Bochum. Für den VfL Bochum geht es im Heimspiel gegen Union Berlin am Freitagabend in der 2. Fußball-Bundesliga um wichtige Punkte - die Wende soll her.

„Ob wir gewinnen, hängt in erster Linie von unserer Mannschaft ab.“ Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter drückte gestern seine Erwartungshaltung deutlich aus vor dem Heimspiel des VfL gegen Union Berlin an diesem Freitag (18:30 Uhr/ live in unserem Ticker). Und stellte damit auch klar, welcher Klub den stärkeren Kader hat aus seiner Sicht.

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Nach nur sieben Punkten in neun Partien mit nur einem Sieg ist die Zeit (längst) gekommen für den VfL, die Kurve zu kriegen. Auch und gerade im Ergebnis. „Sieben Punkte von 27 möglichen sind nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, so Hochstätter. Zwar war er mit der „Art und Weise“ der Spiele, mit Torchancen und Dominanz meist zufrieden, dennoch sei es „klar, dass man dann sicherlich nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und so weitermachen kann wie bisher“.

VfL Bochum mit Änderungen im System

Ein Seitenhieb gegen Team oder gar Trainer ist das nicht. Im Gegenteil: Beide erhielten das volle Vertrauen des Sportvorstandes. An der Arbeit von Gertjan Verbeek, so Hochstätter im Interview mit dem kicker, gebe es „keinen Zweifel“, erste Gespräche über eine Verlängerung des im Sommer 2016 auslaufenden Vertrages habe es gegeben. Hochstätter: „Ich würde gerne mit ihm weitermachen.“

Zum anderen „hat die Mannschaft genügend Selbstvertrauen und weiß, dass sie den Bock umstoßen kann“. Änderungspotenzial, eine andere „Tagesordnung“ auf dem Platz sozusagen, sieht er etwa im System, im taktischen Bereich. Denn in den letzten Wochen habe sich der Gegner womöglich auch besser eingestellt auf die Spielweise des VfL. Neben mangelnder Effektivität, einem fehlenden Quäntchen Glück und „vielleicht auch Konsequenz“ waren das Gründe für Hochstätter, dass Bochum nicht mehr unter den Top drei der Liga zu finden ist. Einstudierte Flexibilität im System „gibt den Spielern auch Sicherheit, wenn sie wissen, dass sie eine Antwort parat haben“.

Bis auf Gyamerah, Gündüz und Weis alle VfL-Profis fit

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Im Training und beim Testspiel in Münster probierte es Verbeek zuletzt häufiger mit einer Dreierkette. Auch beim 0:3 in Karlsruhe setzte er - nicht zum ersten Mal - in der zweiten Halbzeit darauf. Dass er so startet, ist damit nicht gesagt. Verbeek sieht die Dreierkette auch als Option einer Reaktion während des Spiels; wie eben beim KSC.

Einsatzbereit sind bis auf Gyamerah, Gündüz und Weis alle Profis. Im Kader kündigte Verbeek (mindestens) eine Änderung an - und ließ sich, anders als in den ersten Erfolgswochen, ansonsten nicht in die Karten blicken. Ein Abschlussspiel A-Team gegen B-Team gab es nicht, und wenn doch, nur ein paar Minuten - im Stadion. Ohne Zuschauer. „Meine Spieler können mehrere Systeme spielen“, sagte Verbeek nur, „das lassen wir trainieren.“

Verbeek will mit VfL dranbleiben

Während es defensiv kaum Änderungen geben dürfte sowie Losilla und Terodde gesetzt sind, herrscht um die anderen Positionen ein Gerangel. Vermutlich wird, nach den Trainingseindrücken dieser Woche, Peniel Mlapa beginnen. Blieben Eisfeld, Hoogland, Terrazzino, Haberer, Bulut und vielleicht auch der zuletzt oft im A-Team erprobte Novikovas, die um drei freie Plätze kämpfen. Jan Simunek muss sich wohl erneut gedulden.

Das Ziel jedenfalls ist klar umrissen. Verbeek: „Wir wollen oben dranbleiben bis zur Winterpause.“