Schalkes Fährmann freut sich über Kellers WM-Empfehlung
•
Lesezeit: 8 Minuten
Gelsenkirchen. Alles wieder gut beim FC Schalke 04: Die Königsblauen besiegten 1899 Hoffenheim mit 4:0 und vergrößerten den Vorsprung auf den fünften Platz. In der Mixed Zone lobten alle den zweifachen Torvorbereiter Julian Draxler - und Torwart Ralf Fährmann freute sich über eine Aussage seines Trainers.
Gemeinsam kamen Ralf Fährmann und Julian Draxler nach dem 4:0-Erfolg des FC Schalke 04 über 1899 Hoffenheim aus der königsblauen Kabine. Stehenbleiben wollte Fährmann bei den Journalisten eigentlich nicht, er zeigte nur auf Draxler und rief: "Das ist der Held des Abends!" In der Mixed Zone ging es dann auch um Draxler, um die vier Tore, um die gute Reaktion der Schalker Mannschaft nach einer Horrorwoche - und auch ein bisschen um Ralf Fährmann. Wir haben die Stimmen aufgezeichnet.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Ein ganz, ganz großes Lob an die Mannschaft. Sie hat nach den Niederlagen zurecht einiges abbekommen und wollte eine Trotzreaktion zeigen. Bei der Besprechung habe ich gesagt: ,Das sind große Worte. Geht raus und zeigt das auch.' Ich wäre gern mit einem 3:0 in die Halbzeitpause gekommen, denn wir wissen, wie gefährlich Hoffenheim ist. Danach hat die Mannschaft aber weitergearbeitet - und der Hunter hat seinen Fehlschuss wieder gut gemacht."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Für mich ist entscheidend, wie die Anfangsminuten laufen, wie die Körpersprache ist. Die war recht positiv, sehr konzentriert, sehr aggressiv, genau so, wie man gegen einen Gegner spielen muss, der nach vorn spielt und in der Woche zuvor ein positives Ergebnis erzielt hat. Wir haben gut angefangen, sind verdient in Führung gegangen, haben allerdings nach der 1:0-Führung das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Dann haben wir einen wunderschönen Konter gefahren und mit dem zweiten Tor abgeschlossen. Natürlich müssen wir das dritte Tor machen. Klaas-Jan weiß, dass er den Elfmeter so nicht schießen kann. Mit dem dritten und vierten Tor war das Spiel erledigt. Es war eine gute Leistung gegen einen Gegner, der immer gefährlich sein kann, wenn man ihn entfalten lässt."
Heldt über die Arbeit während der Woche: "Diese Woche war eine Herausforderung, weil die Hälfte der Spieler bei ihren Nationalmannschaften war und der Fokus dieser Spieler bei den Länderspielen lag. Jeder spielt bei seiner Mannschaft vor, einige haben die Chance, bei der WM dabei zu sein. Diese Spieler sind eigentlich am Freitag erst wieder ins Training eingestiegen. Die Mannschaft hat Klasse gezeigt, auch das Trainerteam mit Jens an der Spitze."
Heldt über den für Schalke günstigen Spieltag: "Man konnte damit rechnet, dass Bayern in Wolfsburg gewinnt. Dass es nicht einfach ist, in Hannover zu gewinnen, auch für Leverkusen, wissen wir aus eigener Erfahrung. Jetzt kommt ein bockstarker Gegner auf uns zu. Augsburg wird eine große Herausforderung sein. Es bleibt spannend."
Heldt über Julian Draxler: "Er hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wenn du zehn Wochen nicht am Ball bist, brauchst du eine gewisse Zeit. Das hat was mit Fitness zu tun, aber auch mit dem eigenen Gefühl. Wenn man 30 ist, kann man anders damit umgehen als mit 20."
Kevin-Prince Boateng (FC Schalke 04): "Wir wollten ein Zeichen setzen - und das haben wir geschafft. Das Spiel hätte auch noch höher ausgehen können. Die Mannschaft hat zusammengestanden und wir haben attraktiven Fußball gespielt. Natürlich hatten wir die Niederlagen noch im Kopf, das kann man nicht ausblenden, gerade bei so einer jungen Mannschaft ist das nicht einfach. Wir haben gegen die beiden besten Mannschaften der Welt gespielt, natürlich zu hoch verloren, aber Hoffenheim gehört nicht zu den besten Mannschaften der Welt, ohne respektlos zu sein. Der Trainer hat uns perfekt eingestellt."
