Bochum. Nach dem 0:7 bei den Bayern rappelt es beim VfL Bochum. Trainer Thomas Reis hat Änderungen angekündigt und setzt sie sofort um.
Das 0:7 beim FC Bayern München hat den VfL Bochum mächtig durchgeschüttelt. Mit einer Niederlage musste der Aufsteiger rechnen. Mit derart vielen Gegentoren und einer so schwachen Vorstellung aber wollte der Aufsteiger nicht rechnen. Trainer Thomas Reis hat Veränderungen angekündigt und setzt sie sofort um. Veränderungen wird es beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag beim Personal geben aber auch beim Training in der Woche zuvor.
Die Woche begann normal für die Profis des VfL Bochum. Es ein Training und vorab – wie auch sonst nach Spielen üblich – eine Besprechung. Dort aber teilte Reis der Mannschaft mit, dass diese und die kommenden Wochen etwas anders ablaufen werden.
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„Wir werden uns häufiger und länger sehen“, sagte Reis. „Wir werden an den meisten Tagen zwei Mal trainieren, aber nicht jeden Tag zwei Mal zwei Stunden. Es wird definitiv nicht so sein, dass die Mannschaft am Sonntag nicht mehr laufen kann. Aber jeder Spieler kann sich deutlich verbessern. Das hat das Spiel bei den Bayern gezeigt, da wurde einiges aufgedeckt.“
Kein Straftraining oder Aktionismus
Das sei kein Straftraining und kein Aktionismus. „Aber wir müssen uns verbessern. Jeder Spieler für sich und die Mannschaft als Gruppe. Wir haben jetzt fünf Spiele in der Bundesliga gehabt und die haben uns gezeigt, dass wir mehr machen, mehr investieren müssen. Jetzt hat es auch der Letzte gesehen.“
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Überdeutlich zeigten die Bayern den Bochumern die Grenzen auf. Bisweilen sah es bei diesem 0:7 aus Bochumer Sicht so aus, als würden die beiden Mannschaften unterschiedliche Sportarten betreiben.
So wollte sich der VfL Bochum nicht präsentieren. Schon gar nicht gegen die Bayern. Da hätte es einer Ausnahme-Leistung bedurft, um etwas mitzunehmen. Den Anspruch auch gegen die Bayern das Spiel offener zu gestalten und nicht derart chancenlos zu sein, haben die Bochumer allerdings. „Wir haben einen Anspruch an uns“, sagte Reis. „Und bisher gibt es eine Differenz zwischen dem, was wir zeigen wollen, und dem, was wir bisher gezeigt haben.“
Jeder Spieler kann sich weiter verbessern
Jeder Spieler können sich verbessern, könne mehr an sich arbeiten. Reis gibt jedem einzelnem Spieler durch den erhöhten Trainingsumfang nun die Gelegenheit dazu. „Der eine Spieler muss an der Athletik arbeiten, ein anderer an seinen Flanken, der nächste an seinem Tempodribbling. Wenn der einzelne Spieler besser wird, wirst du auch als Mannschaft besser.“
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Reis hofft, nein er geht davon aus, „dass wir in dieser Saison nicht noch einmal so ein Ergebnis wie gegen die Bayern erleben“. Er hofft das vor allem auch deshalb, weil am Ende das Torverhältnis noch wichtig werden kann. „Sieben Gegentore zu bekommen ist heftig. Vor allem schleppen wir jetzt ein schlechtes Torverhältnis mit uns herum.“
Reis hat eine gute Hand für junge Spieler
Das auch die anderen Teams der Bundesliga, für dieses voraussichtlich nur darum geht, irgendwie die Klasse zu halten, auch noch gegen die Bayern spielen, ist Reis zunächst egal. Am nächsten Spieltag geht es für die Bayern zum zweiten Aufsteiger aus Fürth.
Für Reis gilt es nun, die möglichst beste Mannschaft und Formation für das Stuttgart-Spiel zu finden. In der Vergangenheit hat er gezeigt, dass er eine gute Hand dafür hat, junge Spieler zum richtigen Zeitpunkt spielen zu lassen.
Maxim Leitsch fehlt weiterhin
Reis hat Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap in durchaus schwierigen Spielen aufgeboten, sie haben es mit guten Leistungen gedankt. Ein Kandidat für das Stuttgart-Spiel wäre daher Patrick Osterhage. Der junge Mittelfeldspieler kam von Borussia Dortmund II zum VfL. Dass er viel von ihm hält, hat Reis mehrfach betont.
Auch Patrick Osterhage sei ein Kandidat für das Spiel gegen Stuttgart, sagte Reis. „Er bringt die wichtige Unbekümmertheit mit. Aber man muss auch sehen, was man ihm aufbürdet, wenn er in ein Team kommt, dass jetzt drei Mal in Folge verloren hat.“
Reis verriet am Montag zumindest schon einmal so viel, dass gegen Stuttgart „höchstwahrscheinlich nicht dieselbe Truppe auflaufen wird, die gegen Bayern angefangen hat. Wir müssen schauen, wer sich im Training für einen Platz im Team aufdrängt“.
Maxim Leitsch kann das derzeit nicht. Der Innenverteidiger trainiert weiter individuell und wird gegen Stuttgart nicht spielen. Außenverteidiger Cristian Gamboa macht zwar große Fortschritte und trainiert schon wieder mit dem Ball. Aber auch er wird gegen Stuttgart nicht im Kader stehen.