Bochum. . Alexander Merkel wurde gegen den BVB vor der Halbzeit ausgewechselt. Das hatte Ismail Atalan so nicht geplant. Denn er ist zufrieden mit ihm.

  • Alexander Merkel vom VfL Bochum wurde im Test gegen den BVB vor der Halbzeit ausgewechselt
  • Das hatte Ismail Atalan so nicht geplant
  • Denn er ist zufrieden mit ihm

Sein Arbeitstag war früh beendet. Nach seinem Geschmack wohl etwas zu früh. Das verrieten Gestik und Mimik von Alexander Merkel, der in der 40. Minute widerwillig den Platz verließ. Sein Trainer Ismail Atalan hob entschuldigend die Arme. Als wollte er in diesem Moment sagen: „Ich kann doch nichts dafür.“ Streng genommen war das auch so.

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Denn bevor Bochums Cheftrainer den ehemaligen deutschen Junioren-Nationalspieler vom Platz beorderte, hatte er einen Hinweis vom Linienrichter bekommen. Bereits in der 17. Minute des Testspiels gegen Borussia Dortmund war Merkel aufgefallen: Da hatte er Erik Durm unsanft von den Beinen gerissen. Dafür gab es Gelb. Eine von zwei Verwarnungen, die Schiedsrichter Sören Storks beim 2:2 (1:0) des VfL gegen den Erstligisten zog. Und der in Kasasachstan geborene VfL-Mittelfeldspieler hätte um ein Haar die Ampelkarte gesehen.

„Der Linienrichter hat mich darauf hingewiesen. Das war eine sehr nette Geste“, erklärte Atalan. Der 37-Jährige versicherte: „Sonst hätte ich ihn nicht rausgenommen.“ Denn was Merkel gegen den BVB zeigte, gefiel Bochums Trainer. Überhaupt hat er einen guten Eindruck von dem 25 Jahre alten Blondschopf gewonnen.

Merkel hat seinen Platz in der Pauli-Startelf sicher

Atalan hat registriert, dass die vergangene Saison nicht nach dem Gusto des ehemaligen Spielers von AC Mailand verlaufen war. Er weiß aber auch, dass Merkel mehr kann. Weil Merkel es ihm täglich zeigt: „Er ist bereit, mehr zu tun. Er zieht gut in der Vorbereitung mit“, lobt der VfL-Trainer, „er gibt Gas im Training, er zeigt Präsenz.“

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Der Lohn für Merkels Fleißarbeit: Bei der Generalprobe vor dem Start in die Zweitliga-Saison am kommenden Freitag gegen St. Pauli stand er von Beginn an auf dem Rasen. „Ich belohne ihn dafür“, sagt Atalan.

Doch hinter der Hereinnahme des Dauerrservisten der vergangenen Spielzeit steckt noch ein wenig mehr. Atalan kann auch mittels dieser Personalie ein Exempel statuieren und seiner Aussage, er wolle in der Mannschaft keine Zweiklassengesellschaft etablieren und offener denken, Gültigkeit verleihen. Er will Merkel kitzeln, er will aus ihm wieder einen zufriedenen Fußballer machen. Denn er schätzt ihn: „Er ist einer der Kandidaten, die sehr viel reißen können.“