Boateng über seine eigene Leistung: "Ich habe gut ins Spiel gefunden, ein paar gute Bälle gespielt, selbst versucht, zum Abschluss zu kommen. Aber heute haben wir das alle zusammen überragend gemacht, auch die Spieler, die reingekommen sind. Da gab es keine Lücken."
Boateng über Julian Draxler: "Er braucht Zeit. Er war lange verletzt, man kann ihn nicht an seinen ersten beiden Spielen messen. Heute hat er gezeigt, was er für Qualitäten hat. Das wird jetzt von Spiel zu Spiel besser bei ihm."
Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Der Tag war nicht ganz perfekt, weil der Elfmeter auch reingehen muss. Für uns alle war es nach einer schweren Woche ein super Tag. Wir haben als ganze Mannschaft super gespielt, aggressiv, richtig dominant. Wir haben als ganze Mannschaft ein bisschen mehr nach vorn gespielt, mehr Druck auf den Gegner gemacht als zum Beispiel gegen Bayern. Da haben wir erst einmal versucht, gut zu stehen, mehr in der Defensive gestanden."
Huntelaar über die anderen Ergebnisse: "Die Entscheidung ist nicht gefallen, wir haben noch viele Spiele. Aber wir haben einen ersten Schritt gemacht."
Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Wir haben unser wahres Gesicht gezeigt, zu Null gespielt, viele Tore gemacht, aggressiven Fußball gespielt. Die beiden Gegner, gegen die wir vorher verloren haben, spielen einfach Fußball vom anderen Stern. Ich bin mehr als stolz auf die Mannschaft. Es freut einen, wenn man sieht, dass wir das umsetzen, was wir trainieren. Man merkt, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, dass wir uns gegenseitig pushen."
Fährmann über die WM-Empfehlung seines Trainers: "Mich freut das natürlich. Ich versuche, von Woche zu Woche meine Leistung zu bringen, mich immer wieder zu verbessern. Alles andere kann ich eh nicht entscheiden. Ich möchte auch keine Diskussion anfangen. Fremd sind wir uns aber nicht. Ich habe immerhin alle Jugendmannschaften durchlaufen beim DFB. Vor ganz, ganz langer Zeit gab es auch Kontakt "
Fährmann über Julian Draxler: "Er war lange verletzt. Als er wieder trainieren konnte, hat er sofort gespielt. Es ist klar, dass er nicht bei 100 Prozent ist. Man merkt, dass er von Minute zu Minute mehr reinkommt. Bei seinen Toren, die er vorbereitet hat, hat man seine Qualitäten gesehen."
Julian Draxler (FC Schalke 04): "So ein Spiel wie heute ist die einzige Antwort, die man nach so einer Woche geben kann. Es geht nur über harte Arbeit, gerade nach zwei solchen Niederlagen kommt einem das Glück nicht so zugeflogen. Jeder ist hochmotiviert ins Spiel gegangen, weil wir etwas gutzumachen hatten gegenüber den Fans und dem Verein. Ich bin noch nicht ganz der Alte, aber ich war sehr zufrieden, dass ich der Mannschaft mit zwei Assists helfen konnte. Für uns ist der Spieltag gut gelaufen, aber zu diesem Zeitpunkt müssen wir noch nicht auf die anderen Vereine gucken. Wir wollen unsere Spiele gewinnen, dann haben wir alles in unserer eigenen Hand."
So analysieren die Hoffenheimer die 0:4-Niederlage auf Schalke
Markus Gisdol (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir haben speziell in der ersten halben Stunde gut mitgehalten und waren vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Dennoch lagen wir 0:2 hinten. Schalke hat konsequent seine Chancen genutzt. Danach waren wir etwas passiver und unser Gegner hat seine Offensivstärken optimal ausgespielt."
Alexander Rosen (Manager 1899 Hoffenheim): "Unser Trainer hat vorher gesagt, dass wir alle am Optimum sein müssen, wenn wir einen Gegner dieser Qualität auswärts schlagen wollen. Das waren wir nicht. Das war ein verdienter Sieg für Schalke. In den ersten 30 Minuten war das Spiel ausgeglichen, die Balance und das Umschaltspiel stimmten. Mit dem 3:0 war das Spiel gelaufen. Da weiß dann jeder: Wir werden nicht mehr hoch gewinnen... Vor dem dritten Tor waren wir eigentlich in klarer Überzahl, dann trifft unser ehemaliger Spieler Chinedu Obasi den Ball auch noch optimal. Nach dem 3:0 wurde die Brust der Schalker breiter, die Leichtfertigkeit kam hinzu. Wir hingegen hatten keinen Zugriff mehr."
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.