Gelsenkirchen. Sieben wichtige Spieler fehlen dem FC Schalke 04 gegen den SC Freiburg. Trainer David Wagner wünscht sich deshalb „Energie von den Tribünen“.
Wenn David Wagner an diesem Samstag vor dem Bundesligaspiel zwischen Schalke 04 und dem SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) hoch zum Video-Würfel unterm Arena-Dach blickt, dann wird er dort Besinnliches sehen: Schalke hat einen kleinen Weihnachtsfilm mit einer überraschenden Schlusspointe produziert – es ist schließlich das letzte Heimspiel des Jahres, da soll es etwas Weihnachtliches geben.
Schalkes Mannschaft befindet sich im Kampfmodus
Auch Schalkes Trainer wird seine Freude an diesem Video haben – auch wenn es nicht unbedingt den Ton trifft, der vor dem Spiel innerhalb der Mannschaft vorherrscht. Wagner berichtet: „Bei uns ist alles andere als eine besinnliche Weihnachtsstimmung, sondern eher Kampfmodus. Wir wollen unbedingt dieses Spiel über die Linie reißen, um aus dem, was wir bisher gemacht haben, eine besondere Vorrunde zu machen.“
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Dass sich David Wagner vor dem Spiel auch in der Wortwahl so kämpferisch und deutlich gibt, ist Kalkül. Es hat damit zu tun, dass seine Mannschaft zum Ende der Hinrunde personell aus dem letzten Loch pfeift und wie schon am Mittwoch beim Spiel in Wolfsburg (1:1) sieben Spieler fehlen – namentlich die verletzten Benjamin Stambouli, Salif Sané, Matija Nastasic, Weston McKennie, Alessandro Schöpf und Mark Uth sowie der gesperrte Alexander Nübel. Ausgleichen will der Trainer dieses Handicap mit Hilfe der Schalker Fans. „Jeder weiß, was die Jungs bisher geleistet haben, jeder weiß, wie unsere momentane Situation ist“, sagt Wagner: „Da suchen wir nach Lösungen, und eine Lösung ist, dass unser Stadion und unsere Fans dafür sorgen, dass sich das nicht bemerkbar macht. Das ist ganz klar ein Lösungsansatz.“
Den Schulterschluss kennt Wagner noch aus der Eurofighter-Zeit
Wagner hofft nicht nur auf eine besondere Arena-Atmosphäre – er fordert von den Rängen die größtmögliche Unterstützung sogar direkt ein: „Ich bin super glücklich, dass wir zu Hause spielen. Da erwarte ich einfach, dass da jeder in diesem Stadion spürt: Die Schalker wollen dieses Spiel noch mal gewinnen.“ Der 48-Jährige kennt diesen für Schalke typischen Schulterschluss noch aus seiner aktiven Zeit bei den Eurofightern. So eindringlich wie diesmal hat er es als Trainer auf Schalke aber noch nie formuliert: „Wir brauchen wirklich jeden. Damit meine ich das komplette Stadion. Die Energie, die den Jungs vielleicht jetzt am Ende ein bisschen abgeht, die muss diesmal von den Tribünen kommen.“
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Dass Schalkes Trainer diese Erwartung hegen darf, hat natürlich mit dem bisherigen Verlauf der Hinrunde zu tun. Die Mannschaft, die die Zuschauer in der vergangenen Saison mit ihren Auftritten noch über alle Maßen gequält hat, begeistert wieder durch Zusammenhalt und Kampfgeist – so etwas wird gerade auf Schalke honoriert. Wagner findet, seine Mannschaft sei durch ihre bisherige Performance in dieser Saison „in Vorleistung getreten“, um nun die in dieser schwierigen Situation notwendige Unterstützung erwarten zu dürfen. Die letzten drei Punkte des Jahres sollen somit ein Gemeinschaftswerk werden, um die Hinrunde tatsächlich mit einem ganz besonderen Ergebnis abzuschließen.
Mit einem Sieg wäre Schalkes Vorrundenbilanz großartig
Denn mit einem Sieg gegen den von Wagner hoch eingeschätzten SC Freiburg würde Schalke auf 32 Punkte zur Saisonhalbzeit kommen. Ein herausragendes Ergebnis auch für Wagner in seinem ersten Halbjahr als Bundesliga-Trainer. Für Schalke wäre das die beste Hinrunde seit acht Jahren und den 34 Zählern, die es Ende Dezember 2011 unter Huub Stevens waren.