Bochum. Mit 2:1 gewann der VfL Bochum gegen Hoffenheim. Riemann bereitete vor, Asano traf doppelt, Der VfL hat ein neues Sturmduo: Torwart und Panther.

Die Spieler der TSG Hoffenheim hätten es wissen müssen. Ihr Trainer Sebastian Hoeneß wird sie mit Sicherheit deutlich auf die Stärken des VfL Bochum hingewiesen haben. Gleichwohl, es nutzte nichts. Beziehungsweise, auch bei Arjen Robben wussten immer alle, was er tun würde. Bemerkenswert war es dennoch, dass der VfL Bochum durch zwei ähnliche Tore zu einem 2:1-Sieg in Hoffenheim kam. Zweimal bereitete Manuel Riemann vor, zweimal traf Takuma Asano. Am 28. Spieltag freute sich der Aufsteiger über ein neues Sturmduo: Der Torwart und der Panther.

Fußball kann halt doch ganz einfach sein. An manchen Tagen brauchst du für einen Erfolg nur einen fußballerisch starken Torwart mit der Fähigkeit, Bälle punktgenau über mehr als 50 Meter an den Stürmer zu bringen und dazu einen Stürmer, der gut drauf und schnell ist, mit Selbstvertrauen agiert und der zweimal den Ball so trifft, dass der gegnerische Torwart nicht entscheidend eingreifen kann.

Von Manuel Riemann gab es nach dem Sieg in Hoffenheim, dem erst dritten auswärts und dem zehnten in Summe, keine öffentliche Stimme, kein Zitat. Der Torwart der Bochumer macht seit Mitte Oktober konsequent eine Medienpause, spricht nur beim vereinseigenen 1848tv.

Nach dem 0:3 im Spiel bei RB Leipzig hatte er öffentlich seine Mitspieler kritisiert, das war nicht gut angekommen – bei Trainer Thomas Reis und den Mitspielern. Riemann zog die Konsequenzen und tritt seitdem vor (fast) kein Mikrofon mehr.

Riemann ist stark bei den Kernkompetenzen eines Torwarts

Es fällt nach so einer Leistung wie gegen Hoffenheim leicht zu sagen, dass er nun erneut einfach Taten sprechen ließ. Aber genauso ist es. Und weil er selber nicht öffentlich spricht, seine Leistungen aber eben auffällig und siegbringend sind, wird Trainer Thomas Reis dann nach seinem Torwart gefragt.

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Riemann hatte gegen Hoffenheim nicht nur das 1:0 direkt vorbereitet und war am 2:0 beteiligt, weil er Asano da im Mittelkreis in den Zweikampf mit Florian Grillitsch schickte. Er zeigte sich auch einmal mehr extrem gut aufgelegt bei den Kernkompetenzen, die ein Torwart haben muss: Strafraumbeherrschung, Ruhe in Eins-gegen-Eins-Situationen, Reflexe.

Beim Gegentor war er zwar dann doch machtlos, weil Hoffenheims David Raum den Ball an der Strafraumgrenze so gut traf und im Winkel platzierte, dass Riemann nur hinterher schauen konnte und auch Konstantinos Stafylidis, der auf die Linie zurückgeeilt war, nicht mehr klären konnte. Ansonsten aber hielt Riemann alles.

Riemanns Paradenquote liegt bei 72,5 Prozent

Er hielt vor allem zweimal gegen Andrej Kramaric. Hoffenheims Angreifer versuchte es einmal aus der Distanz, einmal tauchte er direkt vor Riemann auf.

„Wir spielen mit elf Feldspielern“, hat Reis am Samstag nach dem Sieg dann erneut gesagt. „Manuel Riemann ist fußballerisch einer der stärksten Torhüter in dieser Liga.“ Er ist aber auch ein sehr guter Torwart.

Sechs Mal hat er in dieser Saison zu Null gespielt. Seine Paradenquote liegt bei 72,5 Prozent. Mit dieser Quote findet er sich in der Top-Drei der Torhüter der Liga. Ganz vorne liegt Mark Flekken vom SC Freiburg mit 77,6 Prozent, darauf folgt Bayerns Manuel Neuer mit 72,7 Prozent und dann kommt schon Riemann.

Er hat bereits viel mit dazu beigetragen, dass der Aufsteiger nach 28 Spieltagen bei 35 Punkten steht und der Klassenerhalt sich als Tür darstellt, die ganz weit offen steht und nur noch ganz wenige Schritte entfernt ist.

Asano erinnert sich an seinen Pantherjubel

Hilfreich auf den letzten Metern der Saison ist, dass mit Asano jetzt auch Spieler treffen, die vorher nicht so treffsicher waren. Asano hatte bis hierhin ein Tor erzielt. Es war das Tor zum 2:2-Endstand gegen den 1. FC Köln. Das war im Januar.

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Da und auch beim ersten Tor gegen Hoffenheim hatte er noch auf seinen besonderen Torjubel verzichtet. Vielleicht hatte er auch einfach nicht daran gedacht, weil er nicht so viele Tore erzielt hatte. Nach dem 2:1 gegen Hoffenheim aber fuhr er die Krallen aus. Der Pantherjubel ist seine Art, Tore zu feiern.

Dass er spielen würde, war nicht zu 100 Prozent zu erwarten. Er war auf Länderspielreise, kehrte erst am Mittwoch zurück. Reis aber sah dann im Training einen Spieler, „der eine ganz gute Frische hatte“. Und das trotz der großen Zeitverschiebung, die er bei seiner Länderspielreise hatte.

Reis musste eine Entscheidung treffen. Auf den Außenbahnen hätte er sich auch für Christopher Antwi-Adjei oder Gerrit Holtmann entscheiden können. „Im Nachhinein ist man als Trainer immer froh“, sagte Reis, „wenn man recht behält.“