstärker“ als die dafür schnelleren Takuma Asano, der gesetzt ist in Freiburg, Gerrit Holtmann und Danny Blum. Holtmann, lange Zeit als Flügelstürmer Stamm, habe eine „leichte Formdelle“ nach seiner Coronainfektion, so Reis, „da muss er sich wieder rauspaddeln. Aber er hat so trainiert, dass er auch spielen könnte in Freiburg.“

Ebenfalls wieder eine Option sind Jürgen Locadia und Christopher Antwi-Adjei. Aufgrund ihres Trainingsrückstandes ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass sie sich mindestens noch eine Woche gedulden müssen.

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Defensive Stabilität ist das eine. Eine mutige Herangehensweise, die den VfL Bochum ja auch auszeichnet in dieser Saison, schließt das aber nicht aus. Bochum mauert sich ja nie ein, sondern attackiert oft früh. „Wir wissen, was für eine starke Mannschaft auf uns zukommt“, sagt Reis. „Aber wir wollen wieder offensiv pressen, aktiv Fußball spielen und versuchen, den Gegner über 90 Minuten zu beschäftigen. Das müssen wir auch, um in Freiburg etwas mitzunehmen.“