Bochum. In Düsseldorf war Thomas Eisfeld oft Matchwinner. Der Mittelfeldspieler des VfL Bochum ist heiß aufs NRW-Duell. Er hofft auf mehr Einsatzzeit.

NRW-Duell in der 2. Liga. Flutlichtspiel. Fortuna gegen VfL. April 2018. Bochum gewinnt in Düsseldorf mit 2:1. Thomas Eisfeld erzielt mit einem traumhaften Distanzschuss das 1:0 nach 70 Minuten. Es ist ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt unter Trainer Robin Dutt.

Zwei Jahre zuvor. März 2016. Bochum gewinnt nach einem 0:1 mit 3:1 in Düsseldorf. Thomas Eisfeld erzielt mit einem Freistoß-Schlenzer das 2:1 nach 67 Minuten. Bochum bleibt damit im Aufstiegsrennen unter Trainer Gertjan Verbeek.

Zwei der drei letzten Partien des VfL in Düsseldorf also gingen an Bochum. Dazwischen, im September 2016, gab es ein 0:3. Und Thomas Eisfeld war jeweils der Matchwinner.

Bochums Eisfeld über besondere Momente für das Selbstvertrauen

Montag, 22. März 2021. Flutlichtspiel. Fortuna gegen VfL. Für Düsseldorf geht es um die wohl letzte Chance im Aufstiegskampf. Für Bochum darum, die Spitze zu verteidigen. „Es ist wieder ein brutal wichtiges Spiel“, sagt Thomas Eisfeld. Er hofft zu spielen. Von Beginn an am liebsten. Oder von der Bank kommend. „Düsseldorf liegt mir“, sagt der 28-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion.

Diese besonderen Momente liegen ihm auch, gerade in dieser Saison. Gegen Heidenheim und Regensburg benötigte er keine Minute, um nach seiner Einwechslung einen Freistoß direkt zu verwandeln zum 3:0 und 2:0. In Sandhausen bereitete der Standard-Spezialist kurz nach seiner Einwechslung per Freistoßflanke das 1:1 von Robert Zulj vor. Es sind Momente, „die mir auch Selbstvertrauen geben“, sagt Eisfeld.

Parallelen zur starken Saison 2015/16: Klarer Plan zeichnet Bochum aus

Das fehlte ihm womöglich hier und da, bedingt auch durch zwei schwere Knieverletzungen, die ihn 2016/17 und 2018/19 lange außer Gefecht setzten. Seit Februar 2015, seit über sechs Jahren also ist er beim VfL am Ball, nach Anthony Losilla damit die Nummer zwei der dienstältesten Profis im Kader. 118 Mal hat der Mann mit dem sauberen Pass gespielt für den VfL, elf Tore erzielt und zehn vorbereitet.

Unumstrittene Stammkraft war Eisfeld 2015/16, in der Saison, als der VfL letztmals eine realistische Aufstiegschance hatte. Als Trainer Verbeek – ähnlich wie heute Thomas Reis – weitgehend auf eine gefestigte Elf setzte. Damals aber, so Eisfeld im Kurzvergleich, verschenkte der VfL zu viele Punkte bei engen Spielen. In dieser Spielzeit gewinnt er die knappen Duelle häufiger. Und in beiden Fällen, sieht Eisfeld eine wichtige Parallele, gab es „einen klaren Plan, wie wir spielen wollen und sollen“.

Eisfeld hofft auf mehr Einsatzzeiten - Lob an seine Mittelfeldkollegen

Unumstrittene Stammkraft über mehrere Monate war Eisfeld seit seiner ersten Knieverletzung im Oktober 2016 nicht mehr. Eine weitere Knie- und auch kleinere Verletzungen warfen ihn fortan immer wieder zurück. In dieser Spielzeit ist er seit einem kleinen Muskelfaserriss in der Vorbereitung endlich mal wieder konstant gesund. „Das ist das Wichtigste“, sagt er.

Auch interessant

Eisfeld ist meistens dabei (16 Einsätze), allerdings selten von Beginn an gefragt. Das war er nur in vier Spielen. Seine persönliche Saisonbilanz bisher fällt daher „durchwachsen“ aus. „Natürlich würde ich gerne mehr spielen, ich traue mir das auch zu“, sagt er. Aber Teamplayer Eisfeld betont auch, dass es Robert Tesche, Anthony Losilla, Robert Zulj im zentralen Mittelfeld eben „sehr gut machen“. Wie überhaupt die Mannschaft „sehr souverän, sehr gefestigt“ auftrete.

Beleidigt ist er deshalb nicht, das war er noch nie. Anders als früher aber grübelt er nicht mehr so viel bei einem Rückschlag, bei einer Enttäuschung. „Ich hadere nicht mehr mit der Situation. Ich nehme sie so an und gebe immer mein Bestes.“ Im Training und im Spiel, „egal, für wie viele Minuten“.

Auch interessant

Beim 3:0 gegen Würzburg war Simon Zoller letztmals dabei, er bereitete das 2:0 vor. In Düsseldorf will der Stürmer des VfL Bochum sein Comeback geben.
Von Ralf Ritter und Markus Rensinghoff

Eisfeld: Als Tabellenerster will man auch da oben bleiben

In der Vorsaison, also der ersten Spielzeit unter Trainer Thomas Reis, spielte er bis kurz vor Schluss kaum eine Rolle. In dieser sieht das schon anders aus. „Wenn ich gebraucht werde, bin ich da“, sagt er. Auch beim so viel diskutierten Thema (Aufstiegs-)Ziel redet er nicht drumherum. „Wir sind Tabellenerster, es sind noch neun Spiele zu gehen. Natürlich wollen wir da bleiben, wo wir momentan stehen, auf den vorderen Plätzen.“

Zuletzt gab es zwar einen Dämpfer, ein 0:2 gegen den HSV. Komplett ohne Eisfeld, nachdem er zuvor beim 2:1 in Fürth eine ordentliche Leistung gezeigt hatte von Beginn an. Natürlich hatte er sich daher eine Chance ausgerechnet gegen den HSV, sagt Eisfeld ehrlich, wobei die Rote Karte für Danny Blum ihm nicht gerade in die Karten spielte für eine spätere Einwechslung.

Jetzt aber gelte: neue Woche, Training, neues Spiel. In Düsseldorf. Vielleicht ja wieder mit einem besonderen Eisfeld-Moment.

Auch interessant

Vertrag läuft aus: Eisfelds Zukunft ist offen

Im Winter 2015 kam Thomas Eisfeld vom FC Fulham auf Leihbasis zum VfL Bochum, im Sommer verpflichtete ihn der Zweitligist fest. 2018 verlängerte Eisfeld seinen Vertrag beim VfL Bochum um drei Jahre. Ende Juni läuft der Kontrakt aus. Wie geht es weiter? Beim VfL, bei einem anderen Klub?

Eisfeld will sich dazu aktuell nicht äußern. Grundsätzlich, sagt der 28-Jährige, der mit seiner Lebensgefährtin in Dortmund wohnt, fühle er sich beim VfL Bochum wohl. Derzeit gelte die volle Konzentration dem Endspurt in der 2. Liga.