Gelsenkirchen. . Der vierte Platz war für den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 lange das erklärte Saisonziel. Am 34. Spieltag fürchten Trainer Jens Keller und Co. aber nichts mehr als das. Eine brenzlige Ausgangslage für das Duell mit dem befreundeten 1. FC Nürnberg.

Für beide geht es um Millionen. Schalke will die sichere Teilnahme an der Champions League, der 1. FC Nürnberg (Samstag, ab 15.30 Uhr, live in unserem Ticker) will den Klassenerhalt. Ein Duell, bei dem einer von beiden garantiert auf der Strecke bleibt. Die dramatische Konstellation stellt die Nerven der befreundeten Fanlager auf eine harte Probe. Und sie verdeutlicht, wie aus einem Wunsch von gestern die Furcht von morgen werden kann.

Schalke kann die beste Rückrunde aller Zeiten hinlegen

„Wir stehen kurz vor etwas Greifbarem, das wollen wir uns nicht mehr wegnehmen lassen“, erklärte Horst Heldt am Freitag. Schalkes Manager sprach über den so wichtigen Platz drei in der Endabrechnung. Der ermöglicht die Teilnahme an der Champions League ohne weitere Qualifikationsspiele. Planungssicherheit also. Ein einziger Punkt fehlt noch. Dabei könnte Schalke schon jetzt zufrieden sein. Bundestrainer Joachim Löw hatte bereits am Donnerstag mit der Nominierung von Draxler, Höwedes, Meyer und Goretzka für den vorläufigen WM-Kader Puderzucker über eine erfolgreiche königsblaue Saison gestreut. Doch Schalke will mehr. Schon ein Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg könnte die Spielzeit vergolden. Mit einem Sieg hätte der FC Schalke 04 sogar seine beste Rückrunde aller Zeiten hingelegt.

Dabei hatte der nun zum Greifen nahe dritte Platz in den Saisonplanungen der Schalker die längste Zeit überhaupt keine Rolle gespielt. Platz vier wurde zum Saisonziel ausgegeben. Platz vier war immer noch aktuell, als Schalke nach durchwachsenen Leistungen die Hinrunde auf dem enttäuschenden siebten Platz beendete. Platz vier drohte außer Sichtweite zu geraten, als immer mehr Leistungsträger verletzt wegbrachen. Schalkes Personalsituation nahm zwischenzeitlich bizarre Züge an.

Konstellation vor dem letzten Spieltag bereitet Schalke-Manager Heldt Sorge

Doch Trainer und Team stellten sich ihren Aufgaben. Ohne Klagen nahmen Keller und Co. die Herausforderungen an. Eine mit vielen jungen Spielern ergänzte Mannschaft legte eine fantastische Rückrunde hin, in der sogar Platz zwei wieder in Reichweite kam. Und jetzt, kurz vor dem 34. Spieltag, ist Platz vier nur noch eins: eine Horrorvorstellung.

Sollte Schalke verlieren und Leverkusen gewinnen...

Horst Heldt konnte am Freitag nicht verschweigen, dass ihm diese Konstellation Sorge bereite. „Natürlich sind wir angespannt.“ Aber: „Es spricht alles für uns. Unsere Zuschauer werden uns unterstützen. Und wenn wir konzentriert bleiben, werden wir unser Ziel erreichen.“

Platz drei also!