Bochum. Der VfL Bochum will in den sieben verbleibenden Partien seinen Vorsprung verteidigen. Das Punkteziel ist schon in Sichtweite.
Die Saison 1997/1998, letzter Spieltag? Thomas Reis überlegt, seine Erinnerungen aber sind schon ziemlich verblasst. Dariusz Wosz müsste gegen 1860 München einen Elfmeter verschossen haben, vermutet der 48-Jährige.
In der Tat. Dem Mittelfeldregisseur passierte dieses Malheur, das dem VfL Bochum aber nicht teuer zu stehen kam, weil Münchens Abderrahim Ouakili neun Minuten später ins eigene Tor traf. Der VfL sprang mit Reis, damals noch Spieler, durch den Sieg mit 42 Punkten auf Rang zwölf – Klassenerhalt.
VfL Bochum: Endspurt beginnt am Samstag gegen die TSG Hoffenheim
In die Geschichte ging das Abstiegsfinale 1998 dennoch ein. Der Karlsruher SC verließ die Erste Liga mit 38 Punkten, nie sammelte ein Absteiger mehr.
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Derzeit ist der VfL wieder Zwölfter, mit 32 Punkten voll im Soll. Seit Einführung der Drei-Punkte-Regeln zur Saison 1995/1996 stiegen nämlich neunmal Klubs ab, die nach 34 Spieltagen weniger zu Buche stehen hatten, als die Bochumer nun, sieben Spieltage vor Schluss. Trainer Reis will vor dem den Endspurt einleitenden Auswärtsspiel heute bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) daher verhindern, „dass von außen zu viel Abstiegskampf-Stimmung hineingetragen wird“. Sechs Punkte sind es bis zu Hertha BSC und dem Relegationsplatz. „Wir wollen natürlich weiter Punkte holen und möglichst auch die 38“, kündigt Reis an. Er rechnet vor: Bielefeld, derzeit 17., müsste dann also 14 Punkte aufholen, die Berliner 13. Beide Klubs benötigten dann fünf Siege aus sieben Spielen – eine ganze Menge.
VfL Bochum: Revierderby gegen den BVB beschließt den April
Doch auch dem VfL steht ein kniffliger April bevor. Nach dem Gastspiel in Sinsheim trifft Bochum in vier Wochen auf drei Top-Klubs. Zunächst kommt Bayer Leverkusen (2.) ins Ruhrstadion (10. April), dann muss Bochum zum Fünften SC Freiburg (16. April). Vor dem Revierderby bei Borussia Dortmund (30. April) wird der Tabellen-15. FC Augsburg (24. April) versuchen, sich mit einem Sieg im Ruhrstadion an den VfL heranzurobben. Bis dahin vertraut Bochum auf das mühsam erarbeitete Punktepolster. „Deswegen gehen wir und besonders auch ich entspannt an die Sache heran, sind aber auf jeden Fall wach“, hatte Trainer Reis schon am Donnerstag betont.
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Die Hoffenheimer, die noch mit der Champions League liebäugeln, schickten nach dem 0:3 vor der Länderspielpause gegen Hertha BSC schon eine Kampfansage Richtung Ruhrgebiet. „Wir werden Bochum schlagen müssen, um auch tabellarisch in den Regionen zu bleiben, in denen wir uns sehen“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß.