Gelsenkirchen. Klaas-Jan Huntelaar erzielte beim Schalker 4:0 gegen Hoffenheim zwar drei Tore, verschoss aber in der 31. Minute kläglich einen Elfmeter. Hoffenheims Keeper Koen Casteels hatte keine Probleme, den von Huntelaar gechippten Ball aufzunehmen. Beim nächsten Mal will der “Hunter“ wieder feste schießen.
Was war das denn? Der hat doch nicht...
Hat er doch!
In der 31. Minute schnappte sich Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar den Ball. Zweimal hatte er bereits getroffen, sein Team mit tollen Toren in der 6. und 28. Minute mit 2:0 in Führung gebracht - und dann legte er den Ball auf den Elfmeterpunkt. Eugen Polanski hatte im Strafraum Tim Hoogland gelegt und somit Huntelaar die einmalige Chance ermöglicht, in nur 25 Minuten einen Hattrick zu schaffen. Sonst donnert der "Hunter" den Ball bei Elfmetern meist nach einem langen Anlauf mit gefühlt 350 km/h aufs Tor, diesmal wählte er einen kurzen Anlauf, chippte den Ball aufs Tor - und in die Arme von Hoffenheims Torwart Koen Casteels.
60.000 Schalker hielten den Atem an. Am Ende stand's nicht 2:0, sondern 4:0 - und deshalb konnten die Schalker über Huntelaars Witz-Elfmeter lachen. Zum Beispiel Manager Horst Heldt: "Ich werde es mir wahrscheinlich nicht verkneifen können, noch einmal mit ihm darüber zu sprechen. Ich gehe davon aus, dass er innerhalb der Mannschaft das eine oder andere Essen zu bezahlen hat." Auch Torwart Ralf Fährmann spekuliert auf eine üppige Mahlzeit: "Der Hunter wird sich schon was einfallen lassen."
Den nächsten Schalke-Elfmeter schießt wohl wieder Farfan
Huntelaar selbst kündigte an, das Team in ein Restaurant nach Düsseldorf einzuladen. Den Fehlschuss erklärte er ausführlich: "Ich habe das im Training mit Ralf Fährmann schon lange trainiert, mich im Spiel aber noch nicht getraut. Beim nächsten Mal mache ich das auch nicht wieder. Bei einem langen Anlauf hast du so eine Geschwindigkeit, dass der Torwart spekulieren kann, wenn du am Ball bist. Bei einem kurzen Anlauf kann der Torwart eigentlich nicht spekulieren. Er muss warten - und ich kann dann schauen, was er macht."
Der angesprochene Keeper Ralf Fährmann und auch Kevin-Prince Boateng verteidigten den Torjäger. "Er versucht, den Torhüter auszugucken. Natürlich wirkt das komisch für Außenstehende. Wenn aber der Torhüter ganz lange stehenbleibt und nicht richtig springt, wird es ganz schwer", erklärte Fährmann. Boateng fügte hinzu: "Im Training hat das geklappt. Trotzdem muss man ihm ein Kompliment, wie er weiter fightet und dann noch das dritte Tor macht." Drei Tore in einem Spiel - normalerweise gibt das von WAZ.de die Note 1. Diesmal erhielt Huntelaar in unserer Einzelkritik aber nur die 1,5.
Die wohl größte Strafe: Den nächsten Elfmeter darf Huntelaar nicht schießen. "Wenn Jefferson Farfan auf dem Platz steht, schießt Jeff", sagte Boateng. Ob Huntelaar oder Farfan: Horst Heldt schaut beim nächsten Elfmeter für Schalke nicht hin: "Ich habe schon beide Varianten gewählt, heute die des Hinschauens. Seien Sie sich sicher, dass ich beim nächsten Mal die andere Variante wählen werde."
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