Gelsenkirchen. . Nach dem begeisternden Derbysieg gegen Borussia Dortmund kommt nun ein international eher unbekannter Gegner zum zweiten Schalker Champions-League-Spiel dieser Saison in die Arena. Gegen Sloweniens Meister gilt es, die Konzentration hochzuhalten. Julian Draxler ist wieder dabei.

Es ist schon Dienstag, und Schalke 04 ist immer noch Derbysieger. Der 2:1-Erfolg über Borussia Dortmund hat ein Gefühl der Wärme und des Wohlbefindens hinterlassen, der ganze Verein empfindet sich als befreit von der Last der Krise, die der beschämende Saisonstart auslöste.

Aber weil das Fußballgeschäft nach dem Olli-Kahn-Prinzip funktioniert und es weiter, immer weiter geht, ist nun das schnelle Umschaltspiel in den Köpfen gefragt: An diesem Dienstagabend stellt sich ein Klub ohne großes internationales Renommee in der Arena vor – nach dem 1:1 beim FC Chelsea ist Sloweniens Meister NK Maribor Schalkes zweiter Champions-League-Gegner (20.45 Uhr/Sky und im Live-Ticker). Ein Spiel, vor dem für die Blau-Weißen viele Gefahren lauern.

Großer Wettbewerb, kleiner Gegner? "Nee"

Denn es wäre ja geradezu menschlich, wenn der Rausch des Derbysieges die Körperspannung gelöst hätte und sich der Gedanke Platz schaffen würde, gegen ein Team wie Maribor werde es nun auch schon irgendwie hinhauen. Fußballprofis aber dürfen so nicht denken, sonst laufen sie, handeln sie, reagieren sie langsamer.

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Wenn man die Schalker so reden hört zwischen der bestandenen Derbyprüfung und der bevorstehenden Königsklassen-Aufgabe, dann scheinen sie zu wissen, wo die Stolperfallen stehen. Großer Wettbewerb, kleiner Gegner? „Nee!“, betont Torwart Ralf Fährmann energisch, „wer sich für die Champions League qualifiziert, der ist stark. Da müssen wir wieder hundert Prozent aus uns herausholen.“ Klaas-Jan Huntelaar sieht es ähnlich. „Wir müssen weiter so leidenschaftlich spielen wie gegen Dortmund, dann sieht die Zukunft gut aus“, meint der Stürmer. Und bei Manager Horst Heldt hört sich das noch etwas kräftiger an: „Wir müssen höllisch aufpassen, für die Psyche ist das jetzt eine große Herausforderung. Aber mit der Begeisterung wie beim Derby werden wir nur schwer zu schlagen sein.“

Unbekannter Gegner für Schalke

Die Kunst der Stunde für Jens Keller wird es sein, das Team in Haltung und Taktik auch gegen den eher unbekannten und voraussichtlich defensiven Gegner optimal zu justieren. Der Trainer hält dies aber nicht für außergewöhnlich schwierig. „Keine Frage, das Dortmund-Spiel war etwas ganz Großes“, sagt er, „aber wir spielen Champions League, und schon wenn die Musik ertönt, ist das ein Erlebnis, egal gegen wen. Deshalb wird es kein Problem sein, die Mannschaft darauf einzustellen.“

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Mehr als die Einstellung macht ihm die Aufstellung zu schaffen. Es kehrt zwar als Hoffnungsträger für die gegen Maribor besonders geforderte Kreativ-Abteilung Julian Draxler zurück, der in der Bundesliga zwei Spiele gesperrt war, doch dafür hat sich Sidney Sam mit muskulären Problemen abgemeldet, und Keller will zudem keinen verheizen, der in der Englischen Woche über seine Grenzen gegangen ist. Der Trainer denkt dabei vor allem an Atsuto Uchida, der nach monatelanger Verletzungspause zwei Spiele in vier Tagen bestritt und in der Schlussphase des Derbys von Krämpfen geplagt wurde.

Der klare Favorit

Auch wenn die Verletztenliste nach wie vor lang ist, muss Schalke damit leben, gegen Maribor als klarer Favorit zu gelten. „Die Rolle nehmen wir an“, betont Jens Keller, „aber es wird kein Selbstläufer.“ Julian Draxler gibt zu, dass er bisher wenig über die Spieler des Gegners weiß: „Ich habe mal im Internet geschaut, die Namen sind mir jetzt nicht so bekannt.“ Aber das wird sich an diesem Vormittag ändern, wenn Jens Keller seinem Team verrät, was er an Informationen gesammelt hat. „Ich weiß viel über Maribor“, sagt er. „Die Mannschaft wird uns kaum Räume lassen und ist stark in Standardsituationen.“

Derby-Sieg für Schalke

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Der Trainer will unbedingt den nächsten Sieg einfahren, seine Standortbestimmung fällt offen und einleuchtend aus: „Die Siege gegen Dortmund und Bremen haben uns viel _{Selbstvertrauen} gegeben. Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Wir haben den Saisonstart verpennt, wir können uns nicht mehr viel erlauben.“