Bochum. Beim 5:0-Sieg in Fürth zeigte der VfL Bochum das, was Coach Gertjan Verbeek vorher vermisst hatte. Das Spiel gegen Leipzig ist richtungsweisend.

Was den Münchnern die Wiesn, ist den Fürthern die Kärwa. Grund zum Feiern hatten aber zum Glück nur wir Bochumer - und das am Ende völlig verdient. Nach der netten Gäste-Begrüßung im Stadion mit Grönemeyers Bochum-Song setzte das schnelle VfL-Tor ein frühes Ausrufezeichen. Die in dieser Begegnung erzielte grandiose Effizienz scheint der wieder gewonnenen mentalen Frische geschuldet, die Verbeek unlängst noch vermisst hatte. Einziger Kritikpunkt am Spiel war das nicht optimale Defensivverhalten in der ersten Halbzeit - Kritik auf hohem Niveau bei dem eindeutigen Endstand.

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Die vom Verein selbst ins Gespräch gebrachte und von den Medien ständig nachgefragte Zielsetzungsvorgabe ist jetzt endlich vom Tisch. Der VfL hat sich gegen ein Ergebnisziel ausgesprochen, was ich als positiv bewerte, denn so behalten die Bochumer die Zügel in der Hand und lassen sich nicht mehr von der öffentlichen Meinungsmache vor sich her treiben. Warum nicht gleich so, möchte man fragen? Es wäre sicher sinnvoll gewesen, dies gegenüber der Öffentlichkeit schon früher zu kommunizieren und dem Trainer damit einige unschöne Situationen zu ersparen.

Spiel gegen Leipzig richtungsweisend

Bei prozessorientierten Zielen steht der Weg im Fokus. Die ersten richtig ambitionierten Schritte auf diesem Weg geht der Verein bereits, und wir Fans freuen uns auf die weiteren Schritte. Mit Spannung kann man dem vielversprechenden nächsten Spiel entgegen sehen und sich auf den richtungsweisenden Vergleich mit Leipzig freuen.

Die Autorin Susanne Kerschies (46) lebt zwar aktuell in Düsseldorf, ist aber seit eineinhalb Jahrzehnten glühender Fan des VfL Bochum. Mit drei anderen Bochumer Anhängern bewertet sie im Wechsel Spiel und Lage des VfL, blickt auch schon einmal - mit Spannung und Vorfreude - voraus auf die kommenden Aufgaben.