Bochum. . Der VfL Bochum hat gekämpft, lange in Unterzahl gespielt, am Ende aber mit 0:3 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern verloren. Es gab viele Höhepunkte.

Rund vierzig Minuten vermochte der VfL Bochum den Goliath des deutschen Fuballs herauszufordern, schließlich blieb jedoch die Sensation aus, setzte sich das Starensemble des FC Bayern München mit 3:0 durch und bereitete den Halbfinal-Träumen des Zweitligisten ein Ende.

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Was waren da vorher kriegerische Sprachbilder gemalt worden. Thomas Müller beispielsweise sah die Bochumer mit dem “Messer zwischen den Zähnen” auf sich und den Rest des elitären Bayern- Ensembles zukommen. Ein plakativer Spruch, mit dem der Nationalspieler wohl vor allem die Sinne der zuletzt etwas unambitioniert wirkenden Münchener schärfen wollte. Müller hatte sicher auch noch gut den bis dato letzten Pokalauftritt der Bayern in Bochum in Erinnerung. 2:1 siegte der Rekordmeister im Dezember 2011 und konnte dabei die drohende Verlängerung nur knapp vermeiden.

Der Zweitligist war in seinem Element

Diesmal wollten die Bayern von Anfang an keinen Zweifel an der Rollenverteilung lassen. Allerdings fehlte dem Feuer der furios beginnenden Gäste alsbald die Nahrung. Bereits der erste Konter der Bochumer gemahnte zur Vorsicht. Nur dank Philipp Lahms Fußspitze blieb Thomas Eisfeld nach Onur Buluts Flanke eine gute Gelegenheit versagt. Nun war der Zweitligist in seinem Element. Die tiefer als in der Liga stehenden Bochumer rissen nach Ballverlusten des prominenten Gegners mehrfach überfallartig die Bayern-Abwehr auf. Simon Terodde kam nach einer makellosen Kombination über Eisfeld und Janik Haberer zum Abschluss, eine ähnliche Szene wenige Minuten später wurde mit dem Abseitspfiff beendet. Die VfL-Fans störte das kaum. Bundesliga-Feeling im ausverkauften rewirpower-Stadion, dazu eine mutige und gut organisierte Bochumer Mannschaft - den Anhängern des Zweitligisten ging das Herz auf.

Und die Bayern? Sie wirkten für gut zwanzig Minuten so rat- wie harmlos, kamen nicht wirklich in den Strafraum der Hausherren und mussten höllisch aufpassen, nicht ausgekontert zu werden.

Aber was macht eine Mannschaft von internationaler Klasse aus? Unter anderem, dass sie ruhig bleibt und ihre Chancen, so sie sich bieten, kaltblütig nutzt. Als der VfL-Anhang sich allmähliche auf eine spannende zweite Halbzeit beim Stande von 0:0 einrichtete, schlugen die Bayern unspektakulär zu. Zu dritt attackierten die Bochumer Müller und konnten dennoch seinen Pass auf Robert Lewandowski nicht verhindern. Der Rest war Formsache für den polnischen Ausnahmestürmer, der mit seinem Treffer die Weichen auf Sieg stellte.

Dass sich die Bayern gleichwohl nicht in allerbester Verfassung befinden, zeigte sich wenig später nach Thomas Müllers Fehlschuss vom Elfmeterpunkt aus. Jan Simunek hatte Arjen Robben zu Fall gebracht und war dafür auch noch mit Rot bedacht worden von Schiedsrichter Dankert, aber VfL-Schlussmann Manuel Riemann hatte anschließend unter dem Jubel der Bochumer Fans glänzend pariert.

Eine Horrorvorstellung

Der Zweitligist in Unterzahl gegen die Bayern, das war aus Bochumer Sicht eine Horrorvorstellung. Doch die nun drückend überlegenen Münchener taten sich zunächst schwer gegen die wacker kämpfenden Hausherren. Robben verfehlte mit rechts das leere Tor, und dann kam doch was kommen musste: Nach Vorarbeit des gewohnt umtriebigen Müller machte Thiago mit dem 2:0 für die Gäste alles klar. Da war auch der gute Riemann im Bochumer Tor machtlos. Lewandowski legte in der Schlussminute noch das 3:0 nach.

Da hatten die Bayern längst ihr Temperament gedrosselt und damit Kraft gespart für die kommenden Aufgaben, während die Bochumer alles tun mussten, um ein höheres Ergebnis zu verhindern. Ihr Augenmerk richtet sich nun auf den kommenden Montag, dann wird sich in Nürnberg zeigen, ob sie noch genug Energie haben, um in der Liga ihre Ziele nachdrücklich verfolgen zu können.

Bochum ohne Chance gegen Bayern

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VfL Bochum - FC Bayern