Bochum. . Auch gegen den Meisterschaftsfavoriten RB Leipzig wird der VfL Bochum seiner offensiven Spielphilosophie treu bleiben, sagte Trainer Gertjan Verbeek.
Natürlich ist das die ganz große Hausnummer der Zweiten Bundesliga. Und natürlich ist man überall der Favorit, wenn man so viel Geld, Personal und Knowhow in ein Projekt hineinsteckt, wie das Rasenballsport Leipzig tut. Weil sich nur wenige Klubs in Deutschland in einer derart komfortablen Lage befinden, finden sich jenseits der Leipziger Stadtgrenzen auch kaum Liebhaber dieses Projektes. Anders klingt das bei VfL-Trainer Gertjan Verbeek: „Ich bin beeindruckt. Leipzig ist ein Verein, der sehr viel leistet, um das Niveau in Deutschland hoch zu bringen. Da kann man nur Respekt vor haben.“
Der VfL-Coach hat für Vergleiche nichts übrig
Respekt ist das Eine, Angst das Andere. Und Angst, dieses deutsche Sprichwort ist auch dem Niederländer Verbeek nicht fremd, „ist ein schlechter Ratgeber“. Deshalb gedenkt Verbeek auch gegen diesen hochkarätigen Kontrahenten nicht ein Jota abzuweichen von seiner Spielphilosophie, die da lautet: Je früher ich den Gegner attackiere, um den Ball zu erobern, desto kürzer ist im Erfolgsfall mein Weg zu seinem Tor.
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Außerdem ist da ja noch die psychologische Komponente. Verbeek: „Wenn wir sagen, wir gehen zurück, wäre das meiner Meinung nach ein Zeichen von Angst.“ Und es wäre mit Sicherheit das falsche Signal, sowohl an den Gegner als auch an die eigene Mannschaft, von deren Leistungsfähigkeit Verbeek überzeugt ist. „Wenn wir das Niveau von neun unserer bisher zehn Spiele bringen, sind wir ein schwieriger Gegner“, sagt der 53-Jährige, der für Vergleiche wenig bis nichts übrig hat. Ob Ralf Rangnick nun die individuell am besten besetzte Mannschaft der Liga befehligt oder nicht, interessiert ihn nicht sonderlich: „Ich vergleiche Leipzig nicht mit anderen.“
Verbeek: „Malcolm Cacutalua hat seine Sache gut gemacht.“
Es gibt allerdings vergleichbare Parameter, wie zum Beispiel die Laufleistung. Bereits in der vergangenen Spielzeit waren die Sachsen in diesem Punkt top, „überragend“ nennt Gertjan Verbeek nun, was sie bislang in der aktuellen Saison an Kilometern abspulen. Aber auch in diesem Fall braucht man sich in Bochum nicht zu verstecken, glaubt der VfL-Trainer: „Das gilt für meine Jungs auch.“
Man darf also, nach den bisherigen Erfahrungen, ein ziemlich hohes Niveau erwarten am Sonntag, zumal beide Mannschaften praktisch in Bestbesetzung auflaufen können. Dass Felix Bastians, weil er richtig was gezeigt hat im Training, wieder in die Stammelf zurückkehren wird, hat Verbeek inzwischen bestätigt. Einen Automatismus habe es jedenfalls auch in diesem Fall nicht gegeben, denn, so der VfL-Trainer: „Malcolm Cacutalua hat seine Sache gut gemacht.“
Mit der Rückkehr von Bastians steht die Bochumer Startelf, bleibt noch die Frage nach der Besetzung der Reservebank. Jan Simunek und Tobias Weis, die alten Hasen, sind wieder belastbar und schieben von hinten, aber Gertjan Verbeek will nicht über die Medien mit den Spielern kommunizieren: „Ob sie fit genug für den Kader sind, werde ich morgen entscheiden.“