Bochum. Es war das vielleicht schlimmste Spiel einer ohnehin unerquicklichen Saison. 1:2 verlor der VfL Bochum am letzten Hinrunden-Spieltag der Saison 08/09 gegen den 1. FC Köln. Wenn am Freitag um 20.30 Uhr das Spiel VfL gegen Köln erneut beginnt, ist die Ausgangslage fast identisch.

Nach diesem 1:2 gegen den 1. FC Köln am 13. Dezember 2008 vor 30 000 Zuschauern traten die VfL-Fans enttäuscht und zornig den Heimweg an. Eine lange Winterpause lag vor ihnen und wenig Hoffnung auf ein glückliches Ende dieser bislang so vermaledeiten Spielzeit.

Der VfL Bochum überwinterte mit lediglich elf Punkten auf dem 17., dem vorletzten Tabellenplatz, während sich die Kölner, die gar nicht wussten, wie sie zu diesem Erfolg gekommen waren, angesichts der schwachen Konkurrenz mit ihren 22 Zählern bereits in relativ sicheren Gefilden befanden. In Unterzahl, Geromel war zuvor des Feldes verwiesen worden, hatten die Kölner das entscheidende Tor erzielt, durch Manasseh Ishiaku, der seitdem nicht mehr oft spielen durfte. Zu geringe Ballsicherheit, sagen die kritischen Beobachter in Köln.

Heute wie damals wird auf Seiten der Bochumer Philipp Heerwagen zwischen den Pfosten stehen, wird Marcel Maltritz mit Mergim Mavraj vor ihm verteidigen. Auch Marc Pfertzel, wenngleich diesmal in anderer Rolle, wird wieder dabei sein, und Christoph Dabrowski, der seinerzeit den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgt hatte. Und Stanislav Sestak wird erneut versuchen, die Kölner Defensive, die ja trotz der 0:4-Schlappe gegen Hoffenheim noch einigermaßen funktioniert, zu knacken.

Für den VfL Bochum ist die Ausgangslage nahezu identisch mit der vor einem Jahr. Angesichts der noch ausstehenden Aufgaben in dieser Halbserie (Stuttgart, München, Hannover) sollte besser gewonnen werden, sonst wird der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen zu groß. Allerdings steht diesmal auch der FC unter Druck. Wie weggeblasen ist die „Poldi-Mania”, die monatelang die ganze Stadt beherrscht hat.

Von der Kölner Tristesse, die gerade auf einen Zweikampf zwischen Trainer Zvonimir Soldo und Stürmer Milivoje Novakovic nach dem Motto: Er oder ich - hinausläuft, will sich Heiko Herrlich „nicht beeindrucken” lassen. Herrlich hat auch diesmal, wie bereits in Hamburg, Daniel Imhof außen vor gelassen. Bleibt noch die Frage, ob Diego Klimowicz zur Startaufstellung gehören wird. Wenn nicht, dürften Shinji Ono, Dennis Grote und Roman Prokoph Sestak in der Offensive unterstützen.