Bochum. In der Meinung getrennt, im Verhalten vereint: Die Mitglieder des VfL Bochum diskutierten zum dritten Mal über eine mögliche Ausgliederung.

„Lasst uns der erste Verein sein, der es richtig macht.“ Diese Stimme aus dem Plenum brachte auf den Punkt, wo die Diskussion um die Ausgliederung beim VfL Bochum angekommen ist. Darüberhinaus: Was den demokratischen Diskurs angeht, war auch die dritte Veranstaltung des VfL zu diesem Thema am Donnerstag in der Stadtwerke-Lounge beispielhaft. Kein Gejohle, kein Geschreie, keine Unterstellungen und keine Verunglimpfungen - Gegner und Befürworter der geplanten Ausgliederung tauschten Argumente aus, respektvoll.

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Die Leitlinien der beiden Seiten sind klar. Simon Zimmer und Robert Berger von „Echt VfL“ stellen infrage, ob man den sportlichen Erfolg zu jedem Preis anstreben soll, sprechen auch davon, dass sich durch eine andere Gesellschaftsform (Kommanditgesellschaft auf Aktien/KGaA) und durch den Einfluss von Investoren das „Wesen des Vereins verändern wird“, während sich der VfL, in der Hauptsache vertreten von Finanzvorstand Wilken Engelbracht, von schlecht funktionierenden Kreditgeber-Modellen in München und Hamburg abzugrenzen versucht, die Rechte der Mitglieder betont und das große Ziel Aufstieg in den Mittelpunkt rückt: „Es wird von Jahr zu Jahr schwerer, den Traum zu realisieren.“

VfL-Aufsichtsrat Goosen reinigte die Vergangenheit von Schönfärberei

Frank Goosen, Mitglied des Aufsichtsrates, war es vorbehalten, die Vergangenheit von Schönfärberei zu reinigen. Goosen erinnerte an Teppichhändler in Nürnberg und Großschlachter auf Schalke und stellte die Gretchenfrage: „Wann wurde jemals entspannt Fußball gespielt?“