Bochum. Der VfL Bochum hat den nächsten Schritt zur Rückkehr in die 1. Liga gemacht. Beim 2:0 in Heidenheim verdienten sich viele Spieler gute Noten.

Viel schlechter wie im Spiel gegen den FC Heidenheim kann eine Partie für ein Team kaum beginnen. Nach wenigen Minuten musste beim VfL Bochum Stammkraft Manuel Riemann verletzt runter. Patrick Drewes rückte ins Tor und lieferte eine fehlerlose Leistung. Die Noten zum 2:0 des VfL Bochum beim FC Heidenheim.

Manuel Riemann: Mit vielen guten Leistungen hat Manuel Riemann einiges mit dazu beigetragen, dass der VfL Bochum steht, wo er jetzt steht. Das Ende der Saison aber wird voraussichtlich wegen einer gebrochenen Mittelhand verpassen. Für ihn rückte bereits nach neun Minuten Patrick Drewes ins Tor.

Patrick Drewes: Die etatmäßige Nummer zwei ist plötzlich die neue Nummer eins im Tor des VfL Bochum. Hätte sich Riemann nicht verletzt, wäre Drewes wohl nur noch zu Spielminuten gekommen, wenn die Bochumer rechnerisch als Aufsteiger festgestanden hätten. So aber machte er sein drittes Zweitligaspiel. Vier weitere werden wohl noch dazu kommen. Anzumerken war ihm die nicht vorhandene Spielpraxis nicht. Er strahlte Ruhe und Sicherheit aus. Note: 2

Cristian Gamboa: Indirekt bereitete er das 1:0 vor. Er holte den Freistoß vor dem Tor von Robert Tesche mit einem beherzten Antritt heraus. Weitere ließ er folgen. In der Defensive war an ihm kein Vorbeikommen. Note: 2

Armel Bella-Kotchap: Wenn der junge Innenverteidiger so konzentriert spielt, dann ist er kaum zu überwinden. Zusammen mit Maxim Leitsch sorgte er dafür, dass der viel gelobte Heidenheimer Angriff kaum zu Möglichkeiten kam. Note: 2

Maxim Leitsch: Auch Maxim Leitsch gefiel mit guten Zweikampfwerten und konzentriertem Spiel. Ballverluste im Spielaufbau gab es nicht, dafür übten die Heidenheimer aber vielleicht auch zu wenig Druck auf die Bochumer Abwehrreihe aus. Leitsch konnte es recht sein. So hatte er Raum und Zeit, mit großen Schritten nach vorne zu dribbeln. Ihm fehlt jetzt nur noch ein Tor. 2

Tor für den VfL Bochum: Herbert Bockhorn schiebt zum 2:0 gegen den FC Heidenheim ein.
Tor für den VfL Bochum: Herbert Bockhorn schiebt zum 2:0 gegen den FC Heidenheim ein. © dpa | Stefan Puchner

Herbert Bockhorn: Die Amerikaner haben einen Begriff für Spieler wie ihn und so eine Entwicklung: Most improved Player, also der Spieler, der sich am weitesten entwickelt hat innerhalb einer Saison. Diesen Titel hat er vier Spieltage vor dem Saisonende bereits sicher. Auf vier Positionen hat er bereits gespielt. Spannend zu sehen wäre gewesen, wie er sich nach der Verletzung von Manuel Riemann im Tor geschlagen hätte. Vermutlich auch gut. Auf dem Platz half er dem Team mehr, auch, weil er dann auch noch sein erstes Saisontor erzielte. Der Mann kann (fast) alles. Note: 1,5

Blickpunkt Ball: Robert Tesche (r.) bewarb sich mit erneut guter Leistung erneut für den Titel „Spieler des Spiels“.
Blickpunkt Ball: Robert Tesche (r.) bewarb sich mit erneut guter Leistung erneut für den Titel „Spieler des Spiels“. © HMB / firo Sportphoto | Heiko Becker

Robert Tesche: Spieler wie Robert Tesche meinte Otto Rehhagel, als er sagte, dass es nur gute oder schlechte, nicht aber alte und junge Spieler geben würde. Tesche wird bald 34, richtig alt ist das nicht. Profis aber denken dann schon mal ans Aufhören. Tesche wird das vorerst nicht machen. Er scheint den Aufstieg so sehr zu wollen, dass er neben wieder guter Defensivarbeit auch wieder ein Tor, das wichtige 1:0, beisteuerte. Erstaunlich, dass die Heidenheimer ihn beim Freistoß von Robert Zulj übersahen. Dabei sollte dieser Spruch in der Liga längst bekannt sein: Unterschätze nie einen Robert Tesche, der in die 1. Liga will. Note: 1,5

Anthony Losilla: Ein Tor bereitete er im Vergleich zum Spiel gegen Hannover gegen Heidenheim nicht vor. Dafür hatte er viele gute Szenen in der Defensive und auch auf dem weg nach vorne. Seine Ballsicherheit brachte immer wieder Ruhe ins Bochumer Spiel. Note: 2,5

Gerrit Holtmann: Dass der Mann schnell ist, ist nun oft genug erzählt worden. Dass der Mann im Saisonverlauf auch das Verteidigen für sich entdeckt hat, ist daher deutlich bemerkenswerter. Tauchte fast häufiger im eigenen als im Heidenheimer Strafraum auf. Zeit, für Läufe nach vorne, hatte er trotzdem. Natürlich war er dabei so schnell wie kein anderer Akteur auf dem Platz. Note: 2,5

Robert Zulj: Dirk Schuster, der Trainer von Erzgebirge Aue, hat es in dieser Saison geschafft, dass Zulj die Lust verlor und nicht gut spielte. Schuster stellte Zulj einen Manndecker auf die Füße, der ihn nie aus den Augen und kaum Platz ließ. Bochum verlor mit 0:2. Frank Schmidt, der Heidenheimer Trainer verzichtete auf eine Manndeckung für Zulj. Vor dem Tor hätte sie ohnehin nichts genutzt. Das Regelwerk schreibt einen Mindestabstand zum gegnerischen Spieler bei Frei- und oder Eckstößen vor. Erneut fand Zulj den Kopf von Robert Tesche. Note: 2

Danny Blum (l.), Außenangreifer des VfL Bochum, hat frische Abwehrkräfte in sich entdeckt.
Danny Blum (l.), Außenangreifer des VfL Bochum, hat frische Abwehrkräfte in sich entdeckt. © Getty Images | Thomas Niedermueller

Danny Blum: Auch Bochums zweiter schneller Außenangreifer half immer wieder in der Defensive aus. Dass die Meter, die er nach hinten macht, dem Team sehr helfen, hat Blum längst verstanden. Die Rote Karte gegen Hamburg und die drei Spiele, die er danach fehlte, haben vielleicht sein Defensivverhalten etwas gesteigert. Gegen Heidenheim litt darunter etwas sein Weg nach vorne. Note: 3

Simon Zoller: Eine echte Torchance stand für Bochums besten Torschützen dieser Saison gegen Heidenheim nicht im Spielprotokoll. Dafür lief er immer wieder die Heidenheimer Abwehrreihe an. Das ist ja sowieso neben dem Anspannen des Bizeps des linken Armes seine Lieblingsbeschäftigung in dieser Spielzeit. Machte nach 70 Minuten Platz für Soma Novothny.

Soma Novothny, Danilo Soares und Tarsis Bonga wurden eingewechselt