Bochum. Ismail Atalan, der Neue auf der Trainerbank des VfL Bochum, spricht über seine Grundsätze und wie er Dinge aus der Perspektive heraus sieht.

  • Der neue Trainer des VfL Bochum lässt nicht mit sich reden wenn es um Siegermentalität geht, um Pressing und Offensivspiel
  • Es müsse aber auch einen Aufenthaltsbereich geben, der für das Trainerteam verboten ist und wo sich nur die Spieler aufhalten
  • Er selbst überprüfe seine Arbeit anhand eines Elf-Punkte-Plans. Zufrieden sei er, wenn er alle Punkte abgehakt habe

Am Freitag fällt der Startschuss - und er fällt in Bochum. Damit beginnt aber nicht nur die neue Zweitligasaison für den VfL und seinen Auftaktgegner FC St. Pauli, sondern damit beginnt auch die Zweitligageschichte von Ismail Atalan, dem Neuen auf der Trainerbank des VfL. Welche Grundsätze der 37-jährige Fußball-Lehrer hat und wie er viele Dinge aus der Trainerperspektive sieht, hat er vorab erläutert.

Über seinen Start in Bochum und sein Zweitligadebüt

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Erst einmal das. „Positiv überrascht“ gewesen, sagt er, sei er von der „Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft“, die ihm in „allen Bereichen“ entgegengebracht wurde von seinem neuen Klub. Die Mannschaft stehe für ihn „über allem“, aber natürlich sei das erste Spiel mit dem VfL Bochum auch für ihn persönlich „ein Highlight“.

Worüber er nicht mit sich diskutieren lässt

„Für Siege gibt es keinen Ersatz“, sagt Atalan. „Die Fans können erwarten, dass wir immer auf Sieg spielen werden.“ Zu seinen Grundsätzen zählt daneben auch das Pressing, das er von der Mannschaft verlangt - und das Offensivspiel. Allerdings könne die Mannschaft in der Kürze der Zeit „noch nicht alles verinnerlicht haben“, was ihm vorschwebt. Vielleicht sei man erst bei „60 bis 70 Prozent“. Das soll aber „kein Alibi“ sein, „wir müssen trotzdem das Spiel am Freitag gewinnen“.

Positive Verstärkung: Ismail Atalan applaudiert auch mal seinen Spielern.
Positive Verstärkung: Ismail Atalan applaudiert auch mal seinen Spielern. © Ziegler, Olaf

Seine Einflussnahme seitdem er in Bochum ist

Da komme schon einiges zusammen. Zur Kapitänsfrage: „Ich suche mir einen aus, der sich auch in der Kabine für die anderen interessiert“ und der natürlich Qualität als Fußballer haben müsse. Außerdem, so Atalan, „mache ich mir keine Gedanken darüber, was vorher war“. Auch räumlich habe er bereits Veränderungen angestoßen, habe „neue Technik“ installieren lassen und einen großen Raum für alle Trainer geschaffen. Aber, so der VfL-Trainer, „es muss auch einen Bereich geben, der für das Trainerteam verboten ist, wo sich nur die Spieler aufhalten können“. Grundsätzlich habe er die Frage zu beantworten, „wie ich es schaffen kann, dass sich die Mannschaft wohl fühlt“.

Wo liegen die Grenzen des guten Umgangs?

„So lange man sich der Mannschaft unterordnet, ist alles gut“. Aber „Respektlosigkeit, fehlende Gewinnermentalität und taktisches Fehlverhalten“ werde er nicht durchgehen lassen, sagt Ismail Atalan. Die Spieler müssten sich schon an den gemeinsamen Plan halten, den man verfolge.

Sein Umgang mit den Spielern

„Die Spieler sollen Trainer zu mir sagen und mich duzen. Du musst dich auch als Trainer anpassen, auch wenn es sicher Punkte gibt, die nicht verhandelbar sind. Und in der Ansprache, finde ich, muss man als Trainer das Maximale herausholen.“ Er selbst, sagt Ismail Atalan, habe einen „Elf-Punkte-Plan“ zur Überprüfung seiner eigenen Arbeit. Er frage sich regelmäßig ab: „War das gut?“ Und erst „wenn alles abgehakt ist, bin ich zufrieden“.