Bochum. Im letzten Testspiel werden beim VfL Bochum viele bekannte Gesichter auflaufen. Nur ein neuer Spieler schafft es wohl in die Anfangsformation.
Es muss kein Nachteil sein, wenn sich ein Fußballteam für ein Pflichtspiel im DFB-Pokal oder der Meisterschaft fast von allein aufstellt. Der VfL Bochum ist das beste Beispiel dafür. Trainer Thomas Reis sorgte in der vergangenen Saison in der 2. Liga selten für Überraschungen bei den Aufstellungen. Sein Team beendete die Saison auf Platz eins. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga sieht es weiter danach aus, als wären die möglichen Aufstellungen erwartbar.
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Das machte auch der vorletzte Test gegen Vitesse Arnheim (1:2) deutlich. Weil der VfL Bochum bereits am Samstag gegen den FC Utrecht spielt, durften am Donnerstag gegen Arnheim über weite Strecken die Akteure ran, die derzeit, aus unterschiedlichen Gründen, etwas hinten dran sind.
Erst ab Spielminute 60 stand ein Team auf dem Platz, das annähernd so aussah, als könnte es im DFB-Pokal gegen den Wuppertaler SV oder eine Woche später in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg starten.
Reis ist mit der Leistung des Teams zufrieden
Trainer Thomas Reis war aus privaten Gründen am Donnerstag nicht beim Spiel dabei. Er verfolgte das Spiel am Computer. „Deshalb mussten mir meine Co-Trainer nichts berichten. Unsere Leistung war in Ordnung. Die ersten 20 Minuten waren etwas zerfahren, weil die Niederländer unsere Angriffe sehr früh unterbunden haben. Insgesamt war es eine unnötige Niederlage, weil wir bei den Gegentoren die Fehler machen. Dazu hatten wir selber gute Chancen, um weitere Tore zu erzielen. Von der Ordnung war es okay. Es war ein guter Test für diesen Zeitpunkt.“
Das Team nehme eine gute Entwicklung. „Wir wollen“, sagte Reis, „im Spiel gegen Utrecht das Spiel mit dem Ball weiter vorantreiben. Mal sehen, ob Utrecht das zulässt.“ Die Vergleiche zwischen Teams aus den Niederlanden und Deutschland seien ja immer etwas Besonderes. Das zeigte sich auch beim Test der Utrechter gegen Bayer Leverkusen. Utrecht gewann nach einer Spielzeit von drei Mal 45 Minuten mit 1:5.
Auf den VfL Bochum kommt ein starker Gegner zu. Da kann es helfen, dass Reis nicht mehr groß experimentieren wird. „Wir werden mit einer gewohnten Formation und Aufstellung spielen. Gegen Arnheim haben einige Akteure noch auf Positionen gespielt, auf denen sie nicht so zu Hause sind.“
Löwen trainiert zunächst individuell
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Eduard Löwen bleibt bei der Aufstellung so etwas wie der kleine Unbekannte. Er spielte für Deutschland beim olympischen Turnier und kehrte, nachdem die Deutschen nach der Vorrunde ausgeschieden sind, am Donnerstagabend nach Deutschland zurück. Gegen Utrecht am Samstag ist er in keinem Fall eine Option. Trainer Thomas Reis hat aber die Hoffnung, dass Löwen gegen Wuppertal zumindest zum Kader gehören könnte.
„Er hat am Freitag frei, wird am Samstag und Sonntag individuell trainieren und ab Montag dann mit der Mannschaft. Wenn er das Training in der kommenden Woche normal absolvieren kann, ist er voraussichtlich eine Option für den Spieltagskader im DFB-Pokal gegen den Wuppertaler SV.“
Bereits nach der Rückkehr aus dem Trainingslager hatte Reis angedeutet, dass die Aufstellung, die er im letzten Test gegen Utrecht wählen wird, einer möglichen Startaufstellung im Pokal und/oder auch Meisterschaft nahekommen könnte. Viele Fragezeichen gibt es nicht. Eins gibt es bei der Besetzung der Innenverteidigung.
Vier Spieler für zwei Positionen in der Innenverteidigung
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Vier Spieler hat Reis da für die beiden Positionen. Gegen Arnheim spielte Saulo Decarli in der Innenverteidigung durch. Gegen Utrecht wird er daher zumindest nicht von Beginn an spielen.
Maxim Leitsch spielte 45 Minuten und verteidigte auf der linken Außenbahn. Er könnte gegen Utrecht in der Innenverteidigung beginnen.
Gleiches gilt für Vasileios Lampropoulos. Er begann gegen Arnheim, spielte gewohnt abgeklärt und aufmerksam bis zur 60. Minute. Für ihn kam Armel Bella-Kotchap. Dieser scheint derzeit in der Innenverteidigung gesetzt.
Die gewohnten Gesichter im Tor, Mittelfeld und Angriff
Auf den Außenverteidigerpositionen gilt das für Cristian Gamboa rechts und Danilo Soares links. Unumstritten ist zudem Manuel Riemann im Tor – und das nicht nur, weil er gegen Arnheim fast ein Tor aus der eigenen Hälfte gemacht hätte.
Im Mittelfeld werden gegen Utrecht voraussichtlich die beiden Routiniers Anthony Losilla und Robert Tesche sowie Milos Pantovic beginnen. Das Angriffstrio werden entsprechend den Spielanteilen gegen Arnheim Gerrit Holtmann, Simon Zoller und Takuma Asano bilden. Mit Asano gäbe es im Vergleich zur Vorsaison zunächst nur einen neuen Akteur in der Startformation.
Nicht gegen Utrecht im Kader sein werden neun Spieler: Baris Ekincier, Tom Weilandt, Lars Holtkamp, Tarsis Bonga und Raman Chibsah sowie die angeschlagenen oder rekonvaleszenten Spieler Danny Blum, Michael Esser, Paul Grave und Luis Hartwig. „Bei Raman Chibsah ist es nicht wegen der Leistung“, sagte Reis, „sondern aus Gründen der Belastungssteuerung.“