Bochum. . Am Sonntag empfängt der VfL als Spitzenreiter den Tabellenfünften aus Leipzig und dürfte sich wieder über mehr als 20000 Zuschauer freuen.
Angesichts des aktuell schlechten Wetters war der Run auf die Karten zwar nicht so stark wie in den zurückliegenden Wochen, aber die 20000er Hürde wird der VfL Bochum wohl auch im sechsten Heimspiel nehmen. Am Donnerstag waren jedenfalls fast 16000 Tickets weg. In der vergangenen Saison waren es mehr als 18000 Zuschauer, die sich die Begegnung des VfL mit RB Leipzig nicht entgehen lassen wollten.
Bislang hatte Leipzig die Nase vorn
Damals hoffte man auf eine gute und spannende Partie und einfach auf guten Fußball, diesmal ist es ein Spitzenspiel zweier ambitionierter Klubs. Gelänge dem VfL am Sonntag (ab 13.30 Uhr live in unserem Ticker) ein Sieg, dann müssten die Leipziger bereits sieben Punkte hinter den Bochumern herhetzen. Eine echte Hypothek auch für Ralf Rangnick, der einst das Projekt Hoffenheim strukturell zu Erstligareife gebracht hat und nun sagt: „Wenn wir konsequent dran bleiben, werden wir aufsteigen. Je eher, desto besser.“
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Es wäre der erste Erfolg des VfL gegen die Sachsen, die bislang immer die Nase vorne hatten. Allerdings kann man die Bilanz kaum Bilanz nennen, denn dort sind gerade einmal zwei Spiele gegeneinander aufgeführt. Die Wanderschaft der Leipziger durch die Spielklassen hat nun einmal etwas gedauert. Einmal auf Augenhöhe angekommen, gewann das sportliche Aushängeschild des österreichischen Getränkekonzerns in der vergangenen Spielzeit mit 2:0 und 2:1., verpasste jedoch im ersten Versuch den Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs.
RB Leipzig machte 35 Millionen Euro für den Nachwuchs locker
Man muss kein Fußball-Romantiker sein, um in der sportlichen Auseinandersetzung dieser beiden Klubs auch ein wenig die Konfrontation von Tradition und Moderne zu sehen. Da ist einerseits der VfL, der auf allen Feldern versucht, so effizient, heißt gut und kostengünstig zugleich, wie möglich zu sein und dessen Nachwuchsarbeit sich in einem schwierigen Umfeld immer noch sehen lassen kann, da ist andererseits der klotzende Konzernanhang. Gerade erst wurde die Leipziger Fußball-Akademie den staunenden Augen der überregionalen Presse präsentiert.
35 Millionen Euro wurden für den Nachwuchs locker gemacht, 13500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche stehen zur Verfügung, sechs Fußball-Plätze, ein absenkbares Bewegungsbecken, ein Lauftunnel, drei Saunen, 50 Einzelzimmer und, und, und - man mag es alles gar nicht mehr auflisten, wenn man im Hinterkopf hat, dass sich der VfL Bochum kürzlich von seiner U23 getrennt und die Verbindung zum Teilinternat an der Wattenscheider Lohrheide gekappt hat, um auch nur ein bisschen zusätzliches Geld für die Profiabteilung zusammenzukratzen.
All’ das kann man aber auch wieder getrost vergessen, wenigstens für 90 Minuten. Denn am Sonntag spielt der Tabellenerste gegen den Fünften.