Gelsenkirchen. Das 3:3 im Hinspiel bei Eintracht Frankfurt ist für die Schalker Warnung genug. Deswegen mahnt Jung-Nationalspieler Julian Draxler zur Vorsicht vor dem Heimspiel gegen die Hessen. Tim Hoogland gibt die Devise aus: “Sesunde Härte, Disziplin, Kampf, Kampf, Kampf.“

Nicht mehr in der Champions League, nicht mehr im DFB-Pokal: Da kann Jens Keller, der Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, seinen Spielern durchaus ein bisschen Freizeit mehr gönnen. Aber die Pause nach dem wenig entzückenden 1:1 beim SV Werder Bremen und vor der nächsten Aufgabe beschränkt sich dann doch auf den freien Montag, weil es schon am Freitag (11. April, 20.30 Uhr) weitergeht, wenn Eintracht Frankfurt in die Veltins-Arena kommen wird. „Wenn man das Bayern-Spiel mal außen vor lässt, sind wir in der Rückrunde trotzdem weiterhin gut unterwegs“, sagt Julian Draxler. „Gegen Eintracht Frankfurt müssen wir dennoch eine Leistungssteigerung bringen, um wieder drei Punkte einzufahren.“

Vor allem dürfen die Schalker Profis nicht den Fehler des Bremen-Spiels wiederholen. „Wir waren überhaupt nicht da“, sagt Trainer Jens Keller. „Wir sind gerannt, gelaufen und haben gekämpft, aber das Fußballspielen vergessen.“ Ob er dabei auch ein bisschen an das Hinspiel in der Commerzbank-Arena gedacht hat, das seine Mannschaft nach einer 2:0-Führung und einem 2:3-Rückstand mit 3:3 beendete? Da nämlich hatten die Königsblauen zwischendurch jenes Fußballspielen auch vergessen, ja förmlich eingestellt. Und der Keller-Satz vom Samstagabend aus dem Weserstadion hätte damals schon getroffen, nachdem Benedikt Höwedes in der 86. Minute noch der Ausgleich gelungen war: „Das ist ein gewonnener Punkt.“

"Einfach wird es mit Sicherheit nicht"

Nach der Frankfurt-Partie am Freitag müssen die Schalker in dieser Saison noch zum VfB Stuttgart, empfangen dann Borussia Mönchengladbach (jeweils Sonntagabend-Spiele um 17.30 Uhr am 20. und 27. April), gastieren beim SC Freiburg (3. Mai, 15.30 Uhr) und erwarten zum Finale den 1. FC Nürnberg (10. Mai, 15.30 Uhr). „Fakt ist“, erklärt Nationalspieler Julian Draxler, „dass wir mit dem Restprogramm einiges an Punkten herausholen können und auch müssen, um mindestens den dritten Platz zu festigen. Einfach wird es mit Sicherheit nicht.“

Nicht einfach? Das Polster auf die Plätze vier (Bayer 04 Leverkusen) und fünf (Borussia Mönchengladbach) ist doch sogar gewachsen – auf inzwischen sieben Zähler. „Der dritte Rang wäre natürlich völlig in Ordnung und hat oberste Priorität“, sagt Julian Draxler. Aber ein Schalker will halt, wenn er denn die Chance hat, den Revier-Rivalen Borussia Dortmund hinter sich lassen, der seinen Vorsprung dank seines 2:1-Erfolges über den VfL Wolfsburg auf drei Zähler vergrößert hat (58 Punkte). „Wir würden uns aber“, meint schließlich auch Julian Draxler, „nicht gegen Platz zwei wehren.“

Punkt in Bremen könnte noch wertvoll sein

Um hinter Manuel Neuer und dem Deutschen Meister FC Bayern München am 10. Mai ins Ziel der Saison 2013/14 zu kommen, brauchen die Schalker aber wieder mehr Lust und auch mehr Kreativität. „Wir müssen jetzt gegen Eintracht Frankfurt wieder besser auftreten“, betont Manager Horst Heldt. Damit auch der Unterschied deutlich wird, dass der Tabellendritte gegen den Tabellenelften spielt. Dann könne auch dieser glückliche Punkt, den die Königsblauen beim Tabellenzwölften im Weserstadion geholt haben, noch wertvoll sein.

„Wir werden jetzt noch einige Spiele gegen Mannschaften haben, die ums Überleben kämpfen“, meint der 43-Jährige. „Das wird gegen Stuttgart, Freiburg und Nürnberg nicht anders sein. Wir müssen da den Kampf annehmen.“ Das reicht? „Und“, betont Horst Heldt, „dazu müssen wir auch noch Fußball spielen.“ Was die Schalker bekanntlich in Bremen – siehe oben Jens Keller – vergessen haben.

Tim Hoogland hat auch schon einen Plan. „Gerade gegen Mannschaften, die unten stehen, wissen wir, was zu tun ist: gesunde Härte, Disziplin, Kampf, Kampf, Kampf“, sagt der Marler, der momentan rechter Verteidiger spielt, weil Atsuto Uchida und Benedikt Höwedes verletzt sind, und der hofft, dass sein zum Saisonende auslaufender Vertrag verlängert wird.