Bremen. Auch taktische Umstellungen beim Stand von 0:1 brachten dem FC Schalke 04 einen Punkt im Auswärtsspiel bei Werder Bremen. In der 20. Minute änderte aber nicht Trainer Jens Keller das Spielsystem seiner Elf, sondern die Spieler selbst. Für Keller und Manager Horst Heldt war das kein Problem.

Chinedu Obasi foulte unmotiviert am eigenen Strafraum, Kaan Ayhan rannte Eljero Elia hinterher, Kevin-Prince Boateng fand so gar nicht ins Spiel - und dann fiel in der 16. Minute auch noch das 1:0 für Werder Bremen. In der Anfangsphase lief beim FC Schalke 04 gar nichts zusammen. Dass es am Ende im Weserstadion 1:1 hieß, war auch taktischen Änderungen zu verdanken. Und die kamen in der 20. Minute nicht von Trainer Jens Keller - sondern von den Spielern selbst.

Keller hatte Supertalent Max Meyer aus dem Team genommen. „Weil wir ihm ein bisschen Luft geben wollten“, sagte Keller nach dem Spiel. Deshalb hatte er auf dessen Position Kevin-Prince Boateng geschoben und Leon Goretzka neben Roman Neustädter auf die Doppel-Sechs zurückbeordert. Was den Bremern überhaupt keine Furcht einflößte.

Keller und Heldt loben Taktikänderung auffällig einmütig

Boateng selbst entschied auf dem Platz, dass er sich neben Neustädter deutlich wohler fühlt und dirigierte die Mannschaft nach einer kurzen Absprache mit den anderen Schlüsselspielern höchstpersönlich um. Neustädter und Boateng bildeten fortan die Doppel-Sechs, Goretzka rückte nach links und Draxler auf die Zehn. "Wir hatten erst nicht sehr viel Zugriff", sagte Kapitän Klaas-Jan Huntelaar nüchtern. "Mit Kevin haben wir einen Spieler, der im Mittelfeld etwas mehr die Zweikämpfe gewinnt als zum Beispiel Leon."

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Trainer Keller und Manager Horst Heldt bemühten sich nahezu wortgleich darum, die Initiative der eigenen Spieler zu loben. „Das war beeindruckend. Da sieht man, dass wir Spieler haben, die mitdenken und selbst die Initiative ergreifen“, sagte zum Beispiel Keller. Heldt schaltete auf die Anfrage von WAZ.de in den Angriffsmodus: "Sie beklagen immer, wo die Führungsspieler sind - und wenn dann Führung übernommen wird, bemängeln sie das. Wir brauchen Eigenverantwortung auf dem Platz. Wenn sich drei, vier Spieler nicht wohlfühlen und das korrigieren, ist das löblich. So wollen wir agieren. Das ist gut. Das ist ein Schritt nach vorn."

Schalker Spieler äußerten mit Eigeninitiative angeblich keine Kritik

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Als erneute Kritik an der ursprünglichen Taktik des Trainerstabes - wie beim 1:5 in München - wollte Huntelaar die selbstständige Änderung nicht verstanden wissen: "Es ist die Entscheidung des Trainerstabes, wie wir spielen. Am Ende sehen aber wir auf dem Platz, wie es läuft." Huntelaar ließ aber durchklingen, dass er von Beginn an anders aufgestellt hätte.

Schalke in Bremen schwach

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