Bochum. Thomas Eisfeld fällt beim Endspiel des VfL Bochum am Sonntag gegen Sandhausen aus. Raman Chibsah steht bereit. Oder Erhan Masovic.

Trainer Thomas Reis ist selbstbewusst, ohne überheblich zu werden, auch nicht so zu wirken. Er reißt so vielleicht nicht alle, aber doch den einen oder anderen Spieler mit. Auch das ist ein Erfolgsfaktor in dieser Saison.

Reis’ Vertrauen ins Team drückt sich manchmal auch in Personalfragen aus. Reis hätte zwei Tage vor dem Finale des VfL Bochum gegen den SV Sandhausen taktieren können, um den Gegner möglichst lange im Ungewissen zu lassen. Spielt Thomas Eisfeld – oder spielt er nicht?

VfL Bochum: "Alle werden brennen"

Reis servierte Sandhausen die Antwort bereits 51 Stunden vor dem Anpfiff. Eisfeld spielt nicht. Und Thomas Reis sagt: „Egal, wer auflaufen wird: Alle werden brennen!“

Ein Punkt reicht bekanntlich zum direkten Aufstieg aus eigener Kraft. Bei einer Niederlage rutscht der VfL nur auf Rang drei ab, wenn sowohl Kiel (gegen Darmstadt) als auch Fürth (gegen Düsseldorf) ihre zeitgleich stattfindenden Heimspiele gewinnen. Möglich? Ja. Wahrscheinlich? Nein.

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Dabei fallen beim VfL mit Torwart Manuel Riemann, Rechtsverteidiger Cristian Gamboa, Außenstürmer Danny Blum (alle verletzt) und Mittelfeldstratege Robert Tesche (gesperrt) vier Stammkräfte aus. Und mit Thomas Eisfeld noch ein 1b-Spieler, der mit als Erster nachrückt in die Startelf. Wie in Nürnberg, als er Anthony Losilla ersetzte.

Gegen Sandhausen sollte Eisfeld Tesche ersetzen. Daraus wird nichts. Eine Problematik am Knie verhindert sein Training, seinen Einsatz, erklärte Reis. Es wäre wohl der letzte Einsatz des 28-Jährigen für den VfL geworden. Sein Vertrag läuft aus, er soll nicht verlängert werden. Ebenso wenig wie der Kontrakt von Milos Pantovic, der nach Problemen am Donnerstag wohl als Wechselspieler dabei sein wird am Sonntag.

VfL Bochum: Chibsah oder Masovic für Eisfeld

Eisfeld war im Winter 2015 vom FC Fulham zum VfL gewechselt, in dieser Saison kam er auf 22 Einsätze, aber nur auf sechs Spiele von Beginn an. Für seine Position gibt es zwei Kandidaten: Raman Chibsah und Erhan Masovic. Einer der beiden Sommer-Neuzugänge wird spielen, so viel verriet Thomas Reis. Mehr Alternativen hat er eben nicht.

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Beide haben bisher nicht überzeugt, auch wenn sie mal zum Einsatz kamen. Chibsah spielte zu wild, Masovic gönnte sich zu viele Fehler. Beide haben deshalb auch lange nicht mehr gespielt über eine längere Distanz. Masovic bringt es in dieser Saison auf sieben Einsätze und 87 Spielminuten, Chibsah auf zehn Einsätze und immerhin 311 Minuten. Nicht nur deshalb dürfte der international erfahrene Chibsah die Nase vorn haben.

Der 28-Jährige Ghanaer hat zuletzt in Paderborn 13 Minuten gespielt, kommt in diesem Kalenderjahr aber auch auf gerade einmal 24 Minuten. Nur in der Hinrunde gegen Aue und in Würzburg war er von Anfang an auf dem Feld. Sein Auftritt wirkte dabei etwas wild. Der mit viel Vorschuss-Lorbeeren in Bochum gelandete Chibsah die offensivere Variante. Er ist zudem robuster, im Zweikampf ekliger, giftiger. In Hamburg erziele er das 3:1. „Er ist athletischer und ein Box-to-Box-Spieler“, erklärte Reis.

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VfL Bochum: Losilla könnte offensiver spielen

Für Masovic, der sowohl Innenverteidiger als auch Sechser spielen kann, sprechen dagegen seine 1,89 Meter, seine Kopfballstärke. „Mit Erhan hätten wir mehr Größe im Spiel. Er ist einer, der seine Position klar hält“, sagt Reis. Der 22-jährige Serbe ist der deutlich defensivere Typ, könnte also zunächst vielleicht eher helfen, den Punkt abzusichern. Kapitän Anthony Losilla würde dann klar den offensiveren Part übernehmen im Zentrum hinter Robert Zulj. Aber Masovic hat in diesem Jahr ganze elf Minuten gespielt, war zweimal auch wegen schwacher Trainingsleistungen nicht im Kader.

Thomas Reis sagt: „Mit ist nicht bange. Alle, die auflaufen werden, werden heiß sein.“

VfL Bochum gegen Sandhausen: So wollen sie spielen

VfL Bochum: Drewes - Bockhor, Bella-Kotchap, Leitsch, Soares - Losilla, Chibsah - Bonga, Zulj, Holtmann - Zoller.

Reserve: Grave, Decarli, Lampropoulos, Masovic, Ekincier, Novothny, Pantovic, Hartwig​

Sandhausen: Kapino - Nauber, Kiser, Zhirov - Klingmann, Bachmann, Zenga, Nartey - Biada - K. Behrens, Keita-Ruel