Bochum. Der FSV Frankfurt ging beim VfL Bochum früh in Führung. Am Ende siegten aber die Gastgeber souverän mit 4:1 und ziehen so auf Platz vier der Tabelle.
- Der FSV Frankfurt ging beim VfL Bochum früh in Führung.
- Am Ende siegten aber die Gastgeber souverän mit 4:1.
- Der VfL zieht durch den Dreier wieder auf Platz vier der Tabelle.
Der VfL Bochum hat Platz vier in der 2. Liga zurück erobert. Gegen den noch abstiegsbedrohten FSV Frankfurt gewann der VfL vor 13300 Zuschauern verdient mit 4:1 (2:1). St. Pauli muss am Sonntag schon in Freiburg gewinnen, um vor dem direkten Duell gegen den VfL am kommenden Samstag an Bochum wieder vorbeizuziehen.
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Trainer Gertjan Verbeek nahm nach dem 1:3 in Leipzig, der ersten Liga-Niederlage in diesem Jahr, den einen angekündigten Wechsel in der Startelf vor: Tim Hoogland rückte für Janik Haberer ins Team. Der schwer angezählte FSV-Coach Tomas Oral vertraute dem gleichen Personal wie zuletzt gegen Nürnberg - und überraschte den VfL anfangs mit einer forschen Taktik.
Die Gäste aus Hessen standen nicht wie von vielen erwartet tief und ließen die klar favorisierten und auf Dominanz getrimmten Gastgeber kommen. Die Frankfurter attackierten aggressiv, setzten mit Wellen von drei, vier Spielern die Bochumer schon ab deren Strafraum unter Druck. Das beeindruckte. Der FSV war präsenter, aggressiver in den Zweikämpfen - mit Erfolg. Michael Maria, anfangs links hinten ein Unsicherheitsfaktor, verlor gegen Yann den Ball, der zunächst quicklebendige Stürmer Taiwo Awoniyi marschierte mit dem Ball übers halbe Feld, Tim Hoogland ließ ihn ziehen. Da auch Patrick Fabian und, nach dem Pass Awoniyis auf Dani Schahin, Felix Bastians nicht konsequent draufgingen und zustellten, durfte Schahin mit einem trockenen Schuss das 1:0 für die Gäste erzielen. Und das nach nicht einmal drei Minuten. Eine kalte Dusche bei herrlichstem Fußballwetter.
Bulut gleicht für den VfL aus
Richtig wachgeschüttelt waren die Hausherren aber auch in den folgenden Minuten nicht, Frankfurt war viel bissiger, engagierter. Ein Pfostenschuss des wieder einmal besten Bochumers entsprang einer Einzelleistung: Simon Terodde drehte sich gekonnt, zog ab aus 20 Metern - Pech gehabt (9.).
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Nach rund 20 Minuten erst nahm der VfL so langsam Fahrt auf. Onur Bulut marschierte, ähnlich wie vor dem 0:1 Awoniyi, durchs Mittelfeld, Terodde spielte blitzgescheit Doppelpass mit Publikumsliebling Bulut, der aus rund elf Metern ins rechte Eck abschloss. Der Ausgleich (23.). Jetzt war der VfL da, zeigte seine spielerische und individuelle Überlegenheit, machte Druck. Marco Terrazzino, freigespielt vom mit frischem Selbstvertrauen aufgetankten Bulut, hatte freie Bahn, sein Schlenzer verfehlte das Tor aber deutlich (25.). Und bei einem Freistoß von Thomas Eisfeld, schon dem zweiten in dieser unterhaltsamen Partie, war der gute FSV-Torwart Andre Weis zur Stelle (27.).
Keine zehn Minuten später aber war es soweit: Nach einer Ecke geriet die Kopfballabwehr des FSV zu kurz, Hoogland köpfte den Ball umgehend Richtung Fünfmeterraum zurück, wo Simon Terodde ebenfalls mit dem Kopf einnickte - zwei Frankfurter waren einen Tick zu spät rausgerückt, die Abseitsfalle schnappte daher nicht zu. Ein korrekter Treffer, Teroddes 19. Saisontor - damit ist er vorerst alleinige Zweitliga-Spitze vor Freiburgs Nils Petersen (18).
Fabian erzielt sein erstes Saisontor
Der nun besser ins Spiel kommende Eisfeld hatte danach das 3:1 auf dem Fuß, verfehlte das Tor aber um Zentimeter (40.).
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Nur ein paar Minuten und eine Pause musste sich der zentrale Mittelfeldmann ärgern, dann feierte er direkt vor den sonnig aufgelegten Fans der Ostkurve. Stefano Celozzi nutzte seinen Raum zu einer präzisen Flanke von rechts, aus ein paar Metern vollendete Eisfeld volley. 3:1 - das klang nach Vorentscheidung kurz nach dem Wechsel (48.). Den endgültigen Knockout verpasste Terrazzino, der allein vor Weis an dem stark reagierenden Keeper scheiterte (53.). Einmal musste in der Folge Manuel Riemann seine Klasse zeigen, als er einen Schlenzer von Yann kurz vor dem Winkel zur Ecke boxte (73.). Ansonsten hatte längst die Phase begonnen, in der Frankfurt sich erfolglos um den Anschluss mühte und die Räume zum Kontern immer größer wurden für den VfL. Doch der letzte Pass kam stets ein wenig zu unpräzise, Frankfurt klärte zudem vor der Linie (83.), Terodde verfehlte haarscharf sein 20. Saisontor (85.), ehe es doch noch einen besonderen Moment gab im Rund. Patrick Fabian köpfte nach einer Ecke von Hoogland das 4:1 und freute sich diebisch (88.). Es war das erste Saisontor des Kapitäns und der Schlusspunkt eines kurzweiligen Fußball-Mittags.