Sinsheim. Der VfL Bochum feiert einen emotionalen 2:1 (1:0)-Sieg bei der TSG Hoffenheim. Das Ziel Klassenerhalt hat der Aufsteiger fast erreicht.
Etwas müde war er da nach dem Spiel dann doch, Takuma Asano, der Doppeltorschütze beim 2:1-Sieg des VfL Bochum bei der TSG Hoffenheim. Erst kurz vor Schluss nahm Trainer Thomas Reis ihn herunter. Etwas mehr als eine Woche aber hat der Japaner nun Zeit, um sich zu erholen, den Erfolg und seinen ersten Doppelpack für Bochum zu genießen und auch darüber zu freuen, dass er mit Japan bei der WM gegen Deutschland spielt. Er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dann von einem Bundesligisten zur Nationalmannschaft reisen. Mit dem Sieg in Hoffenheim haben die Bochumer 35 Punkte, sind kurz davor, den Klassenerhalt zu sichern.
VfL Bochum: "Spieltag für uns gut gelaufen"
Entsprechend zufrieden war VfL-Trainer Thomas Reis: „Natürlich bin ich nach so einem Spiel und dem Ergebnis absolut zufrieden und überglücklich. Wir waren sofort gut in der Partie. Wir wollten kompakt im Mittelfeld stehen, wollten Hoffenheim den Schneid abkaufen. Wir hatten die große Chance zum 2:0, genau wie in Frankfurt. Erneut verpassen wir das zweite Tor und sind etwas geschwommen. Danach hatten wir wieder gute Umschaltmomente und machen das 2:1. Wir wollten die zwei Niederlagen in Folge wettmachen. Das hat geklappt. Bisher ist der Spieltag für uns gut gelaufen.“
Das konnte Sebastian Hoeneß nicht sagen: „Es ist immer schwierig gegen Bochum mit ihrer Manndeckung. Da musst du das Pressing überspielen. Das hat zunächst nicht so gut funktioniert. Danach hatten wir aussichtsreiche Situationen, aber die Bochumer waren effektiver.“
In der zweiten Hälfte habe sein Team nach zwei personellen Veränderungen ein anderes Gesicht gezeigt. „Das hat durchaus funktioniert. Aber nach dem 1:1 haben wir das Momentum weggeschmissen. Wir haben heute gegen eine sehr abgezockte, sehr gute Bochumer Mannschaft verloren.“
Aus der ragten Asano und auch Konstatinos Stafylidis hervor. „Asano hatte eine ganz gute Frische im Training“, sagte Reis. „Und das trotz der großen Zeitverschiebung, die er bei seiner Länderspielreise hatte. Ich musste eine Entscheidung treffen und im Nachhinein ist man als Trainer immer froh, wenn man recht behält.“
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Richtig lag Reis auch bei Stafylidis. „Er war extra motiviert, weil es gegen den Verein ging, von dem er ausgeliehen ist. Er ist sehr variabel und wir wollten das Zentrum mit Zweikampfhärte dicht bekommen.“ Das gelang und vorne war dann Asano da.
Der Japaner fühlte sich in der Tat etwas müde, was sich nach zwei Treffern und dem Sieg aber relativierte. „Ich bin glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben und das ich zwei Tore gemacht habe. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Heute kam vielleicht das nötige Glück dazu.“ Und ja, sagte er auf Nachfrage, das sei vielleicht sein bestes Spiel für den VfL Bochum bisher gewesen.
Seinen Mitspieler Maxim Leitsch freute das natürlich auch. „Dass wir in Hoffenheim gewonnen haben, ist überragend“, sagte er. „Wir sind unserem Ziel wieder etwas nähergekommen. Wir haben es heute relativ gut gemacht. Hoffenheim hatte noch weitere Chancen, wir hätten aber auch noch das eine oder andere Tor mehr schießen können. Ich denke, es nicht ganz unverdient.“
Takuma Asano sei ein sehr feiner und eher ruhiger Typ, mit dem man super auskommen könne. „Deshalb freut es mich umso mehr, dass er heute ein Doppelpack gemacht hat. Wenn er gut drauf ist, hat er extrem viele Qualitäten. Er ist extrem schnell, wendig, ist schwer zu halten.“
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Leitsch hofft, dass er mit Bochum bald den Klassenerhalt geschafft hat. „Wir müssen vielleicht noch ein Spiel oder zwei Spiele gewinnen. Aber das war heute ein großer Schritt hin zu unserem Ziel. Jetzt fehlt noch ein letzter Schritt.“
VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz: "Haben uns die wenigsten zugetraut"
Ähnlich ordnete es Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL ein: „Ich möchte der Mannschaft wirklich ein großes Kompliment machen, wie engagiert sie den Hoffenheimern entgegengetreten ist wie mutig sie auch waren und gemeinsam verteidigt haben. Das war ein wichtiger Sieg für uns. Tabellarisch konnten wir uns auf 35 Punkte hochschießen, was natürlich eine sehr gute Ausgangsbasis ist. Ich glaube, wenn die Leute ehrlich sind, haben uns das die wenigsten zugetraut. Wir haben uns das zugetraut und wir haben in allen Spielen unsere Chancen gehabt. Wir haben jetzt aber enorm schwere Spiele vor der Brust. Das nächste Spiel ist gegen Bayer Leverkusen. Das ist ein absoluter Top-Gegner, der ins Ruhrstadion kommt. Wir müssen in der Art und Weise weitermachen, müssen Mentalität zeigen und als Gemeinschaft funktionieren. Dann werden wir die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen.“