Bochum. Gegen Holstein Kiel hat der VfL Bochum in der 2. Bundesliga noch nicht gewonnen. Mittwoch folgt ab 18.30 Uhr im Ruhrstadion der sechste Versuch.

Das mit dem Angstgegner hören Fußballer nicht so gerne. Es wird aber immer Mannschaften geben, gegen die es deutlich schwerer fällt zu gewinnen. Gegen Holstein Kiel hat der VfL Bochum von den bisherigen sechs Vergleichen nur einen gewonnen. In der zweiten Runde des DFB-Pokals gelang 2002 ein 2:1. In der 2. Bundesliga hat Bochum gegen Kiel in bislang fünf Spielen nicht gewinnen können. Nun folgt der sechste Versuch.

An den bislang einzigen Sieg müssten sich VfL-Sportvorstand Sebastian Schindzielorz und VfL-Trainer Thomas Reis erinnern können. Sie standen seinerzeit zusammen auf dem Platz. Darius Wosz und Paul Freier trafen. Für Schindzielorz aber ist das alles schon viel zu weit weg. Erinnerungen an seine sportlichen Meriten wischt der frühere Mittelfeldspieler ohnehin gerne mal beiseite. Für ihn zählt das Hier und Jetzt und damit weiter das Bemühen des Vereins, möglichst schadensfrei aus der Krise und dieser Saison herauszukommen. Das wird schwer genug.

Zollers blaues Auge passt zum Spiel in Karlsruhe

Durch den Ausfall von Simon Zoller ist die Aufgabe noch schwerer geworden. Der Stürmer spielt vielleicht nicht seine beste Saison, war zuletzt aber Stammspieler und im Spiel nach hinten Vorbild. Er hat einen Innenband-Teilabriss im rechten Knie. Er wird in dieser Saison nicht mehr für den VfL Bochum spielen. Am Dienstag postete er ein Foto, das ihn auf Krücken zeigt. Gut zu sehen war auch ein blaues Auge. Das hatte er ebenfalls aus dem Spiel in Karlsruhe mitgebracht. Es passte zum Spiel und zur Leistung der Bochumer. Zumindest in der ersten halben Stunde.

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„Wir hätten uns nicht beschweren können“, sagte Reis, „wenn wir da mit zwei Toren zurückgelegen hätten.“ Manuel Riemann und die fehlende Konsequenz der Karlsruher Spieler hielten die Bochumer im Spiel. Erst mit der Herausnahme von Jordi Osei-Tutu und der Hereinnahme von Milos Pantovic lief es deutlich besser für die Bochumer. Wobei Reis keineswegs Osei-Tutu die alleinige Verantwortlichkeit für den müden Auftritt geben wollte. „So eine erste Hälfte kannst du nicht spielen. Ich hätte auch fünf oder sechs andere Spieler auswechseln können.“ Möglich wäre es gewesen. In der Coronakrise dürfen die Trainer ja häufiger wechseln als sonst. So einen radikalen Wandel aber hat sich noch kein Bundesligatrainer bislang getraut. Ein schönes Bild wäre es: Ein Block runter, ein Block rauf.

Janelt ist wieder im Kader

Reis aber ist eher ein Trainer, der seine Startformation wenig ändert. So wird es gegen Kiel aufgrund von Zollers Ausfall zwar mindestens einen Wechsel geben müssen. Pantovic, der es mit seiner Leistung bei einem Sportmagazin sogar in die Elf des Spieltages schaffte, wird wohl für ihn beginnen. Reis aber deutete in der virtuellen Pressekonferenz vor dem Kiel-Spiel an, dass er ansonsten wieder die Spieler spielen lässt, die beim 3:0 gegen Heidenheim komplett und beim 0:0 gegen Karlsruhe spätestens nach dem Seitenwechsel überzeugten. „Selbstvertrauen ist da, sollte da sein“, sagte er. „Wir haben jetzt drei Mal in Folge hinten zu Null gespielt. Wenn wir das erneut schaffen, hätten wir zumindest einen Punkt sicher.“

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Mit Vitaly Janelt hat Reis zudem eine weitere Option für das defensive Mittelfeld wieder dabei. Der U21-Nationalspieler hat seine Verletzung überstanden und rückt in den Spieltagskader.