Blitzheilung - Höwedes steht für Schalke-Spitzenspiel in Leverkusen bereit
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Gelsenkirchen. Schalke 04 kann im Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen wieder auf Benedikt Höwedes zurückgreifen. Der Kapitän meldete sich am Donnerstag überraschend zurück. Für Julian Draxler kommt ein Einsatz in der ersten Elf zu früh. Aber er steht wohl im 18-Mann-Kader.
Trotz des ungemütlichen Regenwetters betraten die Spieler und das Trainerteam des FC Schalke 04 das Gelände an der Arena am Donnerstagmorgen gut gelaunt. Drei Siege in Folge machen selbstbewusst - und der nächste Gegner Bayer Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker) unterlag am Mittwoch im DFB-Pokal dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mit 0:1 nach Verlängerung. Die Form des Tabellenzweiten ist sowieso nicht besonders gut: Von den letzten sechs Pflichtspielen verlor Bayer jahresübergreifend vier.
Beim Blick auf den Trainingsplatz wirkte Trainer Jens Keller dann sogar noch gelöster: Überraschend meldete sich Kapitän Benedikt Höwedes nur zehn Tage nach der bitteren Diagnose "Muskelfaserriss" gesund zurück. "Benedikt konnte alles mitmachen, hat sich gut gefühlt und hatten nur bei gewissen Bewegungen leichte Probleme. Deshalb ist sein Einsatz immer noch fraglich. Aber wir sind froh, dass der Heilungsprozess so schnell verlaufen ist", sagte Keller. Manager Horst Heldt hatte sich die Blitzheilung von den Mannschaftsärzten erklären lassen: "Es gibt verschiedene Arten von Muskelfaserrissen - in der Wade, im Oberschenkel, vorne, hinten, dann kommt es noch darauf an, welche Muskelteile betroffen sind."
Sonderlob von Schalke-Trainer Keller für Joel Matip
Höwedes' Muskelfaserriss-Variante ermöglichte eine schnelle Genesung. Das ist diesmal besonders wichtig, da Rechtsverteidiger Atsuto Uchida (Diagnose: Muskelfaserriss...) mehrere Wochen ausfallen wird. Keller muss die zuletzt gut harmonierende Innenverteidigung mit Joel Matip und Felipe Santana nicht auseinanderreißen - und kann Höwedes auf der rechten Seite einsetzen. Gerade Matip erhielt von Keller ein Sonderlob: "Er macht wenig Fehler, spielt sehr konstant. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison hat er sehr, sehr gute Spiele abgeliefert. Deshalb tue ich mich schwer damit, dass er immer in der Kritik gestanden hat."
Die Viererkette steht - auch auf der Doppel-Sechs gibt es keine Änderung. Roman Neustädter konnte nach seiner im Spiel gegen Hannover (2:0) erlittenen Knieprellung am Donnerstag das Trainingsprogramm absolvieren. Er wird zusammen mit Kevin-Prince Boateng im Mittelfeld-Zentrum das Schalker Spiel dirigieren. Im Offensiv-Quartett sind Jefferson Farfan (rechts), Max Meyer (Mitte) und Klaas-Jan Huntelaar (vorn) gesetzt. Für die linke Seite gibt es drei Alternativen: Chinedu Obasi, Christian Fuchs und Julian Draxler.
Draxler steht wohl noch nicht in der Schalker Startelf
Kellers Problem: Alle sind angeschlagen. Während Obasi am Donnerstag mit dem Training aussetzen musste, konnten Fuchs und Draxler immerhin mittrainieren. Fuchs hat allerdings noch Schmerzen - und für Draxler kommt ein Einsatz in der Startelf nach zwei Monaten Verletzungspause zu früh. Sagt jedenfalls Jens Keller: "Für die erste Elf wird es nicht reichen, ich hätte ihn aber sehr gern im Kader. Der Heilungsprozess läuft gut, aber er muss erst noch in die Zweikampfsituationen kommen."
Kapitän an Bord
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Gerade in den Zweikämpfen hatte Bayer Leverkusen beim Pokal-Aus gegen Kaiserslautern große Probleme. Keller hat dieses Ergebnis zwar registriert, er sagt aber: "Das hat gar keine Auswirkungen auf das Spiel. Entscheidend ist, dass wir unsere Leistung abrufen." Auch Heldt rechnet damit, dass Bayer die Niederlage schnell abhaken wird: "DFB-Pokal und Bundesliga sind zwei Paar Schuhe. Bayer ist nicht umsonst Zweiter. Jeder Spieler von Leverkusen ist in der Lage, ein Spiel allein zu entscheiden. Wir müssen effektiv sein - viele Chancen bekommen wir nicht."
Stimmt. Denn nur der FC Bayern hat weniger Gegentore kassiert als Bayer Leverkusen.
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