Sinsheim. Der VfL Bochum hat einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Zwei Tore von Takuma Asano sorgten für den 2:1-Sieg in Hoffenheim.
Der VfL Bochum hat weitere drei ganz wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt gesammelt, steht nun bei 35 Punkten. Bei der TSG Hoffenheim gewann der Aufsteiger mit 2:1 (1:0). Gefeierter Spieler war Takuma Asano. Der Bochumer Angreifer, der sich in dieser Woche mit Japan für die WM qualifiziert hatte, erzielte beide Bochumer Tore.
DER HAMMER! WIR GEWINNEN IN HOFFENHEIM!
— VfL Bochum 1848 (@VfLBochum1848eV) April 2, 2022
Doppelpack von @AsaTaku29, ist das geil!!#meinVfL #TSGBOC 1:2 pic.twitter.com/0fFC2IlhDc
Thomas Reis kann mit seinen Aufstellungen doch noch überraschen. In der Regel nimmt der Trainer des VfL Bochum wenige Wechsel vor, versucht mit einer einspielten Mannschaft anzutreten. Im Spiel bei der TSG Hoffenheim konnte er aber einerseits darauf reagieren, dass etliche Akteure nach Corona und Verletzungen wieder dabei waren. Zum anderen zeigte er mit seiner Aufstellung, dass der Konkurrenzkampf im Team auf jeder Position stattfindet.
VfL Bochum: Thomas Reis überrascht in Hoffenheim
Die Viererkette vor Stammtorwart bildeten wie erwartet Cristian Gamboa, Erhan Masovic, Maxim Leitsch und Danilo Soares. Bereits im Mittelfeld gab es eine erste Überraschung.
Gesetzt blieben Anthony Losilla und Elvis Rexhbecaj. Die Frage nach Eduard Löwen oder Patrick Osterhage beantwortete Reis aber mit: Konstatinos Stafylidis. Der gelernte Außenverteidiger, von der TSG für diese Saison an Bochum ausgeliehen, startete das erste Mal in dieser Saison im Mittelfeld.
Ganz vorne lief Sebastian Polter den Gegner an, durch den Ausfall von Jürgen Locadia hat Reis da (fast) keine Wahl. Auf den Außen starteten Takuma Asano, der sich gerade mit Japan für die WM qualifiziert hat, und dann eben nicht Gerrit Holtmann oder Christopher Antwi-Adjei, sondern Milos Pantovic.
VfL Bochum findet gut in die Partie
Den ersten Schuss auf das Tor von Oliver Baumann gab dann allerdings Stafylidis ab, der TSG-Torwart klärte mit den Fäusten. Wenig später musste er bei einem Distanzschuss von Soares nicht eingreifen, der Ball rauschte knapp über das Tor.
Die Bochumer fanden nach der Länderspielpause gut in die Partie, Hoffenheim blieb aber gefährlich, hatte nach 20 Minuten durch Andrej Kramaric die bis dahin beste Chance. Sein Volleyschuss aus elf Metern flog aber direkt auf Riemann.
Beide Teams hielten sich wenig mit Mittelfeldspielereien auf, beide versuchten oft zügig in die Spitze zu spielen. Zunehmend bekamen die Bochumer dadurch eher Probleme als die Hoffenheimer, die mit ihrer Dreierkette sehr sicher standen.
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In der machte Kevin Vogt sein 150. Bundesligaspiel. Sein erstes hatte er am 18. April 2009 für den VfL Bochum gegen Borussia Dortmund gemacht. Vogt verlor mit Bochum mit 0:2.
Asanos Selbstvertrauen zahlt sich aus
Mit Hoffenheim lag er nach einer halben Stunde mit 0:1 zurück. Das Tor für Bochum zeigte Zweierlei. Zum einen, dass Asano in der Tat mit der WM-Quali mit Japan Selbstvertrauen getankt hat. Zum anderen, dass Fußball bisweilen eben doch ganz einfach sein kann.
Asano nahm einen langen Ball von Riemann an, zog dann von der rechten Außenbahn nach innen und an Kevin Akpoguma vorbei. Gegen seinen strammen Schuss aus 20 Metern war Baumann ohne Chance.
Kurz vor der Pause hätte es 2:0 für die Bochumer stehen können, nein wieder einmal müssen. Polter behauptete gegen weit aufgerückte Hoffenheimer im Mittelfeld den Ball, steckte auf Pantovic durch. Im Hinspiel hatte er noch von der Mittellinie getroffen. Diesmal schob er den Ball frei vor Baumann aus zehn Metern den Ball am Tor vorbei.
Erneute Vorlage von Riemann auf Asano
Das rächte sich zunächst, als David Raum zehn Minuten nach dem Wechsel frei am Strafraum an den Ball kam und sehenswert mit links zum 1:1 verwandelte. Fast umgehend, nur fünf Minuten später aber, gingen die Bochumer wieder in Führung. Wieder war es ein weiter Schlag von Riemann, wieder kam der Ball auf Asano.
Diesmal setzte er sich an der Mittellinie gegen Florian Grillitsch durch, lief allein auf Baumann zu. Baumann kam zwar an den Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend abwehren: 2:1 für Bochum (59.).
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Der Treffer zeigte Wirkung. Die Hoffenheimer verloren die Kontrolle über das Spiel, agierten über weite Strecken nicht mehr so druckvoll. Vor allem mussten sie sich immer vor den Bochumer Kontern hüten.
Kramaric prüfte noch einmal Riemann aus der Distanz (77.), Asano traf zum dritten Mal. Der Treffer, der fünf Minuten vor dem Ende das 3:1 und die Entscheidung bedeutet hätte, wurde aber zurückgenommen. Polter hatte zuvor Vogt gefoult.
Das Anrennen der Hoffenheimer überstanden die Bochumer mit mehr Geschick als Glück.
Seit zwölf Bundesliga-Spielen war die TSG gegen Aufsteiger ungeschlagen, hatte acht der zwölf Spiele gewonnen. Kein anderes Team hatte eine so lange Serie dieser Art. Aber jede Serie reißt einmal.