Jetzt ist auch Chinedu Obasi auf Schalke eine Alternative
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Gelsenkirchen. . Der Nigerianer Chinedu Obasi hatte lange Zeit unter Schmerzen gespielt und dies verschwiegen, nachdem er von der TSG 1899 Hoffenheim zu Schalke 04 gekommen war. Nach zwei Operationen findet er nun langsam in die Spur zurück. Gegen Berlin entschied er die Partie.
Chinedu Obasi ist ein höflicher, freundlicher, zurückhaltender Mensch. Er hätte laut triumphieren können nach all dem, was er in den vergangenen Jahren erlebt hatte, aber er verzichtete seinem Charakter entsprechend auf Siegesgebrüll. „Ich bin sehr, sehr froh, dafür habe ich jeden Tag hart gearbeitet“, erklärte der Mann, der einen erheblichen Anteil am 2:0-Sieg des FC Schalke 04 gegen Hertha BSC hatte.
Mit Recht werden derzeit Woche für Woche die vielen jungen Schalker Spieler gelobt, die angesichts des dramatisch reduzierten Aufgebots pausenlos durchgehalten und sich prächtig entwickelt haben. Weil gegen Berlin wegen der Gelbsperre von Kevin-Prince Boateng schon elf Spieler fehlten, warf Trainer Jens Keller auch Chinedu Obasi ins Rennen, den 27-jährigen Nigerianer, der in der Rückrunde nach einer langen Leidenszeit allmählich wieder Fuß gefasst, aber noch starke Leistungsschwankungen offenbart hatte.
Ein Tor und eine Vorlage
Diesmal jedoch vertrat er den verletzten Jefferson Farfan mit enormer Effektivität: Das 1:0 schoss er selbst, indem er Torwart Rune Jarstein gekonnt umkurvte, beim 2:0 bediente er Klaas-Jan Huntelaar mit einem perfekten Pass in den Lauf des Schalker Top-Torjägers. Dass sich Obasi auch wieder ein paar Fehlpässe leistete – geschenkt. Dies war sein Abend, den Jubel und den Applaus der Fans hatte sich der Rechtsaußen redlich verdient.
Er kennt auch andere Reaktionen. Nachdem er im Januar 2012 aus Hoffenheim gekommen war, wurde er als Fehleinkauf abgestempelt. Was die pfeifenden Leute nicht wussten: Der Angreifer, der alles verlernt zu haben schien, spielte unter Schmerzen – Spätfolgen einer Stressfraktur des Schienbeins, die er bei der WM 2010 erlitten hatte. Falscher Ehrgeiz trieb ihn an – bis nichts mehr ging. Zweimal musste er operiert werden.
Am Samstag steht die nächste Reifeprüfung an
Jetzt freut sich Jens Keller, dass er eine echte Alternative mehr hat. „Ich war immer ein Fan von Chinedu“, verriet der Trainer. „Er hat enorme Qualitäten. Wenn so ein Junge zwei Jahre lang unter Schmerzen trainiert und spielt, kann man nicht sofort Höchstleistungen erwarten. Es freut mich, dass er langsam wieder zurück in die Spur kommt. Aber es ist immer noch Luft nach oben.“
Schalke besiegt Hertha mit 2:0
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Obasi ist ein gutes Beispiel dafür, dass Keller momentan aufstellen kann, wen er will: Das Team hält zusammen. Nun kann es ausnahmsweise auch mal eine Woche durchatmen, bevor am Samstag in Bremen die nächste Reifeprüfung ansteht.
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