Enttäuschung auf Schalke – nur 1:1 gegen NK Maribor

Gelsenkirchen. Drei Tage nach dem 2:1-Derbysieg gegen Borussia Dortmund ist Schalke 04 in der Champions League nicht über ein 1:1 gegen den slowenischen Außenseiter NK Maribor hinausgekommen. Dabei hatten die Schalker sogar Glück bei ihrem Treffer – aber auch Pech beim Gegentor.

Alle eindringlichen Warnungen von Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt müssen sich irgendwo in den offenbar komplizierte verästelten Gehörgängen der Spieler des FC Schalke 04 in unverständliche Laute verwandelt haben: Die blau-weißen Profis stillten die tiefe Sehnsucht des gesamten Vereins nach Konstanz nicht, sie leisteten sich nach zwei doch angeblich Mut machenden Siegen in der Bundesliga in der vergangenen Englischen Woche ein enttäuschendes 1:1 im ersten Champions-League-Heimspiel gegen den slowenischen Meister NK Maribor. Ein Rückschlag, der Kater nach dem Rausch des Derbysieges.

Ein anderer Wettbewerb, ein Gegner mit anderer Taktik und eher unbekanntem Personal - es war vorher klar, dass sich Schalke nach dem 2:1-Erfolg am Samstag gegen Borussia Dortmund reichlich umstellen musste. Jens Keller besetzte zudem die Anfangsformation im Vergleich zum Revierderby auf vier Positionen: Julian Draxler, Christian Fuchs, Kaan Ayhan und Tranquillo Barnetta ersetzten Sidney Sam, Marco Höger, Atsuto Uchida und Max Meyer.

Schalke tat sich auffallend schwer

Fußball aus der Feinkost-Abteilung war gegen ein tief stehendes, abriegelndes und lauerndes Team ohnehin nicht zu erwarten. Schalke aber tat sich schon auffallend schwer, trotz aller Bemühungen sahen die Angriffe oft umständlich aus. Maribor kam selten nach vorne, aber wenn, dann durchaus auch mit Zug zum Tor. Den ganz direkten Weg suchte bereits in der zwölften Minute Dare Vrsic, der Torwart Ralf Fährmann mit einem Schuss aus dem Mittelkreis zum schnellen Rückwärtslaufen zwang - der Ball flog dann aber über das Gestänge.

Schalke erspielte sich in der ersten Hälfte nur eine richtig gute Chance: Nach einer scharfen und weiten Linksflanke von Christian Fuchs köpfte Kevin-Prince Boateng den Ball in Minute 26 kraftvoll neben das Tor. Und dann passierte das, was unbedingt vermieden werden sollte: Maribor konterte, Mitja Viler brachte den Ball ungestört von links nach innen, der ebenfalls frei stehende Damjan Bohar nahm ihn direkt ab, und so stand es nach 38 Minuten 1:0 für die Gäste. Die Abseitsstellung von Stürmer Tavarez, der dabei direkt vor Fährmann stand und den Torwart behinderte, wurde vom spanischen Schiedsrichtergespann ignoriert.

Ein Gegentor führt zu Verkrampfung

Ein Gegentor reicht, um bei den Schalkern in dieser Saison Verunsicherung und Verkrampfung auszulösen. Schon dem Spielaufbau fehlte es an Tempo, der Gegentreffer lähmte die Beine zusätzlich. Doch dann half in der 56. Minute der Gegner mit: Mitja Viler bediente aus Gründen, die nur er selbst kennen kann, mit einer abenteuerlichen Mischung aus Quer- und Rückpass am Strafraum Klaas-Jan Huntelaar - Drehung, Schuss, 1:1.

Schalke patzt gegen Maribor

Die Euphorie über den Derbysieg gegen Borussia Dortmund hat beim FC Schalke 04 einen kräftigen Dämpfer erhalten. Nach einer enttäuschenden Vorstellung kamen die Königsblauen am Dienstagabend in der Champions League nicht über ein dürftiges 1:1 (0:1) gegen NK Maribor hinaus und stehen in der nächsten Partie am 21. Oktober gegen Sporting Lissabon bereits gehörig unter Druck. © Bongarts/Getty Images

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Das Spiel lief vornehmlich in eine Richtung, aber es blieb eine Quälerei für die Blau-Weißen. Denn nicht nur der Gegner machte es ihnen schwer, sie selbst schafften das auch. Sie spielten im gleichen Trott weiter, ihren Offensivaktionen fehlte es an Inspiration und Präzision. Gesucht wurde ein Mann mit einer zündenden Idee. Gefunden wurde er bis zum Abpfiff nicht. Nach zwei Spieltagen in der Königsklasse hat Schalke 04 nun zwei Punkte auf dem Konto. Keine komfortable Lage, und so steht schon jetzt fest: Beim nächsten Heimspiel gegen Sporting Lissabon am 21. Oktober wird der Druck enorm hoch sein.