Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 ist gleich mit vier Spielern im vorläufigen WM-Kader von Joachim Löw vertreten. Während die Nominierungen von Julian Draxler und Benedikt Höwedes schon fast zur Routine geworden sind, überraschte der DFB mit Max Meyer und Leon Goretzka. Im Verein freut man sich für die beiden.
Gleich zwei Spieler vom FC Schalke 04 dürften im Test-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen ihr Länderspieldebüt geben. Leon Goretzka und Max Meyer wurden am Donnerstag zum ersten Mal in den DFB-Kader berufen und dann gleich in den vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft in Brasilien. Beim FC Schalke wusste man lange nichts von den Plänen, wie Horst Heldt am Freitag mitteilte: "Die Sauhunde haben bis zuletzt dicht gehalten. Wir wurden erst am Mittwoch informiert."
Trotz der langen Wartezeit zeigten sich die Verantwortlichen hoch erfreut über die Chance, die die vier Spieler bekommen. "Uns hat es wahnsinnig gefreut und es zeigt uns, dass wir im letzten halben Jahr hart gearbeitet haben", freute sich Jens Keller auf der Pressekonferenz. Horst Heldt sieht die Nominierungen sogar als "Auszeichnungen für die jungen Spieler", auch wenn Draxler und Höwedes "schon fast zum Inventar" gehören würden. Umso "stolzer" war er aber auf Goretzka und Meyer.
Sein Trainer hat hingegen schon mit dem "saucoolen" Max Meyer im Kader "gerechnet", wie er schmunzelnd bekannt gab. Aber auch einen ausgebufften Trainer kann man anscheinend noch überraschen: "Leons Nominierung hat mich überrascht. Aber er hat es verdient auch in dem Alter, aufgrund seiner Leistungen dabei zu sein".
Abiturstress und Länderspiel
Höwedes, Draxler und Meyer können sich nach dem letzten Bundesligaspiel der Saison voll auf die WM-Vorbereitungen konzentrieren. Leon Goretzka muss allerdings noch das nicht ganz unwichtige Abitur mit unter den Hut bekommen. Darin sieht der Sportdirektor aber kein Problem, hat es in der gesamten Saison schließlich bis jetzt "hervorragend" funktioniert: "Es war alles nicht einfach, wir werden ihn aber so unterstützen, dass er beides hinbekommt. Die Schule war immer kooperativ. Die Lehrerin hat sogar mit ihm im Hotel gepaukt."
Zudem konnte Horst Heldt seine Zufriedenheit mit der Entwicklung nicht verstecken. "Ich freue mich, dass wir mit ihm die richtige Entscheidung getroffen haben und ihm die Möglichkeit gegeben haben, den Verein und das Umfeld kennenzulernen", erklärte der Sportvorstand und fügt an: "Wenn es in einer Nominierung für den 30er-Kader endet, kann nicht viel falsch gelaufen sein, auch wenn andere einer anderen Meinung waren."
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Auch bei der Personalie Max Meyer bleibt er gelassen, wirft seine Jungstar aktuell sowieso nichts aus der Bahn. "Hauptsache, er darf spielen. Es ist ihm in vielerlei Hinsicht wurscht, ob er im Finale der U17 spielt, oder in der Champions League. Er lässt sich aber schon beeindrucken von solchen Themen, spielt aber seinen Stiefel runter. Es ist für ihn einfach egal. Das ist bemerkenswert und nicht selbstverständlich", erklärte Heldt.
Die "Türen sind für alle offen"
Ob alle vier hingegen auch am 2. Juni noch zum Kader von Joachim Löw gehören, steht aktuell noch in den Sternen. Auch wenn die Positionen der vier Schalker im aktuellen Kader alle mehrfach besetzt sind, macht Heldt den Spielern "berechtigte" Hoffungen. "Es wird der Eindruck aus den nächsten Tagen zählen und ich denke, dass für alle die Türen offen sind. Man weiß ja nie, was passiert." Deshalb habe der "Bundestrainer die Qual der Wahl. Das Team ist sehr gut besetzt, das Beste was es gibt."