Heidenheim. Diagnose bestätigt: Für Manuel Riemann ist die Saison beendet. Patrick Drewes ist der neue Mann im Tor – er feierte einen starken Einstand.

Als Tim Kleindienst allein vor Patrick Drewes auftauchte, hätte die Partie noch einmal kippen können beim Stand von 1:0 für den VfL. Doch Drewes war da, er parierte den Schuss im Eins-gegen-Eins-Duell, er hielt die Führung und damit den Sieg fest. Zweitliga-Spitzenreiter VfL Bochumgewann am Ende dank einer kompakten Arbeit gegen den Ball und Effizienz im Abschluss verdient mit 2:0 beim heimstarken FC Heidenheim. Und Thomas Reis, der Teamgeist-Coach, machte eine Ausnahme: Er verteilte ein Sonderlob an einen Einzelnen.

Wie so häufig in dieser Saison stellte er die geschlossene Mannschaftsleistung heraus. Aber „heute gebührt Patti ein Extralob“, sagte Reis.

„Es war nicht einfach für ihn, er musste von der Bank rein, hat wenig Spielpraxis“, erklärte der Trainer. „Er war sofort hellwach, hat eine große Sicherheit ausgestrahlt. Chapeau.“ Auch Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz machte Drewes ein „Riesenkompliment. Er ist sehr gut ins Spiel gekommen und hat die wenigen brenzligen Situationen mit Bravour gemeistert.“

Dennoch: Das drohende Saisonaus von Manuel Riemann, dem Führungsspieler und unumstrittenen Stammtorwart, ist natürlich, so Reis, ein „großer Wermutstropfen“ des ansonsten so erfolgreichen Abends in Heidenheim. „Er war schon während des Spiels im Krankenhaus“, sagte Reis. „Es wird wahrscheinlich so sein, dass die Saison leider für ihn beendet ist. Das ist sehr schade, Manu ist auch ein sehr wichtiger Faktor in unserem Aufbauspiel. So ist es leider im Fußball.“

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Am Donnerstag bestätigte der VfL die Diagnose Mittelhandbruch. Der Stammkeeper muss operiert werden und kann im Aufstiegskampf nicht mehr helfen. Für den Rest der Saison heißt der VfL-Torwart also nicht Riemann, sondern Patrick Drewes.

Bochums Torwart Drewes über sein Saisondebüt für den VfL Bochum

Der 28-Jährige feierte bei seinem Zweitliga-Debüt in dieser Saison, in der er bisher nur im Pokal in Mainz (Verlängerung und Elfmeterschießen) und Leipzig zum Einsatz gekommen ist, gleich einen Zu-Null-Sieg. Und strahlte auch vor der TV-Kamera die Ruhe aus, mit denen er 85 Minuten seinen Kasten sauber gehalten hatte.

„Das sind immer ein bisschen eklige Situationen, weil du auf der Bank sitzt und nicht so drin bist im Spiel. Dann wirst du auf einmal von null auf hundert gefordert“, sagte Drewes bei Sky. „Du musst direkt da sein. Zum Glück konnte ich das heute. Ich war relativ schnell auf Betriebstemperatur.“

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Nicht gerade selbstverständlich, denn Spielpraxis war ja fast schon ein Fremdwort für den Reservekeeper. Auch in der Vorsaison kam der im Sommer 2019 aus Würzburg geholte Drewes, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft, nur zweimal zum Einsatz, gegen den HSV (1:3) und in Hannover (0:2). In den finalen vier Partien der Saison soll er nun den VfL mit zum Aufstieg führen. Reis: „Wir werden ihm den Rücken stärken, heute hat er uns sehr geholfen.“

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In Darmstadt am Montag (20.30 Uhr/Sky) wird Patrick Drewes wieder im Tor gefordert sein, diesmal mit einer längeren Aufwärmphase.