Gelsenkirchen. Sead Kolasinac, Max Meyer, Kaan Ayhan, Joel Matip, Ralf Fährmann - fünf Eigengewächse gehörten beim Schalker 2:0-Erfolg über Hannover 96 zu den Stützen des Teams. Kolasinac spielte überragend, Ayhan begeisterte bei seinem ersten Einsatz über einen längeren Zeitraum sogar die abgezockten Kollegen.

Ausgerechnet der Mann des Tages verschwand ganz schnell. Genauso vehement wie die Abwehrspieler von Hannover 96 ließ Schalkes Linksverteidiger Sead Kolasinac nach dem 2:0-Erfolg die Journalisten in der Mixed Zone stehen. "Muss hoch", sagte der 20-Jährige nur und verschwand über die Rolltreppe in die VIP-Etage der Arena. Kolasinac war der Hauptdarsteller an diesem königsblauen Party-Sonntag - und auch die wichtigsten Nebenrollen besetzten Spieler, die 2012 mit der U19 den Deutschen A-Jugendtitel feierten: Kaan Ayhan (19) und Max Meyer (18).

Note 1 für Schalke-Torschütze Sead Kolasinac

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Der Kapitän des Meisterteams hieß Kolasinac. "Er hat Kraft wie ein Ochse", sagte im Juni 2012 Schalkes U19-Trainer Norbert Elgert über den Abwehrspieler. Und diese Kraft setzte Kolasinac perfekt ein, als er den Ball nach einem Hackentrick von Chinedu Obasi perfekt mitnahm und die halbe Abwehr der Gäste stehenließ. Den perfekten Querpass verwandelte Jefferson Farfan zum 1:0. "Eindrucksvoll", nannte Manager Horst Heldt diese Vorlage. "Eine überragende Leistung, nicht nur wegen der Vorlage", ergänzte Kevin-Prince Boateng. Die meisten Ballkontakte aller Spieler auf dem Platz, eine starke Zweikampfbilanz, eine grandiose Rettungstat in der 54. Minute bei der einzigen Chance der Gäste - für diese Top-Leistung erhielt Kolasinac von WAZ.de die Note 1.

Nicht ganz so grandios, aber wieder stark spielte Max Meyer, der nach einer Vorlage von Atsuto Uchida das 2:0 erzielte. Eigentlich hatte Uchida Klaas-Jan Huntelaar gesehen - doch der ließ den Ball durch. "Mein Winkel war nicht so gut - und ich hatte Max gesehen", erzählte der niederländische Torjäger. Denn er weiß: Auf die Treffsicherheit des kleinen Regisseurs kann er sich verlassen. Von Meyer schaut sich selbst Boateng noch den einen oder anderen Trick ab. "Wie der den Ball annimmt...", schwärmte der "Prince".

Die größte Überraschung des Tages war Kaan Ayhan. Als sich nach 32 Minuten Roman Neustädter verletzte, schickte Trainer Jens Keller Ayhan und Leon Goretzka zum Aufwärmen - und entschied sich dann für den unerfahrenen Ayhan, der seit Monaten geduldig auf seine Chance gewartet hatte. "Taktisch richtig", lobte Horst Heldt die Entscheidung des Trainers. "Roman ist der defensivere Sechser - und deshalb machte es Sinn, die defensivere Option zu bringen." Für seine 58-Minuten-Vorstellung erhielt Ayhan Lob von allen Seiten. "Sehr, sehr gut", sagte zum Beispiel Keller. "Klasse. Note 2", fügte Heldt hinzu. Boateng hatte nicht den geringsten Zweifel an Ayhans Fähigkeiten: "Er hat sich immer voll reingehauen, im Trainingslager und den Trainingseinheiten. Er war konzentriert, diszipliniert, hat überragende Bälle gespielt."

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Von Andreas Ernst, aufgezeichnet in der Mixed Zone

Die Schalker erlebten einen Tag der Talente. "Mich freut es unheimlich, dass wir hintendran so junge, hungrige Spieler haben", sagte Keller. Max Meyer, der Jüngste, weiß auch, warum das ankommt: "Die Fans können sich damit identifizieren. Es ist eine große Sache, dass so viele aus der Schalker Jugend auf dem Platz gestanden haben." Denn es waren nicht nur Kolasinac, Ayhan und Meyer. Auch Joel Matip und Ralf Fährmann stammen aus der "Knappenschmiede".

Übrigens: Benedikt Höwedes und Julian Draxler sind noch verletzt...

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