Bochum. Nächster Ausfall beim VfL Bochum. Führungsspieler Simon Zoller hat sich einen Innenband-Teilriss im Knie zugezogen. Auch Blum fällt weiter aus.

Das Verletzungspech kehrt zurück zum VfL Bochum. Beim Spiel in Karlsruhe zog sich Außenstürmer Simon Zoller einen Innenband-Teilriss im linken Knie zu. Der 28-Jährige fällt damit für die restlichen sieben Saisonspiele aus.

Zoller musste beim 0:0 im Wildparkstadion am Sonntag in der 78. Minute nach einem Zweikampf verletzt ausgewechselt werden. Nach einer Untersuchung am Montag bestätigten sich dann die Befürchtungen. Simon Zollers Ausfall schmerzt umso mehr, da er zuletzt in Karlsruhe mit viel Einsatz überzeugt hatte, auch im Training stets voran geht. Zoller hat in dieser Saison 23 der 27 Spiele bestritten, davon 15 von Beginn an. Dabei erzielte der Ex-Kölner sechs Tore und bereitete drei Treffer vor. Sein Vertrag beim VfL läuft noch bis 2022.

Auch Danny Blum wird weiterhin ausfallen

Beim Heimspiel gegen Holstein Kiel am Mittwoch (18.30 Uhr/Ruhrstadion) und beim Auswärtsspiel am Samstag in Nürnberg (13 Uhr) wird auch der linke Außenstürmer des VfL, Danny Blum, weiterhin ausfallen. Der Stammspieler ist wegen muskulärer Probleme im Wadenbereich noch nicht wieder im Mannschaftstraining. Und so langsam darf man sich fragen, ob es in den knapp fünf verbleibenden Wochen noch einmal reichen wird für einen Einsatz.

Definitiv bis zum Saisonende fehlen wird zudem der am vergangenen Freitag am Fuß operierte Innenverteidiger Saulo Decarli. Dagegen ist Mittelfeldspieler Vitaly Janelt wieder einsatzbereit und wird sicherlich erstmals seit der Corona-Pause wieder in den Kader rücken.

Milos Pantovic wird wohl erstmals seit Dezember in die Startelf rücken

De Platz von Zoller in der Startelf dürfte gegen Kiel Milos Pantovic einnehmen. Pantovic wurde beim 0:0 in Karlsruhe schon in der ersten Halbzeit eingewechselt und sorgte für frischen Schwung. „Milos hat das gut gemacht“, sagte Trainer Thomas Reis gegenüber dieser Redaktion am Montag. Er belohnte damit auch Pantovic’ Einsatz im Training, den er immer zeige, so Reis. Im Spiel allerdings konnte er diese Leistung oft nicht gewinnbringend auf den Rasen bringen.

Milos Pantovic (r.) wurde schon gegen Heidenheim als erster VfL-Spieler eingewechselt. In Karlsruhe spielte er rund eine Stunde. Und überzeugte.
Milos Pantovic (r.) wurde schon gegen Heidenheim als erster VfL-Spieler eingewechselt. In Karlsruhe spielte er rund eine Stunde. Und überzeugte. © Getty Images | Stringer Lukas Schulze

Hinzu kam die starke Konkurrenz mit Blum, mit Zoller, zuletzt auch mit Osei-Tutu. Sein letztes Spiel von Beginn an bestritt Pantovic Anfang Dezember 2019, beim vorletzten Hinrunden-Spiel in Fürth (1:3). Danach kam der 23-Jährige in den neun Partien vor der Corona-Pause nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Pantovic kämpfte sich zurück, gegen Heidenheim und nun in Karlsruhe war er jeweils der erste eingewechselte Spieler.

Auf dem anderen Flügel ist erneut mit Jordi Osei-Tutu zu rechnen, der für Pantovic in Halbzeit eins weichen musste in Karlsruhe. Er hatte einen gebrauchten Tag erwischt, hatte in den Spielen zuvor aber überzeugt.

Trainer Thomas Reis erklärt die schwache erste halbe Stunde

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Thomas Reis wollte mit dem frühen Wechsel auch einen Impuls setzen, so der Trainer; wollte die Mannschaft wecken, in der bis dahin nur Torwart Manuel Riemann hellwach war.

Auch andere Spieler hätten eine Auswechslung verdient gehabt nach rund einer halben Tiefschlaf-Stunde. Osei-Tutu erwischte es. Der Wechsel zeigte Wirkung, in den folgenden 60 Minuten dominierte der VfL und setzte den eigentlich von Beginn an geforderten Matchplan von Reis um. Einen Plan, der Ballbesitz vorsieht wie gegen Heidenheim und nicht nur planlose lange Bälle von hinten heraus, die umgehend zurückkommen.

War Gelb-Rot-gefährdet und wurde deshalb von Trainer Reis nach 75 Minuten ausgewechselt: Kapitän Anthony Losilla.
War Gelb-Rot-gefährdet und wurde deshalb von Trainer Reis nach 75 Minuten ausgewechselt: Kapitän Anthony Losilla. © Uli Deck/Pool via Getty Images | foto:

Mit „zwei Blöcken“ habe man anfangs agiert, fünf Spieler vorne, fünf hinten, es fehlte die Bindung zwischen den Mannschaftsteilen, erklärte Reis das Kernproblem. Und es fehlte an Einsatz und Aggressivität, so dass Reis in in der Kabine recht laut wurde. „So wie in der ersten halben Stunde darf man sich in der 2. Bundesliga nicht präsentieren“, erklärte der Trainer am Montag klipp und klar. Mit der restlichen Stunde aber war er – abgesehen von der Chancenauswertung – mehr als einverstanden. „Da haben wir ein gutes Auswärtsspiel gezeigt.“ An diese Leistung müsse die Mannschaft gegen Kiel anknüpfen, von Beginn an.

Osei-Tutu hat gute Karten für einen Einsatz von Beginn an

Vermutlich erneut mit Osei-Tutu. Mit dem 21-Jährigen habe er am Montag noch einmal gesprochen, erklärte Reis und nahm einen mental stabilen Eindruck mit. „Jordi weiß, dass es nicht sein Tag war. Das verkraftet er. Wenn er am Mittwoch auflaufen sollte, wird er ein gutes Spiel machen, davon bin ich fest überzeugt.“ Vorausgesetzt, er hat keine Beschwerden, denn auch seine leichten muskulären Probleme im Oberschenkel in der Trainingswoche vor dem KSC-Spiel könnten ein Grund für seine diesmal maue Leistung gewesen sein.

Eine weitere Alternative für die Außenstürmer-Position ist Tom Weilandt. Der 28-Jährige wurde nach der Corona-Pause zweimal eingewechselt. In dieser Saison aber konnte Weilandt die Erwartungen bei weitem noch nicht erfüllen. In seinen 16, oft allerdings nur kurzen Einsätzen hat der zweitbeste Torschütze des VfL der Vorsaison (neun Tore) noch kein Tor erzielt und nur einen Treffer vorbereitet. Dabei hat er seine Fußverletzung (August/September) längst auskuriert.