Bochum. Die Stimmung beim Training am Montag war gut beim VfL Bochum. Nach dem Sieg gegen Mainz will Trainer Reis aber keinen Schlendrian sehen.
Die Bilder bleiben. Nach dem Sieg gegen den FSV Mainz 05 feierten die Spieler des VfL Bochum ausgelassen mit den Fans im Ruhrstadion. Am Sonntag hatten die VfL-Profis frei, am Montag stand das erste Training nach dem ersten Bundesliga-Sieg nach elf Jahren an. Trainer Thomas Reis bemerkte eine besondere Stimmung im Team.
Die Stimmung beim Training sei gelöster gewesen, sagte er. Er kennt das. Er hat das selber als Spieler erlebt, als Trainer in der 2. Bundesliga, nun auch als Trainer in der Bundesliga. „Nach Erfolgserlebnissen ist das so. Man muss manche Dinge auch genießen und die Euphorie mitnehmen.“
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Die Qualität des Trainings dürfe darunter aber nicht leiden. „Wenn das so wäre, würden wir Trainer den mahnenden Finger heben. Wir wollen wieder Gas geben.“ Die Vorbereitung auf den nächsten Gegner, den 1. FC Köln, hat direkt wieder begonnen.
Ein Wochenende zum Genießen
Das Wochenende aber hatten die Fans, Spieler und Trainer des VfL Bochum für das Feiern und Genießen. Für Reis gab es nach der Premiere des ersten Bundesliga-Sieges als Trainer gleich die nächste Premiere. Dass er ins Aktuelle Sportstudio eingeladen wurde, sah er dabei als Auszeichnung für den Verein.
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„Ich glaube, der VfL Bochum war da noch nicht so oft vertreten, sagte Reis. Er war mit seinem Auftritt zufrieden, machte auch beim Torwandschießen eine gute Figur. „Dafür gab es interne Wetten“, sagte er. „Ich habe gesagt, dass ich ganz sicher zwei Treffer machen. Das habe ich geschafft.“
Team und Trainer des VfL Bochum haben mit dem Aufstieg und nun dem ersten Sieg geschafft, dass der Verein wieder ein größeres mediales Interesse bekommt. „Darauf können wir stolz sein“, sagte Reis.
Lob für Co-Trainer und Video-Analysten
Für ihn bedeutet ist das aber auch eine Umstellung, an die er sich auch erst gewöhnen muss. Spät in der Nacht war er nach seinem Fernsehauftritt zurück in Bochum. „Aber ich war zum Beispiel am Sonntagmorgen nach kurzer Nacht bei der U19 und habe mir das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf angesehen. Ich habe Co-Trainer und wir haben einen Videoanalysten. Sie leisten herausragende Arbeit und unterstützen mich sehr. Ohne diese Unterstützung wäre einiges nicht möglich.“
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Gemeinsam mit seinen Co-Trainern und dem Videoanalysten schaute und schaut Reis noch einmal auf das Mainz-Spiel. Er fand durchaus Kritikpunkte, wollte sie diesmal aber nicht über das Erlebnis stellen – eben auch, weil das Ergebnis stimmte.
„Wir haben das erste Mal wieder im eigenen Stadion vor Zuschauern gespielt“, sagte er. „Ich finde, wir haben es gut runtergespielt. Da gibt es wenig Anlass zur Kritik – gerade an so einem Tag. Der ganze Tag hat gepasst.“
Angeschlagene Spieler kehren zurück
Dieses Engagement, diese Intensität, die sein Team gegen Mainz gezeigt habe, müsse immer da sein. „Außerdem müssen wir weiter die Fehler minimieren. Wir haben gesehen, wie schnell es gehen kann, wenn die Abstimmung nicht stimmt. Sofort hatte Mainz eine große Chance. Da können wir froh sein, dass Manuel Riemann so gut hält.“
Mainz habe im zweiten Abschnitt das System umgestellt und auch personelle Wechsel vorgenommen. „Da mussten wir von draußen korrigieren“, sagte Reis. „Wir mussten gucken, welcher Spieler welchen Gegenspieler aufnimmt. Wir haben da immer Wenn-dann-Strategien.“
Die Mannschaft habe es gut gelöst. Auch, als Milos Pantovic und Elvis Rexhbecaj gleichzeitig ausgewechselt werden mussten. „Milos war schwindelig geworden“, sagte Reis. „Elvis hatte einen Schlag in den Rücken bekommen.“
Sie fallen aber nicht länger aus. Gute Nachrichten hatte Reis am Montag auch bei weiteren Akteuren, die zuletzt oder auch schon länger gefehlt hatten. „Maxim Leitsch und Christopher Antwi-Adjei haben individuell trainiert“, sagte Reis. „Abwarten, ob sie in dieser Woche am Mannschaftstraining teilnehmen können. Eduard Löwen und Patrick Osterhage haben dagegen dosiert am Mannschaftstraining teilgenommen. Christian Gamboa und Elvis Rexhbecaj waren laufen. Ich gehe davon aus, dass sie bald wieder im Mannschaftstraining sind.“