Gelsenkirchen. Nach dem Derbysieg gegen den BVB trifft Schalke in der Champions League auf den slowenischen Meister NK Maribor. Trainer Jens Keller erwartet, dass der Gegner “sehr tief steht und im Zentrum nicht viel Platz lässt.“ Der Coach muss auf Sidney Sam verzichten und gönnt einem Spieler eine Pause.

Festwochen auf Schalke: Nur drei Tage nach dem 2:1-Derbysieg gegen Borussia Dortmund erklingt am Dienstag die Champions-League-Hymne in der Arena (20.45 Uhr, live in unserem Ticker). Doch ausgerechnet vor dem ersten internationalen Heimspiel der Saison bleiben die Königsblauen auf Eintrittskarten sitzen. Sie rechnen mit 46.000 bis 47.000 Zuschauern, wie Pressesprecher Thomas Spiegel am Montag erzählte. Heißt: nicht ausverkauft. Der slowenische Meister NK Maribor zieht eben nicht so sehr wie der FC Chelsea.

Besteht die Gefahr, dass die Schalker Spieler nach dem Derby-Highlight den No-Name-Gegner unterschätzen? "Natürlich ist das Dortmund-Spiel etwas ganz Großes", sagt Trainer Jens Keller. "Aber wir spielen in der Champions League. Jeder von uns wollte dahin." Manager Horst Heldt ergänzt: "Das Derby sollte Selbstvertrauen geben. Ich denke, dass die Spieler wissen, was sie zuletzt ausgezeichnet hat." Heldt setzt wieder auf die emotionale Kraft der Champions-League-Hymne. "So blöd sich das anhört", sagte er.

Schalke erwartet ein Geduldsspiel

Die Schalker bereiten ihre Fans auf ein Geduldsspiel vor. Trainer Keller hat sich intensiv mit dem Gegner auseinandergesetzt. Die Mannschaft wird er am Dienstagmorgen auf Maribor einstimmen. Vorher verrät er: "Das ist eine Mannschaft, die kompakt verschiebt, sehr tief steht, im Zentrum nicht viel Platz lässt. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sie uns wenig Platz geben werden. Ihre Stärke sind die Standardsituationen, sie haben eine enorme Größe." Heldt fügt hinzu: "Der Gegner wird aggressiv und bissig sein, mit erlaubten und unerlaubten Mitteln kämpfen." Die Recherche von Julian Draxler beschränkte sich bisher auf das Internet: "Die Namen, die man findet, sind nicht so bekannt. Die Historie der Mannschaft ist beeindruckend, sie hat 1:0 in Glasgow gewonnen."

Draxler, der zuletzt in der Bundesliga wegen einer Sperre fehlte, kehrt in die Schalker Startformation zurück. Er ersetzt den verletzten Sidney Sam. Rechtsverteidiger Atsuto Uchida bekommt wohl eine Pause. "Er hat zwei Spiele in vier Tagen gemacht, nachdem er zuvor sieben Monate ausgefallen war. Wenn man sieht, welche Probleme er am Ende des Derbys hatte, macht es Sinn zu überlegen, ob man ihm eine Pause gönnt", erklärt Keller.

Auch Meyer und Neustädter sind Rotations-Kandidaten

Für Uchida rückt Marco Höger auf die rechte Abwehrseite, Dennis Aogo dürfte auf die Sechs zurückkehren, und Christian Fuchs die linke Abwehrseite übernehmen. Weitere Rotationskandidaten sind Max Meyer (für ihn könnte Christian Clemens spielen) und Roman Neustädter (Ersatzkandidat: Kaan Ayhan).

So viel experimentieren wird Keller aber doch nicht. Denn Maribor hat nicht nur Celtic Glasgow in der Qualifikation rausgeschmissen, sondern im ersten Gruppenspiel gegen Sporting Lissabon direkt einen Punkt geholt.

So könnte Schalke gegen Maribor spielen:

Fährmann - Höger, Matip, Neustädter, Fuchs - Aogo, Boateng - Choupo-Moting, Meyer, Draxler - Huntelaar.

Ersatz: Wetklo (Tor), Uchida, Clemens, Obasi, Barnetta, Ayhan, Sané.

Es fehlen: Höwedes, Sam, Goretzka, Giefer, Kirchhoff, Kolasinac, Santana, Farfan (alle verletzt)